Schwimmendes Allround-Talent

Die 14-jährige Rettungsschwimmerin Pauline Ahrens aus Halle trainiert nicht nur sich. Sie bringt auch Kindern schwimmen bei. Außerdem stand der Teenager schon für den Kinderkanal Kika vor der Kamera, entwickelte wärmeisolierende Kleintierkäfige für „Jugend forscht“ und gestaltet einen Comic für einen Lateinwettbewerb.

Pauline Ahrens kam mit Schwimmhäuten zwischen ihren Fingern zur Welt. „Ich war schon immer Wasserverrückt“, sagt die 14-Jährige, während sie sich am Beckenrand des Schwimmbads der Wasserwacht in Halle (Saale) hochzieht. Das schlanke Mädchen mit dem blonden, langen Haar schwimmt seit seinem vierten Lebensjahr. Damals meldete die Mutter es bei der DRKWasserwacht an, die bekannt dafür ist, schon den Jüngsten viele Kurse rund ums Wasser anzubieten. Seither hat sich viel getan: Kürzlich wurde Pauline Ahrens vom Kreisverbandspräsidenten Uwe Lühr für ihr herausragendes Engagement gewürdigt.

Mit 7 Jahren zur Wasserwacht

Kein Wunder, denn die Wasserratte trainierte bereits mit sieben Jahren einmal in der Woche bei der Wasserwacht. Seitdem nimmt sie an Landes- und Bundesmeisterschaften teil. Dreimal wurde Pauline mit ihrer Mannschaft Landesmeisterin. Mit 12 Jahren wurde sie Mannschaftsführerin in der Ersten Hilfe: Seitdem koordiniert das junge Mädchen den Einsatz ihres Teams, ruft im Notfall die Zentrale 112 an und bestimmt, wer welchen Verletzten versorgt. Mit 13 Jahren dann der Tauchschein. Immer montags und dienstags um 18.30 Uhr schlüpft Pauline Ahrens im Schwimmbad in Halle-Neustadt in ihren Badeanzug, unterstützt zuerst Vierbis Sechsjährige beim Training fürs „Seepferdchen“. Danach trainiert sie selbst ein bis zwei Stunden im kühlen Nass. „Neben Schwimmen üben wir Befreiungs- und Transportgriffe sowie Erste Hilfe“, sagt die Schülerin, die die achte Klasse des Georg-Cantor-Gymnasiums besucht. Ihre Trainerin ist Anke Müller, die mit ihrer Mannschaft vielfache Vizemeisterin auf Bundesebene war und Cheftrainerin in Halle ist. Tanzen und Karate hat Pauline Ahrens auch mal ausprobiert, aber der Sport bei der Wasserwacht sagte ihr am meisten zu. Als Vorzeige-Rotkreuzlerin identifiziert sie sich mit den
Zielen des DRK. „Im Vordergrund steht für mich aber der Spaß, in der Wasserwacht aktiv zu sein. Hier kann ich meinen Lieblingssport ausüben und andere trainieren. Hier habe ich viele Freunde.“

Beim Training fürs Fernsehen entdeckt

Vor zwei Jahren stand das junge Mädchen sogar mal vor der Kamera: Der Erfurter Kinderkanal Kika drehte die Reihe „Fortsetzung folgt“ mit dem Titel „Pauline will Juniorwasserretter werden“. Sie wurde für die Fernsehrolle nicht gecastet, sondern durch den Drehbuchautor während des Trainings entdeckt. Eine Woche stand sie während eines Trainingslagers vor der Kamera, es folgte ein weiteres Wochenende sowie ein eintägiger Nachdreh. „Eine spannende Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Aber es ist nicht unbedingt mein Ziel, beim Fernsehen zu landen“, sagt sie.

Sie liebt auch Kunst und Forschen

Pauline hat noch andere Leidenschaften: Sie nahm an einer Mathematik-Olympiade auf der Landesstufe teil. Als Allround-Talent entwickelte sie für „Jugend forscht“ einen umweltfreundlichen, wärmespeichernden
Kleintierkäfig, damit ihr Kaninchen und das ihrer Freundin im Winter im Freien bleiben können. Aber sie liebt auch Kunst und Kreativität: Gerade gestaltet sie im Rahmen eines Latein-Wettbewerbs einen Comic zu einem lateinischen Schulbuch-Text. Derzeit arbeitet Pauline an ihrem nächsten großen Ziel: Sie möchte den Rettungsschwimmer Bronze erwerben. Dazu muss sie in einer Prüfung zeigen, dass sie Rettungs- und Transportgriffe, Sprünge vom Dreimeterbrett, tief- und Streckentauchen sowie schwimmen mit Kleidung beherrscht. Wenn sie 16 Jahre alt ist, würde sie gern den Rettungsschwimmer Silber machen, mit 18 kann sie dann Gold anstreben. Einen konkreten Berufswunsch hat sie noch nicht. Noch ist alles offen, sagt die Wassernixe. Und springt wieder in die Fluten.
Quelle: rotkreuzmagazin 02/2011
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