Begünstigte und Rotkreuz-Helfer mit Hilfspaketen
Ecuador und Kolumbien

Stärkung der Rotkreuz-Gesellschaften

Die Folgen von wirtschaftlicher Ungleichheit, Armut und Arbeitslosigkeit sowie von internen Konflikten und Migrationsbewegungen führen zu einer starken Belastung der öffentlichen Strukturen in Ecuador und Kolumbien. Das DRK unterstützt die Rotkreuz-Gesellschaften in beiden Ländern bei der Stärkung ihrer Kapazitäten - sodass gefährdeten Bevölkerungsgruppen möglichst effizient geholfen werden kann.

Situation

Ecuador ist nicht nur sehr katastrophenanfällig und regelmäßig betroffen von Vulkanausbrüchen, Überschwemmungen und Erdrutschen, sondern gleichzeitig das am dichtesten besiedelte Land Lateinamerikas. Seit Jahren steigt die Armut: Die Armutsquote liegt 2024 bei knapp 30 Prozent, 15 Prozent der Bevölkerung leben in extremer Armut. Hinzu kommt, dass knapp 500.000 Venezolanerinnen und Venezolaner nahezu mittellos ins Land gekommen sind und medizinische Versorgung sowie Unterstützung zur Deckung ihrer Grundbedürfnisse benötigen. 

Rotkreuz-Helfer im Gespräch mit Migranten
Mitarbeitende vom Ecuadorianischen Roten Kreuz betreuen Migranten an der Grenze.

In Kolumbien führen die Folgen von Erdrutschen und Überflutungen sowie hohe Krankheits- und Sterblichkeitsraten in ländlichen Gebieten zu einem steigendem Bedarf an humanitärer Hilfe, etwa in den Bereichen Gesundheitsversorgung, Wasser & Hygiene, Unterkünfte und Nahrung.

Verschärft wird die Lage zum einem durch zunehmende interne Konflikte zwischen bewaffneten Gruppen mit mehreren Millionen Binnenvertriebenen und zum anderen durch die hohe Anzahl an migrierenden Menschen aus den Nachbarländen. 

DRK-Hilfe vor Ort

Rotkreuzhelfer gibt Hilfsgüter aus LKW an Schwangere
Hilfsgüterverteilung durch Rotkreuz-Helfer in Kolumbien

Ziele des Projekts

Um den steigenden humanitären Herausforderungen adäquat begegnen zu können, bedarf es einer Stärkung der Handlungs- und Reaktionsfähigkeit der Rotkreuz-Gesellschaften in Ecuador und Kolumbien mit dem Ziel, die Lebensbedingungen bedürftiger Bevölkerungsgruppen nachhaltig zu verbessern. Das Projekt kommt somit den nationalen Rotkreuz-Gesellschaften, den freiwilligen Helferinnen und Helfern sowie den Mitgliedern in den Gemeinden zugute, die wirkungsvollere Hilfe erhalten. 

Insbesondere die letzte Phase des Projekts widmet sich der praktischen Umsetzung aller erarbeiteten Methoden. Folgende Maßnahmen werden dabei umgesetzt:

Rotkreuzhelfer vor Clipchart
Aufklärungsveranstaltung in Ecuador

Auf lokaler Ebene 

  • Erhöhung der Fähigkeiten und Kompetenzen der Freiwilligen durch umfassende Schulungen (online und im neuen Ausbildungszentrum) 
  • Steigerung der Teilhabe und Erhöhung des Frauenanteils durch Schulungen und Durchführung von rotkreuzspezifischen Aktivitäten in vulnerablen Gemeinden
  • Erarbeitung und Durchführung lokaler Freiwilligen-Initiativen
Schulung des Ecuadorianischen Roten Kreuzes
Training in Erste Hilfe und Katastrophenvorsorge

Entwicklung und Vernetzung der Zweigstellen 

  • Förderung der Beziehung zwischen den Rotkreuz-Gesellschaften durch Erfahrungsaustausch, Arbeitsaufenthalte, fachliche Unterstützung und den Austausch von Methoden zur Verbesserung der Kapazitäten (z.B. durch Mentoring-Programme)
  • Erarbeitung einkommensschaffender Maßnahmen zur Verbesserung der finanziellen Stabilität und Unabhängigkeit der Zweigstellen
Rotkreuz-Helfer in Einsatzkleidung
Einsatz des Ecuadorianischen Roten Kreuzes

Gesetzliche Verankerung des Ehrenamts 

  • Kolumbien: Umsetzung und Einhaltung der bestehenden Gesetze zu Freiwilligenarbeit
  • Ecuador: Erarbeitung eines Freiwilligengesetzes, Sensibilisierung der Regierung für die Bedeutung eines angemessenen Gesetzes zum Schutz der Freiwilligen; Vorantreiben der Verabschiedung des Gesetzes 

Das Projekt

Beitrag zur Verbesserung der Lebensbedingungen vulnerabler Bevölkerungsgruppen in Ecuador und Kolumbien durch eine effizientere Hilfeleistung – Phase III

Regionen in Ecuador

Bolívar, Cañar, Tungurahua, Pichincha, Napo, Pastaza

Regionen in Kolumbien

Guainía, Risaralda, Sucre, Vichada, Cordoba

Projektvolumen

973.205 €

Laufzeit

1/2024 bis 12/2026

Finanzierung

Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)

Partner

Rotkreuz-Gesellschaften von Ecuador und Kolumbien 

Phase I und II des Projekts

Foto: Lateinamerikanische Helfer beim Austausch

Das DRK unterstützt die Rotkreuz-Gesellschaften in Ecuador und Kolumbien bei der Stärkung ihrer Kapazitäten, damit vulnerablen Bevölkerungsgruppen besser geholfen werden kann.

Foto: Lateinamerikanische Helfer beim Austausch

Das DRK unterstützt die Rotkreuz-Gesellschaften in Ecuador und Kolumbien bei der Stärkung ihrer Kapazitäten, damit vulnerablen Bevölkerungsgruppen besser geholfen werden kann.

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Projekte in Lateinamerika

Frau in Kolumbien mit Hilfsgütern

In Lateinamerika und der Karibik ist humanitäre Hilfe so wichtig wie nie: Das DRK unterstützt z.B. bei der Bewältigung von Naturkatastrophen und der Verbesserung der Gesundheitsversorgung.

Mutter mit Kind und Helferin

Die ökonomische und humanitäre Lage in Venezuela ist höchst kritisch, viele Menschen sind unterversorgt und hungern. Viele Venezolaner flüchten daher in angrenzende Länder. Das DRK leistet auf den Fluchtrouten und an den Grenzregionen wichtige humanitäre Hilfe.

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