Menschen auf Straße bei Regen und Wind
Wann wir helfen

Flucht und Migration

Rund 120 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht – eine erschreckend hohe Zahl. Was bedeutet es, auf der Flucht zu sein? Wo liegen die Gründe dafür? Was unterscheidet Flucht und Migration? Und wie kann das DRK helfen? Ein Überblick.

Unterschied zwischen Flucht und Migration

Flucht und Migration unterscheiden sich hauptsächlich in den Beweggründen und Umständen, unter denen Menschen ihre Heimat verlassen. Während Flucht eine erzwungene Entscheidung aufgrund von Gewalt und Konflikten ist, stellt Migration eine freiwillige Bewegung aus sozialen und wirtschaftlichen Notlagen dar. Beide Begriffe lassen sich allerdings nicht trennscharf voneinander abgrenzen, sondern stehen eher für einen unterschiedlich hohen Grad der Freiwilligkeit. 

Syrische Kinder mit Hilfsgüter vor Zelt

Was bedeutet Flucht?

Flucht bezeichnet die Situation, in der Menschen ihre Heimat verlassen, um sich vor lebensbedrohlichen Gefahren wie Krieg, Gewalt und Verfolgung zu schützen. Menschen, die deshalb gezwungen sind, in einem anderen Land Asyl oder Schutz zu suchen, werden nach dem Völkerrecht als Flüchtlinge anerkannt, da sie nicht sicher in ihr Herkunftsland zurückkehren können.

Binnenflüchtlinge bzw. Binnenvertriebene verlassen ihre Heimat aus ähnlichen Gründen, bleiben jedoch innerhalb der Grenzen ihres Landes. Während Flüchtlinge durch internationale völkerrechtliche Abkommen wie der „Genfer Flüchtlingskonvention“ geschützt sind, ist für den Schutz der Binnenvertriebenen der jeweilige Staat zuständig.

Was ist Migration?

Migration bezeichnet die Verlegung des Lebensmittelpunkts an einen anderen Ort – zumeist in ein anderes Land – aus verschiedenen Gründen, z.B. der Suche nach besseren Bildungs- und Arbeitsmöglichkeiten oder einem höheren Lebensstandard.

Gründe für Flucht und Migration

Familien zwischen Gleisen

Fluchtursachen sind geprägt von bewaffneten Konflikten und politischer Verfolgung, während Migration auf wirtschaftlichen und sozialen Beweggründen basiert. Menschen, die wegen Naturgefahren und klimabedingter Zerstörung von Lebensgrundlagen ihre Heimat verlassen, gelten im Sinne der Genfer Flüchtlingskonvention nicht als Flüchtlinge. In der Realität überschneiden sich die Gründe für Flucht und Migration oftmals, das heißt Menschen verlassen ihre Heimat aufgrund multipler Krisen:

  • Konflikte und Krieg: Menschen fliehen, um ihr Leben und das ihrer Familien zu schützen.
  • Verfolgung: Menschen werden aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit, Religion, Nationalität, politischen Meinung oder Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe verfolgt. 
Syrischer Junge fährt zwischen Ruinen Fahrrad
  • Menschenrechtsverletzungen: Schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen, wie Folter, willkürliche Verhaftungen oder Diskriminierung können Menschen dazu zwingen, ihre Heimat zu verlassen.
  • Hunger/Ernährungsunsicherheit und wirtschaftliche Not: Gibt es nicht genug Nahrung oder leben Menschen in extremer Armut und wirtschaftlicher Instabilität, bewegt sie das nach besseren Lebensbedingungen und Arbeitsmöglichkeiten zu suchen. 
  • (Folgen von) Naturkatastrophen: Ereignisse wie Erdbeben, Überschwemmungen oder Dürren führen dazu, dass die Infrastruktur zerstört ist und Menschen ihre grundlegenden Bedürfnisse nicht mehr decken können

Klimawandel

Naturkatastrophen und extreme Wettereignisse lösen dreimal so viele Vertreibungen aus wie Konflikte und Gewalt. Die Zunahme von Überschwemmungen, Dürren und Stürmen bedrohen zunehmend die Lebensgrundlagen von Menschen - insbesondere in landwirtschaftlich geprägten Regionen.  

Gleichzeitig kann der Klimawandel Konflikte zwischen Gemeinschaften verursachen, wenn durch klimatische Veränderungen, wie z.B. Wüstenbildung, nicht mehr genug Wasser und Nahrungsmittel für die Menschen einer Region vorhanden sind. 

Gefahren und Risiken

Menschen auf der Flucht sind zahlreichen Gefahren ausgesetzt. Sie legen lange Stecken in teils gefährlichem Terrain zu Fuß zurück oder nutzen unsichere Transportmittel wie überfüllte Boote. Auf ihren Routen sind sie oft wenig geschützt, das gilt nicht nur für Wetterbedingungen und Unterkünfte, sondern auch für Gewalt und Übergriffe. Rechtliche Unsicherheiten in den Durchgangs- und Zielländern erhöhen das Risiko für Abschiebung, Inhaftierung oder Diskriminierung. Die schwierigen und unsicheren Bedingungen machen Migranten und Flüchtlinge anfällig für Ausbeutung wie Menschenhandel und Zwangsarbeit.  

Mangelnde medizinische Versorgung, unhygienische Bedingungen und unzureichende Ernährung auf der Flucht erhöhen das Risiko für gesundheitliche Probleme. Krankheiten können sich schnell verbreiten, besonders in überfüllten Flüchtlingslagern. Und nicht zuletzt haben Erfahrungen von Gewalt, Verlust und Unsicherheit immer wieder schwere psychische Folgen wie Angstzustände oder Depressionen.

Weltweite Hilfe des DRK bei Flucht und Migration

Bekämpfung von Fluchtursachen und Unterstützung von Menschen, die in ihre Heimatländer zurückkehren

  • Verbesserung der Lebensgrundlagen, Hilfe bei der Integration sowie Anpassung an den Klimawandel  
  • Beratung von Rückkehrwilligen im Zielland

Humanitäre Nothilfe von Menschen auf der Flucht

  • Durchgehende Versorgung von Flüchtlingen und Migranten entlang etablierter Migrationsrouten über Ländergrenzen hinweg
  • Grundlegende medizinische Dienste, Versorgung mit Nahrung, Wasser & Sanitär, Bereitstellung von Unterkünften, psychologische Unterstützung, Beratung zu Hilfsangeboten
  • Unterstützung bei der Integration im Zielland, Versorgung von Zurückgebliebenen

Wie wir helfen

Zwei Mädchen im Flüchtlingslager in Syrien

Rund 120 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht - aufgrund von Krisen, Konflikten und Katastrophen, verstärkt durch Klimaextreme. Das DRK setzt sich mit humanitärer Nothilfe in vielen Krisenregionen weltweit für geflüchtete Menschen ein. 

Drei Frauen legen Gemüsegarten im Südsudan an

Krisen und Extremwetter gefährden oder zerstören die Existenzgrundlagen vieler Menschen weltweit. Das DRK unterstützt die betroffene Bevölkerung dabei, ihre Lebensgrundlagen wiederherzustellen, zu sichern und nachhaltig zu stärken.

Hirtin versorgt Ziegen mit Wasser

Die Klimakrise betrifft uns alle - doch die Länder des globalen Südens besonders hart. Weltweit setzen wir uns mit Projekten zur Klimaanpassung dafür ein, den negativen humanitären Konsequenzen des Klimawandels entgegenzuwirken und die Klimaresilienz zu stärken.  

Zwei Mädchen im Flüchtlingslager in Syrien

Rund 120 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht - aufgrund von Krisen, Konflikten und Katastrophen, verstärkt durch Klimaextreme. Das DRK setzt sich mit humanitärer Nothilfe in vielen Krisenregionen weltweit für geflüchtete Menschen ein. 

Drei Frauen legen Gemüsegarten im Südsudan an

Krisen und Extremwetter gefährden oder zerstören die Existenzgrundlagen vieler Menschen weltweit. Das DRK unterstützt die betroffene Bevölkerung dabei, ihre Lebensgrundlagen wiederherzustellen, zu sichern und nachhaltig zu stärken.

Hirtin versorgt Ziegen mit Wasser

Die Klimakrise betrifft uns alle - doch die Länder des globalen Südens besonders hart. Weltweit setzen wir uns mit Projekten zur Klimaanpassung dafür ein, den negativen humanitären Konsequenzen des Klimawandels entgegenzuwirken und die Klimaresilienz zu stärken.  

DRK-Projekte für Geflüchtete

Flüchtlingskind aus Rakhine wäscht sich die Hände

Mehr als eine Million Menschen aus Rakhine, Myanmar, leben nach der großen Fluchtbewegung 2017/18 in beengten Camps in der Region Cox´s Bazar. Das DRK verbessert mit Projekten zu Wasser und Hygiene, sicheren Unterkünften und Katastrophenvorsorge die Lebenssituation der Geflüchteten.

Frau erhält Saatgutbeutel von Rotkreuzler

Uganda: Gemeinsam mit dem Ugandischen Roten Kreuz unterstützt das DRK geflüchtete Menschen und aufnehmende Gemeinden bei der Verbesserung der Existenzgrundlagen und Ernährungssicherheit.

Frau nimmt Decken von Helfer entgegen

Eine der größten Herausforderungen in Äthiopien ist die Not der durch bewaffnete Konflikte vertriebenen Menschen. Das DRK unterstützt das Äthiopische Rote Kreuz bei der grundlegenden Versorgung und weiterführenden Sicherung der Lebensgrundlagen der betroffenen Menschen.

Flüchtlingskind aus Rakhine wäscht sich die Hände

Mehr als eine Million Menschen aus Rakhine, Myanmar, leben nach der großen Fluchtbewegung 2017/18 in beengten Camps in der Region Cox´s Bazar. Das DRK verbessert mit Projekten zu Wasser und Hygiene, sicheren Unterkünften und Katastrophenvorsorge die Lebenssituation der Geflüchteten.

Frau erhält Saatgutbeutel von Rotkreuzler

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Eine der größten Herausforderungen in Äthiopien ist die Not der durch bewaffnete Konflikte vertriebenen Menschen. Das DRK unterstützt das Äthiopische Rote Kreuz bei der grundlegenden Versorgung und weiterführenden Sicherung der Lebensgrundlagen der betroffenen Menschen.

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