Zum Vorgehen innerhalb der Gemeinden: Das DRK beginnt in den Gemeinden als erstes mit einer Analyse der bestehenden Risiken. Bei der Risikoanalyse wird die lokale Bevölkerung befähigt, die Naturgefahren und Katastrophenrisiken, aber auch die bereits vorhandenen Selbsthilfekapazitäten vor Ort zu identifizieren.
Lokales Wissen und bereits etablierte Strukturen, wie z.B. Evakuierungswege, sichere Zufluchtspunkte oder funktionierende Dorfkomitees werden berücksichtigt und eingebunden. Anhand von Risikokarten lassen sich die gefährdeten und sicheren Gebiete im Projektgebiet ausweisen.
Mit dieser Analyse beginnt die Katastrophenvorsorge. In der Folge vereinbaren die Bewohner in den Projektgemeinden ihren Aktionsplan zur Reduzierung von Katastrophenrisiken, den die Bevölkerung zum Teil mit eigenen Mitteln umsetzen kann, und zum Teil mit der Unterstützung des CRT.
Die Dorfbewohner sind zudem in Mütterclubs und Hygienekomitees organisiert, von denen ein Teil der Mitglieder auch Rotkreuz-Freiwillige sind. Sie organisieren Aktionen und nutzen Techniken wie Theaterstücke, Sketche und Filme, um über die erhöhten Gesundheitsrisiken im Katastrophenfall aufzuklären und Lösungsmöglichkeiten zu vermitteln sowie um die Vorzüge von flutresistentem Hausbau, energieeffizientem Kochen oder Aufforstung als natürlichem Hochwasserschutz zu erläutern.
Auch Lehrer nehmen an diesen Veranstaltungen teil. Sie führen darüber hinaus mit ihren Schulkindern Niederschlagsmessungen durch, welche ebenfalls in das oben genannte, hydrologische Rechenmodell eingespeist werden. So formt das Projekt langfristig das Bewusstsein für die Auswirkungen des Klimawandels und verknüpft die wissenschaftliche Ebene mit der Lebensrealität in den Dörfern.