Mitarbeitende des Türkischen Roten Halbmondes bei der Essensausgabe
DRK bringt Hilfsgüter in Erdbeben-Gebiete

Schweres Erdbeben in der Türkei und Syrien

Am Morgen des 6. Februar 2023 kam es in der Grenzregion zwischen der Türkei und Syrien zu einem schweren Erdbeben. In den betroffenen Gebieten benötigen die Menschen dringend humanitäre Hilfe.

Über 40.000 Menschen verloren durch die massiven Erschütterungen ihr Leben, Zehntausende wurden verletzt. Eine große Anzahl von Gebäuden wurde zerstört. Millionen Menschen haben ihr Zuhause, ihr Hab und Gut verloren. Die Bedingungen in den betroffenen Gebieten sind durch die Winterkälte noch zusätzlich erschwert. 

Der Bedarf an humanitärer Hilfe ist sehr groß und essenziell: Die betroffenen Menschen benötigen momentan vor allem Unterkünfte, medizinische Versorgung, Lebensmittel und Trinkwasser. 

Hilfstransporte in die Türkei

Am 10. und 11. Februar starteten erste Hilfstransporte des DRK mit am Bedarf vor Ort ausgerichteten Gütern per Flugzeug und LKW-Konvoi in die Türkei. In die Erdbeben-Gebiete gebracht werden grundlegende Hilfsgüter, insbesondere zum Schutz vor Kälte. 

Video auf tagesschau.de 

Weitere Hilfsgütertransporte folgten am 17. und 21. Februar. Unter Beteiligung zahlreicher Landesverbände konnten insgesamt über 340 Tonnen Hilfsgüter in das Katastrophengebiet gebracht werden, darunter 10.000 Decken, 5.000 Isoliermatten, 560 größtenteils winterfeste Familienzelte, 1.000 Zeltplanen, 4.700 Feldbetten, 1.500 Schlafsäcke, 138 Zeltheizungen, 1.000 Hygienepakete, 4 Sanitärcontainer, 182 Großzelte, 46 Generatoren und zwei Waschmaschinen.

Im Transport inbegriffen waren auch vier Rettungswagen, die an den Türkischen Roten Halbmond übergeben wurden. Zudem wurden dem Türkischen Roten Halbmond Mittel in Höhe von 250.000 Euro zur direkten Nutzung für die dringendsten Bedarfe vor Ort zur Verfügung gestellt.

Frau mit Kindern nach dem Erdbeben
Angebote für Kinder nach dem Erdbeben

Weiterführende Hilfe

Das DRK unterstützt bei der Ausweitung verschiedener Hilfsaktivitäten: Für die Betroffenen werden psychosoziale Betreuungsangebote ausgeweitet.

Zudem wird die Unterstützung mittels Geldleistungen vorbereitet, damit Familien, die ihr Hab und Gut verloren haben, selbstbestimmt ihren alltäglichen Bedarf decken können. 

Hilfe in Syrien

In Syrien unterstützt das DRK den Syrischen Arabischen Roten Halbmond (SARC) im Rahmen der Soforthilfe mit einer mobilen Gesundheitseinrichtung, die in die Erdbeben-Region entsandt wurde.

5.000 Matratzen, die in einem vom DRK geförderten zentralen Lagerhaus in Tartous, im Westen Syriens, vorgehalten wurden, werden ebenfalls in die betroffenen Regionen gebracht. Der DRK-Logistikkoordinator in Damaskus übernimmt in Absprache mit SARC die Koordination aller ankommenden Hilfsgüter aus der gesamten Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung. 

In Aleppo stellt das DRK Mahlzeiten für betroffene Menschen bereit und unterstützt vor Ort das Kinderkrankenhaus. 

Hilfsflug nach Syrien

Am 23.02.2023 transportierte ein DRK-Hilfsflug 20 Tonnen Hilfsgüter von Leipzig nach Damaskus. Geliefert wurden dringend benötigte Medikamente und medizinisches Verbrauchsmaterial.  

Vor Ort werden die Güter über das medizinische Logistiknetzwerk des Syrischen Arabischen Roten Halbmond an Gesundheitseinrichtungen in betroffenen Regionen verteilt.

Soforthilfe des DRK

Das DRK arbeitet seit vielen Jahren eng mit seinen Schwestergesellschaften in der Türkei und Syrien zusammen, um Menschen in Not zu helfen. Aktuell stehen wir eng mit ihnen im Austausch, um zielgerichtet auf den humanitären Bedarf reagieren zu können.  

Das Auswärtige Amt unterstützt die Soforthilfe des DRK in der Türkei und Syrien mit 500.000 Euro.

Helfen Sie mit einer Spende!

Dank Ihrer Spende können wir für die Menschen in den betroffenen Gebieten grundlegende und lebensnotwendige humanitäre Hilfe leisten!

Hilfe des Türkischen Roten Halbmondes und Syrischen Arabischen Roten Halbmondes

Helferinnen und Helfer waren bereits unmittelbar nach dem ersten Beben im Katastrophen- und Rettungseinsatz, um Menschen aus den Trümmern zu bergen und humanitäre Nothilfe zu leisten.  

Expertenteams des Katastrophenschutzes des Türkischen Roten Halbmondes stellten im Erdbebengebiet Blutkonserven und essentielle Hilfsgüter bereit. Sie bereiten den Menschen vor Ort warme Mahlzeiten zu und leisten psychosoziale Unterstützung.

Die Einsatzteams des Syrischen Arabischen Roten Halbmondes unterstützten Rettungs- und Bergungsarbeiten und leisten Erste Hilfe vor Ort.

Ihre Spende hilft!

Mit 20 bis 100 Euro finanzieren Sie eine Isoliermatte.     
Mit 50 bis 150 Euro stellen Sie ein Feldbett bereit. 
40 Euro reichen für ein Hygienepaket für eine Familie.

In der Türkei versorgt der Türkische Rote Halbmond Menschen, die Ihr Zuhause verloren haben, mit warmen Mahlzeiten, die pro Portion 5,50 Euro kosten.     
    
In Syrien unterstützt der Syrische Arabische Rote Halbmond Frauen mit sicheren Geburtsdiensten. Die Behandlungskosten belaufen sich pro Patientin auf 150 Euro.     

Jetzt spenden! 

Medienberichte

23.02. Christof Johnen, DRK-Leiter Internationale Zusammenarbeit, über die Hilfe vor Ort 

zdf.de 

10.02. Rotes Kreuz startet Hilfstransporte 

tagesschau.de 

8.02. Christof Johnen, DRK-Leiter Internationale Zusammenarbeit, zur Hilfe für Syrien 
zdf.de

7.02. Christof Johnen, DRK-Leiter Internationale Zusammenarbeit, zur Versorgung der Katastrophengebiete
tagesschau.de

7.02. Rebecca Winkels, DRK-Pressesprecherin, zum Hilfsbedarf nach Erdbeben 
rbb24.de

7.02. Charlotte von Lenthe, DRK-Programmkoordinatorin MENA, zur humanitären Lage in den Erdbeben-Gebieten
welt.de

7.02. Bernd Böttiger, DRK-Bundesarzt, zu Überlebenschancen nach Erdbeben 

süddeutsche.de

Infos zu Spenden & Hilfsangeboten

Wie kann ich helfen? 

Ds DRK bittet um Spenden für die Menschen in den betroffenen Regionen in der Türkei und in Syrien und hat dafür folgenden zentralen Spendenzweck eingerichtet: „Nothilfe Erdbeben Türkei und Syrien“. 

IBAN: DE63370205000005023307 
BIC: BFSWDE33XXX 
Stichwort: Nothilfe Erdbeben Türkei und Syrien 

Online-Spende

Sachspenden 

Die Not der betroffenen Menschen und damit ihr Bedarf an Unterstützung ist groß. Damit Hilfe tatsächlich ankommt, ist es wichtig, dringend benötigte Logistik- und Hilfeleistungsstrukturen nicht unnötig zu belasten oder gar zu blockieren. Gut gemeinte, aber nicht abgestimmte Hilfslieferungen füllen Lagerhäuser, binden Transport- und Sortierkapazitäten. Sie helfen leider nicht, sondern behindern die humanitäre Arbeit vor Ort. Das DRK kann weder den Transport privater Sachspenden übernehmen, beziehungsweise diesen organisieren, noch die für den Transport notwendigen Zollbescheinigungen beschaffen und etwaige Formalitäten erledigen. Anderslautende Hinweise sind schlicht falsch. Darüber hinaus ist es nicht möglich, sich einem Hilfskonvoi des DRK anzuschließen. 

Geldspenden sind gegenüber Sachspenden eine deutlich effektivere Art der Hilfe. Der große Vorteil von Geldspenden ist, dass die bedachte Organisation damit die Möglichkeit hat, die Verwendung der Mittel flexibel sich ändernden Verhältnissen und einer sich verändernden Bedarfslage in den betroffenen Gebieten anzupassen.  

Anfragen von Unternehmen 

Anfragen von Unternehmen zu Spenden oder Kooperation können an unternehmen(at)drk(dot)de gerichtet werden. 

Hilfsangebote von Ärztinnen und Ärzten, Notfallsanitäterinnen und -sanitätern sowie Krankenpflegerinnen und -pflegern und sonstigem Gesundheitspersonal (z.B. Hebammen): 

Wir sind sehr dankbar für Ihr Angebot, in dieser schweren Krise mit dem Deutschen Roten Kreuz zu arbeiten. 

Das DRK hält bereits jetzt unter anderem Gesundheitspersonal vor, um in Sofort- und Nothilfeeinsätzen reagieren zu können.  

Dieses Gesundheitspersonal, aber auch Personal in den Bereichen Wassertechnik, Logistik, Finanzen usw. sind Teil des DRK-Sofort- und Nothilfepersonalpool (Surge Roster). 

Um Teil des Rosters zu werden, müssen Interessierte eine Zahl an verpflichtenden Online- und Präsenztrainings absolvieren, die vom DRK und seinen Schwestergesellschaften angeboten werden.  

Studierende und Personen, die ein solches Training nicht absolviert haben, können leider in keiner Weise eingesetzt werden. 

Vor allem bei Einsätzen in Krisengebieten ist ein spezielles Sicherheitstraining im Vorfeld eines Einsatzes essenziell.  

Der DRK-Trainingskalender sowie weitere Informationen zu den Voraussetzungen, gesuchten Profilen und verpflichtenden Online- und Präsenztrainings sind hier abrufbar: https://www.drk.de/en/be-involved/training-programme-for-international-deployments/ 

Interessierte können ihr Profil an das DRK übermitteln und sich auf Trainings bewerben. Wichtig: Kontaktdaten und Lebenslauf müssen auf Englisch vorliegen. 

Weitere Fragen können gerne an surge(at)drk(dot)de gerichtet werden. 

Infos zur Hilfe für Angehörige

Was kann ich tun, wenn ich nach dem Erdbeben Angehörige vermisse?

In der vom Erdbeben betroffenen Grenzregion in der Türkei und in Syrien waren vielerorts die Kommunikationssysteme gestört und die vom Erdbeben betroffenen Angehörigen konnten daher zunächst selbst keinen Kontakt zu ihren Familien innerhalb oder außerhalb der Katastrophengebiete aufnehmen bzw. waren für diese nicht erreichbar. Die beschädigte Infrastruktur der Kommunikationssysteme konnte in den darauffolgenden Tagen weitestgehend wiederhergestellt werden. Unabhängig davon ist der Kontakt zu einem gesuchten Familienmitglied vielleicht bisher noch nicht wiederhergestellt worden und Ihre Familie quält weiterhin die Ungewissheit darüber, wo Ihre Angehörigen sich befinden und wie es ihnen geht. 
 
Betrifft Ihre Sorge ein deutsches Familienmitglied in der Türkei, empfehlen wir Ihnen, folgende Hinweise des Auswärtigen Amts zu beachten: Erdbeben in der Türkei und Syrien - Antworten auf die häufigsten Fragen - Auswärtiges Amt .  Darin weist das Auswärtige Amt auf die Möglichkeit hin, Ihr Anliegen über ein Kontaktformular auf konsularischem Weg an die türkischen Behörden zu richten.

Wenn es Ihnen nicht gelingt, Ihre Verwandten über die regulären Kommunikationsmittel, mit Hilfe von Angehörigen in den betroffenen Gebieten oder über konsularische Wege zu finden, steht der DRK-Suchdienst an Ihrer Seite, um Sie bei Ihren Suchbemühungen zu unterstützen:

Für Suchanliegen von in Syrien lebenden Angehörigen, deren vermisste Familienmitglieder sich zum Zeitpunkt des Erdbebens in einer der Provinzen von Aleppo, Tartus, Latakia oder Hama aufgehalten haben, hat der Syrisch-Arabische Rote Halbmond (SARC) vier entsprechende Hotlines eingerichtet. Mit den übermittelten Informationen sucht ein Netzwerk von freiwilligen Helfenden des SARC z.B. in Krankenhäusern und Unterkünften dieser Provinzen nach den Vermissten. Da dieses Hotline-Angebot sich beschränkt auf Angehörige, die sich in Syrien aufhalten, unterstützt der DRK-Suchdienst Familien, die ihren Wohnsitz in Deutschland und kein Familienmitglied in Syrien haben, das bei der Suche nach vermissten Angehörigen helfen könnte. Nutzen Sie in diesem Fall unser Kontaktformular Internationale Suche - DRK-Suchdienst.  oder wenden Sie sich an die für Sie zuständige DRK-Suchdienst-Beratungsstelle: DRK-Suchdienst in Ihrer Nähe 

Auch suchende Angehörigen, die aufgrund des Erdbebens ein Familienmitglied in der Türkei vermissen, können sich auf diesem Wege an den DRK-Suchdienst wenden. Im Rahmen der Internationalen Suche arbeitet der DRK-Suchdienst eng mit dem Suchdienst des Türkischen Roten Halbmonds zusammen. Aufgrund der Gefahr weiterer Erdbeben in dem Gebiet sowie anhaltender Maßnahmen zur Trümmerbeseitigung ist eine aktive Suche vor Ort zwar noch nicht möglich. Entsprechende Suchanfragen aus dem internationalen Suchdienst-Netzwerk werden jedoch in enger Kooperation mit unterschiedlichen türkischen Behörden bearbeitet. 
 
Aktuelle Informationen veröffentlichen wir über die DRK-Suchdienst-Website: drk-suchdienst.de.  

Infos zur DRK-Hilfe in der Türkei und Syrien

Wie kommt die Hilfe in den syrischen Gebieten an?  

Unsere Partner vom Türkischen Roten Halbmond und Syrischen Arabischen Roten Halbmond sind mit ihren lokalen Teams und Freiwilligen überall in der betroffenen Region unermüdlich im Einsatz. Voraussetzung ist allerdings, dass Vereinbarungen über Sicherheit und Zugang für die Einsatzkräfte mit den örtlichen Verantwortlichen getroffen werden und diese auch gewährleistet werden können. Derzeit laufen unter Beteiligung von internationalen Organisationen Verhandlungen über humanitäre Zugänge in Syrien. Lokale Teams retten und helfen, wo sie können, ab der ersten Stunde. Die Nachlieferung von größeren Hilfsgüterladungen und Ausrüstung ist logistisch deutlich komplexer. 

Vor allem die Situation in Syrien ist äußerst komplex: Das Land wird seit 12 Jahren von einem bewaffneten Konflikt und einer schweren Wirtschaftskrise heimgesucht. Aufgrund des Mangels an Strom und Treibstoff, der geschwächten Infrastruktur und politischen Komplexität ist es in vielen Gebieten, auch im Norden Syriens, eine besondere Herausforderung, humanitäre Hilfe zu leisten. Der Syrische Arabische Rote Halbmond arbeitet derzeit rund um die Uhr in Hama, Aleppo, Tartous und Latakia. Der Zugang zur Region Idlib und zu Hunderten von Dörfern dazwischen ist nach wie vor schwierig. Freiwillige Helferinnen und Helfer, die nur über begrenzte Mittel verfügen, waren und sind die Ersten, die helfen. 

Die Internationale Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung setzt sich dafür ein, Menschen zu helfen, die Hilfe brauchen, wo immer und wer immer sie sind. Der humanitäre Zugang darf nicht eingeschränkt werden. Seit Jahren weist das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) alle Parteien unmissverständlich auf diesen Punkt hin. 

Wie organisiert das DRK Hilfeleistungen in Syrien? 

Das DRK arbeitet seit 2012 in Syrien und ist derzeit mit einem Team von drei internationalen Mitarbeitenden und einer syrischen Mitarbeiterin in Damaskus vertreten. Das DRK unterstützt den Syrischen Arabischen Roten Halbmond vor allem in den Bereichen Gesundheitsversorgung,  humanitäre und medizinische Logistik und Stärkung seiner Kapazitäten. So kann trotz des anhaltenden bewaffneten Konflikts im Land fortlaufend auf Krisensituationen reagiert werden. Diese enge Verbindung ist auch die Basis für die Zusammenarbeit in der aktuellen Katastrophensituation. Durch den direkten Kontakt kann das DRK genau erfassen, was die Menschen in den betroffenen Regionen des Landes benötigen und zielgerichtet Hilfe leisten. 

Die Helferinnen und Helfer des SARC decken mehr als 60 Prozent der humanitären Hilfsleistungen in Syrien ab. 

Wie wird sichergestellt, dass die Hilfsgüter des DRK auch tatsächlich betroffene Menschen in Syrien erreichen?

Die Hilfsgüter werden in Syrien an unseren Partner, den Syrisch Arabischen Roten Halbmond (SARC) übergeben und von diesem in die von ihm betriebenen und vom DRK unterstützten Lagerhäuser transportiert. Von dort aus werden sie an betroffene Menschen in verschiedene Regionen des Landes verteilt. SARC erfasst die verteilten Güter in Berichtstabellen und übermittelt diese ans DRK. Das DRK unternimmt zudem regelmäßige Feldbesuche mit SARC.

Der Syrisch Arabische Rote Halbmond fordert die Aufhebung von Sanktionen gegen das Land, um die Lieferung von Hilfsgütern zu erleichtern. Teilen Sie die Auffassung Ihrer Schwestergesellschaft? 

Die Internationale Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung merkt seit geraumer Zeit an, dass Sanktionsregime, wenn auch unbeabsichtigt und indirekt, einen nachteiligen Effekt auf die Lebensumstände von vielen Menschen in betroffenen Ländern haben können. Denn obwohl viele humanitäre Hilfsaktionen von Sanktionen ausgenommen sind, zögern viele Banken und Zulieferer aus Unsicherheit bei Geldtransfers/-überweisungen bzw. Vertragsabschlüssen in sanktionierten Kontexten. Die Menschen in Syrien brauchen nicht erst seit den aktuellen Geschehnissen sicheren Zugang zu grundlegender Versorgung. Dies beinhaltet u.a. Diesel zur Stromversorgung, Trinkwasser, Gesundheitsversorgung und Bildungsmöglichkeiten. Deswegen ist es essenziell, dass humanitäre Hilfe weiterhin klar von Sanktionsregimen ausgenommen wird und auch indirekte Folgen bei den Bedarfs- und Handlungsanalysen berücksichtigt werden.  

Beeinträchtigen Sanktionen der EU die humanitäre Hilfe und/oder die Aufräumarbeiten und Suche nach Vermissten in den Erdbebengebieten in Syrien? 

Gerade in dieser schwierigen, dynamischen Situation ist es wichtig, dass mögliche nachteilige Wirkungen für humanitäre Organisationen weiter minimiert werden. Das heißt vor allem auch, dass die Funktionsweise und Hebelwirkungen von Sanktionen besser verstanden werden müssen – von humanitären Organisationen, aber auch von Banken und Zulieferern. Oft wird, wie bereits gesagt, aus Unsicherheit mit dem Umgang mit Sanktionen eher zurückhaltend und vorsichtig agiert. Hier wäre es hilfreich, wenn für schnelle Hilfe für Betroffene in dieser Situation nun auch von den Staaten schnell, konkret und umfassend aufgeklärt wird. 

Wie ist die Lage in den DRK-Büros in der Türkei und Syrien? 

Aktuell unterhält das DRK ein Büro in Damaskus in Syrien in der Zentrale des Syrischen Arabischen Roten Halbmond. Diese ist unbeschädigt und unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort sind wohlauf. Die Zusammenarbeit mit der türkischen Schwestergesellschaft wird normalerweise über das regionale DRK-Büro in der libanesischen Hauptstadt Beirut koordiniert. Aufgrund der derzeitigen massiven Notlage wird die zuständige DRK-Mitarbeiterin künftig aus Ankara, dem Hauptsitz des Türkischen Roten Halbmonds, arbeiten. Zur Unterstützung bei der Abwicklung der Hilfslieferungen wurde kurzfristig ein Nothilfeexperte in die Krisenregion im Süden des Landes entsandt. Zudem unterstützt unsere globale Kommunikationsdelegierte bei der Berichterstattung. 

Wie unterstützt das DRK in der Türkei darüber hinaus? 

Das DRK und den TRH verbindet eine lange Partnerschaft in der internationalen Zusammenarbeit seit 1986, die insbesondere mit Beginn der Syrien-Krise vertieft und gestärkt wurde. Die Unterstützung durch das DRK erfolgt in den Bereichen Hilfsgüterversorgung, Aufbau von Gemeindezentren sowie im Hinblick auf Programme für die mentale Gesundheit. Der TRH ist zusammen mit der staatlichen Katastrophenschutzbehörde AFAD die führende, staatlich mandatierte humanitäre Organisation in der Türkei, sowohl für die innerstaatliche Versorgung als auch für die syrischen Geflüchteten. 

Werden bestimmte Regionen bzw. Bevölkerungsgruppen wie die Kurden bei den humanitären Hilfeleistungen des Roten Kreuzes und Roten Halbmondes benachteiligt? 

Als gesamte Internationale Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung mit all ihren Komponenten, d.h. Nationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften, dem IKRK und der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften (IFRK), helfen wir Menschen allein nach dem Maß der Not und folgen damit unseren Grundsätzen. D.h. wir helfen allen Menschen in Not, ungeachtet ihrer Nationalität oder ethnischen Herkunft.  

Arbeitet das DRK auch mit dem „Kurdischen Roten Kreuz“ zusammen? 

Das „Kurdische Rote Kreuz“ ist keine offiziell anerkannte Nationale Rotkreuz- oder Rothalbmond-Gesellschaft und kein Teil der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung. Somit ist es auch keine Schwestergesellschaft und kein Partner des DRK. 

Wieso darf nicht jeder, der helfen will, das Rote Kreuz als Zeichen beispielsweise für einen Hilfstransport nutzen? 

Das DRK sowie die Internationale Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung weisen darauf hin, dass private Helferinnen und Helfer ihre Transporte nicht mit dem Schutz- und Kennzeichen des Roten Kreuzes oder des Roten Halbmondes versehen dürfen. Das ist ein klarer Missbrauch der Schutz- und Kennzeichen des Roten Kreuzes und des Roten Halbmondes. Die Verwendung des Roten Kreuzes, des Roten Halbmondes und des Roten Kristalls ist nach den Genfer Abkommen wie auch in deutschen Gesetzen streng reglementiert. Das Symbol darf zu Identifikations- und Schutzzwecken nur von den Sanitätsdiensten und dem Seelsorgepersonal der Streitkräfte, von Krankenhäusern sowie von anerkannten neutralen und unparteiischen Hilfsorganisationen wie dem Roten Kreuz verwendet werden und dient der Sicherheit der humanitären Helferinnen und Helfer sowie dem Schutz der von ihnen versorgten betroffenen Zivilbevölkerung. 

Ist es sicher, für den Türkischen Roten Halbmond zu spenden? 

Die einzige Aufgabe des Türkischen Roten Halbmonds, einer 155 Jahre alten humanitären Hilfsorganisation, besteht darin, Menschen in Not zu helfen und gefährdete Menschen bei Katastrophen zu unterstützen. Alle eingehenden Spenden werden ausschließlich für diese humanitäre Aufgabe verwendet. Der Türkische Rote Halbmond gewährleistet seine Rechenschaftspflicht durch transparente Berichtsverfahren, einschließlich regelmäßiger Tätigkeitsberichte und Jahresberichte. Diese Verfahren informieren jeden über die Verwendung der an den Türkischen Roten Halbmond gespendeten Mittel. 

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