Zwei Frauen und Kind nach dem Erdbeben in Afghanistan

Schweres Erdbeben in Afghanistan

Der Nordwesten Afghanistans wurde am 7.10. von mehreren Erdbeben der Stärke 4,8 bis 6,3 erschüttert. Rund 1.000 Menschen verloren ihr Leben; es gibt tausende Verletzte. Am 10.10. kam es zu einem weiterern Erdeben der Stärke 6,3. Und am 15.10. wurde die Region Herat erneut durch ein Erdbeben der Stärke 6,3 erschüttert. Der humanitäre Hilfsbedarf der betroffenen Menschen ist groß. 

Laut Angaben des UN-Nothilfebüros der Vereinten Nationen (UN-OCHA) sind mehr als 12.000 Menschen von den Auswirkungen des Erdbebens betroffen. Ganze Dörfer in der Region Herat liegen in Trümmern, viele der Überlebenden verloren ihr gesamtes Hab und Gut. Das ganze Ausmaß der Schäden ist noch nicht erfasst. 

Die humanitäre Not ist sehr groß, denn die jüngsten Erdbeben treffen Menschen, die ohnehin unter sehr schwierigen Bedingungen leben. Nach Angaben der UN (OCHA) benötigen 28,8 Millionen Menschen in Afghanistan humanitäre Hilfe.

  

Soforthilfe des DRK

Nach einer Bedarfsermittlung vor Ort unterstützt das DRK ein Hilfsprojekt, das vom Türkischen Roten Halbmond in Zusammenarbeit mit dem Afghanischen Roten Halbmond durchgeführt wird.

Dringend benötigte Hilfsgüter wie Nahrungsmittel, Hygieneartikel, Kleidung und Winterausrüstung werden vor Ort beschafft und an betroffene Familien in der Region Herat verteilt.

Mitarbeitende des Afghanischen Roten Halbmondes führen zudem Aufklärungskampagnen zu Themen wie Gesundheits- und Hygieneförderung sowie Katastrophenvorsorge durch.  

Helfen Sie den Betroffenen des Erdbebens mit Ihrer Spende! 

Not- und Rettungseinsatz des Afghanischen Roten Halbmondes

Die Schwestergesellschaft des DRK, der Afghanische Rote Halbmond, leistete unmittelbar nach den Ereignissen in den betroffenen Regionen Soforthilfe und unterstützte Such- und Rettungsmaßnahmen. Mobile Gesundheitsteams waren im Einsatz und versorgten die Bevölkerung auch mit grundlegenden Hilfsgütern wie Nahrungsmitteln, Decken und Hygienesets.

Aktuelle Meldungen

Helfende bauen ein Zelt nach dem Erdbeben in Afghanistan auf
 - Berlin
Mehrere Erdbeben haben seit dem 7. Oktober den Westen Afghanistans erschüttert. Zuletzt erschütterte am Morgen des 10. Oktobers ein Beben der Stärke 6,3 die Region. Insbesondere die Region um Herat ist stark betroffen. Die Folgen für die Menschen vor Ort sind massiv, zumal die humanitäre Lage schon zuvor verheerend war. Es wird mit mehreren Tausend Todesopfern gerechnet. Viele Häuser sind zerstört, die Infrastruktur ist beschädigt. „Der Bedarf an humanitärer Hilfe ist enorm“, sagt der Generalsekretär des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Christian Reuter. „Wir stehen an der Seite der betroffenen…

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Erdbeben vom 21. Juni 2022

Am 21. Juni 2022 erschütterte ein schweres Erdbeben den Südosten Afghanistans. Mehr als 1.150 Menschen verloren ihr Leben, 1.600 Menschen wurden verletzt, tausende Häuser zerstört. Schätzungsweise 200.000 Menschen in der afghanisch-pakistanischen Grenzregion sind von den Schäden durch das Erdbeben betroffen. Das DRK unterstützt diese Familien mit dringend benötigten Nahrungsmitteln und Hilfsgütern.

Männer stehen mit Helfern auf Erbbebentrümmern in Afghanistan
Ein Rotkreuz- und Rothalbmond-Team begutachtet die durch das Erdbeben verursachten Schäden im Bezirk Barmal in der Provinz Paktika.

Das Epizentrum des Erdbebens mit einer Stärke von 5,9 war etwa 40 km von der Stadt Khost entfernt, einer Provinzhauptstadt im Südosten Afghanistans. Die schlimmsten Schäden entstanden in der Nachbarprovinz Paktika, an der Grenze zu Pakistan. Das Erdbeben trifft Familien, die ohnehin unter der dramatischen humanitären Situation im Land leiden, besonders hart. Eine sich anhaltend verschlechternde Wirtschaftslage hat viele Menschen zusätzlich in die Armut gestürzt; es fehlt oft an Lebensmitteln und medizinischer Grundversorgung.

Verteilung von Hilfsgütern nach Erdbeben in Afghanistan
Die Verteilung von Hilfsgütern ist ein wichtiger Bestandteil der Nothilfe.

Nothilfe und Wiederaufbau

Der unmittelbare humanitäre Bedarf infolge des Erdbebens umfasst Nahrungsmittelhilfe, medizinische Nothilfe und psychosoziale Unterstützung, Wasser- und Sanitärversorgung sowie Bargeldhilfen und Einkaufsgutscheine.  

Mittelfristig benötigen die betroffenen Menschen Unterstützung beim Wiederaufbau ihrer Häuser und Lebensgrundlagen ebenso wie bei der Instandsetzung von Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen.  

Im Zuge der bereitgestellten Hilfe werden insbesondere Frauen und Kinder, die Familienangehörige verloren haben, sowie Menschen mit Behinderungen berücksichtigt.

erste Hilfe in Afghanistan: Afghanisches Mädchen mit einem Verband an der Hand
Ein Mädchen verlässt eine mobile Hilfseinheit, nachdem es erste Hilfe erhalten hat, im Distrikt Giyan, Paktika.

Teams des Afghanischen Roten Halbmonds aus Khost und der Provinz Paktika gehörten zu den Ersthelfern: Sie unterstützten die betroffenen Menschen sofort mit Such- und Rettungsmaßnahmen und Erster Hilfe für Verletzte.

Im weiteren Verlauf setzte der Afghanische Rote Halbmond mehrere Teams mit medizinischen Fachkräften ein – ergänzt durch rund 100 freiwillige Helferinnen und Helfer aus der betroffenen Region, welche die medizinische Erstversorgung von Verletzten unterstützten und psychosoziale Hilfe leisteten.

Verteilung von Lebensmitteln

Die Nahrungsmittel-Pakete enthalten Mehl, Öl, Reis, rote Bohnen, Salz, Zucker und grünen Tee.

Durch die Unterstützung des DRK erhielten 1.430 Familien, das sind rund 10.000 Personen, in den vom Erdbeben betroffenen Provinzen Helmand, Kapisa, Khost, Nangarhar und Panjshir Pakete mit je 100 kg Lebensmitteln.

 

 

 

Die bisherige Hilfe des Afghanischen Roten Halbmondes, unterstützt von internationalen Partnern, umfasst folgende Bereiche:

  • Entsendung von zehn mobilen Gesundheitsteams und einer mobilen medizinischen Versorgungseinheit
  • Betrieb von sieben ambulanten Gesundheitsstationen
  • Auslieferung von Medikamenten und Material für die medizinische Versorgung  
  • Verteilung von 4.500 Paketen mit Nahrungsmitteln
  • Verteilung von 800 Flaschen mit Trinkwasser an besonders betroffen Haushalte
  • Bereitstellung von Ausgabestellen mit Trinkwasser
  • Verteilung von Zelten, Decken und Schlafmatten
  • Ausgabe von Bargeldhilfen und Einkaufsgutscheinen an 5.000 Haushalte zur Deckung der individuellen Bedürfnisse und Stärkung der lokalen Wirtschaft
  • Lagerung und Transport der Hilfsgüter
Interview

„Wir müssen Wege finden, die Selbstständigkeit der Menschen zu stärken“

Asif Khan, DRK-Büroleiter in Islamabad, vor dem DRK-Generalsekretariat Berlin

Die humanitäre Lage in Afghanistan hat sich seit dem politischen Machtwechsel im vergangenen Jahr erheblich verschlechtert.

Asif Khan, Leiter des Büros des Deutschen Roten Kreuzes in Islamabad, Pakistan, besuchte im Juli 2022 Kabul, um die bestehenden Lebensbedingungen und humanitären Bedürfnisse der Menschen in Afghanistan zu erfassen.

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