Der Film „Kinder des Sturms“ handelt vom Schicksal vermisster Kinder nach dem Zweiten Weltkrieg und dem damit verbundenen Leid ihrer Familien: Die aus dem Osten vertriebene Rosemarie Herrmann, dargestellt von Felicitas Woll, sucht ihre Tochter mithilfe des Suchdienstes 1945 - 1947. Aus Anlass der Filmpremiere am heutigen Abend in Berlin weist Rotkreuz-Präsident Rudolf Seiters auf die auch heute noch aktuelle Rolle der Rotkreuz-Suchdienste hin. Ausgestrahlt wird „Kinder des Sturms“ am 25. März 2009 um 20.15 Uhr im Ersten.
Bereits vor 1945 begannen die Suchdienste Schicksale von Vermissten zu klären. Doch noch heute ist allein in Deutschland der Verbleib von 1,3 Millionen Menschen unbekannt. Die Arbeit geht weiter. „Selbst wenn nur noch eine Todesnachricht überbracht werden kann, kann das für die Wartenden eine Erlösung sein, weil sie endlich Gewissheit haben“, sagt Dr. Seiters. „Der Verlust eines Kindes ist dabei besonders schmerzhaft“. Bei der Klärung von 500.000 Kinderschicksalen aus dem Zweiten Weltkrieg hat der DRK-Suchdienst viele Erkenntnisse gewonnen, die zum Teil bis heute gleich angewandt werden. Die aufgefunden Kinder sollten immer möglichst in der Nähe des Fundorts bleiben und nicht irgendwo zentral gesammelt werden. Die Erfassung von körperlichen Merkmalen ist – wie im Film dargestellt - immer noch sehr wichtig, gerade wenn die Kinder zu klein sind, um Angaben zu ihrer Herkunft machen zu können. In Deutschland geht es heutzutage oft um minderjährige Flüchtlinge, die ohne Bezugsperson hier ankommen und nicht wissen, wo sich ihre Eltern aufhalten. Auf Wunsch der Kinder sucht der DRK-Suchdienst nach den Angehörigen und bemüht sich um eine Zusammenführung. Dabei kann er auf das internationale Netzwerk der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung zurückgreifen. Der Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes nimmt seine humanitären Aufgaben mithilfe seiner Standorte in Berlin, Hamburg, München und den Suchdienstmitarbeitern auf Landes- und Kreisverbandsebene wahr. In Bad Arolsen verwaltet der Internationale Suchdienst die Akten der Konzentrationslager. Die Arbeit der Suchdienste wird maßgeblich vom Bundesinnenministerium finanziert.