Philippinen: Tausende Familien kurz- und langfristig mit Folgen des Tropensturms konfrontiert - DRK e.V.

Philippinen: Tausende Familien kurz- und langfristig mit Folgen des Tropensturms konfrontiert

Freiwillige Helfer versorgen Verletzte.

Auch fünf Tage nach dem verheerenden Sturm bleibt die Lage düster. Die Todeszahl steigt weiter, 1.249 Menschen sind bisher durch den Tropensturm getötet worden. Zehntausende sind in Evakuierungszentren untergebracht, die in Turnhallen und Schulhöfen eingerichtet wurden. Es wird von ersten Fällen von Durchfallerkrankungen und Hautinfektionen berichtet.

Humanitäre Organisationen bemühen sich, die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung in diesen Zentren zu verbessern – die momentan größte Herausforderung. Das Philippinische Rote Kreuz hat Trinkwasser für rund 13.000 Menschen in den Evakuierungszentren und angrenzenden Wohngebieten zur Verfügung gestellt.

Internationale Rotkreuz-Föderation unterstützt philippinische nationale Gesellschaft

Mit Hilfe der Internationalen Föderation der Rotkreuz-und Rothalbmondgesellschaften sollen 1.200 bedürftige Familien Behelfsunterkünfte erhalten, um die Zeit zwischen der Katastrophe und ihrer neuen Heimat überbrücken zu können. Das Rote Kreuz beabsichtigt außerdem bis zu 15.000 Familien mit Hygiene-Kits und umfassenderen Hilfspaketen zu unterstützen. Die Verteilung der Hilfsgüter wird in den kommenden Tagen beginnen, aber schon jetzt bringen Freiwillige Nahrungsmittel in die betroffenen Gebiete.

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Das Rote Kreuz hat bislang 2.375 Familien mit Nahrungsmitteln und 1.572 Familien mit anderen Hilfsgütern erreicht. Bei einer solchen Verteilung versammelten sich mehr als 600 Familien im Dunklen und Regen, um Lebensmittel für die nächsten drei Tage zu erhalten.

„Wir haben nie erwartet, dass dies hier geschehen könnte“

Menschen stehen geduldig mit ihren Verteilungskarten, die sie früher am Tag erhalten hatten, in Schlangen an und warten auf die Zuwendungen. "All diese Menschen kommen aus einer barangay (Nachbarschaft)", sagt Ian Gonzales, ein Medizinstudent und Rotkreuz-Freiwilliger, der für die Verteilung zuständig ist. "Über 800 Familien waren betroffen und die meisten von ihnen leben jetzt in nahegelegene Evakuierungszentren, aber andere sind in ihren beschädigten Häusern geblieben." In den fünf Tagen nach dem Tropensturm ist die Seltenheit des Ereignisses zu einem vieldiskutierten Thema geworden ist. Durchschnittlich 20 Taifune ziehen jedes Jahr über die Philippinen, aber keiner kommt so weit nach Süden. Gonzales bringt es auf den Punkt: "Wir haben nie erwartet, dass dies hier geschehen könnte." Die Menschen waren weder bereit, noch gewarnt. Viele von denen, die gestorben sind, schliefen als das Wasser zu steigen begann. Häuser und ganze Gemeinden wurden zu nah an Flüssen errichtet und der illegale Holzeinschlag hatte die Hänge zu gefährlich Rutschbahnen gemacht.

Wiederaufbau außerhalb der Gefahrenzone

Zwei Tage nach dem Sturm sicherte Präsident Benigno Aquino bei einem Besuch auf der Insel Mindanao den Überlebenden zu, dass ihre Häuser wieder aufgebaut werden würden. Aber er bat sie, nicht in die unsicheren Gebiete zurückzukehren. "Unsere erste Priorität ist es, Menschen in Gebiete anzusiedeln, die keine Gefahr für sie bergen", sagte er. Dies wird einige Zeit dauern. Bevor mit dem Bau begonnen werden kann, muss neues Land identifiziert und darüber entschieden werden, wem neues Land zugesprochen werden soll. Darüber hinaus habe die Behörden bekanntgegeben, dass viele der Evakuierungszentren bald schließen werden, weil im neuen Jahr die Schulen ihren betrieb wieder aufnehmen. Viele Menschen werden in ihre Heimat zurückkehren und anfangen, wieder aufzubauen. Aber für diejenigen, die nicht nach Hause zurückzukehren dürfen, ist langfristige Unterstützung notwendig.
Freiwillige Helfer versorgen Verletzte.
Hilfsgüter werden verteilt. (Fotos: Philippines Red Cross)
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