Syrien: Der Rote Halbmond leistet seit zwei Jahren andauernde medizinische Hilfe im Konflikt

Behandlung eines neunjährigen Mädchens in syrischem Gesundheitszentrum.
Behandlung der 9-jährigen Raneem. (SARC)
Fast zwei Jahre nach Ausbruch des Konflikts ist die Situation in Syrien kritischer denn je: Viele Menschen haben ihre Häuser und Wohnungen verloren, die medizinische Versorgungssituation für die Bevölkerung wird immer schwieriger und Nahrungsmittel werden knapp.Es ist Sonntagmorgen im Al-Akram, einem  Gesundheitszentrum des Syrisch Arabischen Roten Halbmonds (SARC) in Mezzeh, einem Stadtteil von Damaskus. Ärzte und Krankenschwestern machen sich bereit für ihre tägliche Schicht. Seit dem frühen Morgen warten bereits die Patienten. Viele von ihnen haben ihre Häuser und Lebensgrundlage verloren.Das Al-Akram-Gesundheitszentrum umfasst 15 Einrichtungen mit verschiedenen medizinischen Leistungen und spezialisierten Ärzten, die in Labor, Radiologie und Versorgungsräumen für kleinere chirurgische Eingriffe arbeiten. Der Syrisch Arabische Rote Halbmond betreibt mehr als 20 Gesundheitszentren im ganzen Land.  Raneem, ein 9-jähriges Mädchen, ist mit ihren Eltern und ihrem Zwillingsbruder Qusai in das Gesundheitszentrum gekommen. Sie leidet an Wachstumshormonmangel. Raneems Mutter sagt: "Wir kommen immer in dieses Zentrum zu einer kostenlosen Behandlung. Dieses Zentrum bietet mir und meinen acht Kindern alle medizinischen Leistungen, die wir benötigen. Alle Tests, Röntgen und Medikamente für Raneem werden hier durchgeführt. Wir könnten uns die Behandlungskosten nie leisten. "

Raneems Vater fügt hinzu: "Der Rote Halbmond übernimmt nicht nur die medizinische Versorgung für uns. Die Organisation bietet eine Reihe von Dienstleistungen und humanitäre Hilfe für alle betroffenen Familien, die aus Homs geflohen sind. Lebensmittel, Decken, Hygieneartikel – der Halbmond war sofort da, um uns zu helfen.“
Die Familie floh aus Homs im März 2012 in einen Vorort von Damaskus. Wegen des anhaltenden Konflikts in der Region waren sie jedoch gezwungen, in einen anderen Bezirk, 10 Kilometer von der Hauptstadt Damaskus entfernt, zu ziehen. Dr. Hazem Bakleh, Medizinischer Direktor des Roten Halbmondes und Leiter des Al-Akram-Zentrums,sagt, sowohl die Apotheken wie auch die Gesundheitszentren arbeiten in Doppelschichten, jedoch jenseits ihrer Möglichkeiten. "Unsere große Herausforderung ist es, den Menschen die Hilfe zukommen zu lassen, die sie unter diesen Umständen am nötigsten haben", sagt er. "Wir verlassen uns auf unsere lokalen Märkte, um Medikamente zu kaufen.  Aber nach der Zerstörung mehrerer Pharmaka-Fabriken werden wir mit Engpässen rechnen müssen.“

"Die meisten Menschen leiden an chronischen Erkrankungen wie Diabetes und Bluthochdruck, es gibt aber auch akute Erkrankungen wie Atemwegsentzündungen. In einigen Städten tritt vermehrt Hepatitis A und die Krätze als Folge von Wassermangel auf.“

Seit dem Beginn des Konflikts hat der Syrisch Arabische Rote Halbmond Notfallmedizin, Rettungsdienste und Erste Hilfe-Leistungen für Zehntausende von Menschen zur Verfügung gestellt. In vielen Gebieten des Landes ist der Rote Halbmond der einzige Anbieter von Krankentransportdiensten. Die grundlegende Gesundheitsversorgung im ganzen Land wird durch die Gesundheitszentren und mobilen Gesundheitsposten des Roten Halbmondes gewährleistet. In den meisten Gebieten wird die Hilfe durch Mobile Health Clinics geleistet.

Seit 2008 unterstützt das Internationale Rote Kreuz die Gesundheitszentren des Syrisch Arabischen Roten Halbmondes in
Damaskus, Daraa, Homs, Tadmur/Palmyra, Raqqa, Menbej, Qamishly, Hassakeh und Al Bokamal. Diese Kliniken versorgten 2012 mehr als 100.000 Patienten. Darüber hinaus wurde Medizin für chronische und akute Krankheiten, Notfallmedizin und Chirurgie-Kits für insgesamt 250.000 Menschen zur Verfügung gestellt. 
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