Ameena Palari und ihre sieben Kinder konnten drei Monate nicht in ihr Haus zurück. Nun versuchen sie wieder Normalität zu leben.
„Ich habe viel verloren“
"Wir wussten nicht, was wir als nächstes tun sollten, wohin wir gehen sollten", sagt Ameena Palari. Die Flut hat die Witwe und ihre sieben Kinder aus dem Haus in Mohamad Ali Palari, einem Dorf in der Nähe der Stadt Thatta, Sindh, vertrieben. Drei Monate lang konnten sie nicht nach Hause. "Ich habe viel verloren. Das Dach meines Hauses wurde völlig zerstört. Meine Tiere sind in den Fluten verschwunden und das Wasser aus den Pumpen ist gelb und schlecht geworden", erzählt sie. Trotz aller Schwierigkeiten versucht Ameena Palari, ein geregeltes Leben zu führen. Sie baut Zuckerrohr und Reis an, näht Kleidung und traditionelle Patchworkdecken, sogenannte Rallis, um über die Runden zu kommen. Die Bildung ihrer Kinder ist der stolzen Mutter sehr wichtig: "Auch mit weniger Einkommen schicke ich meine Kinder zur Schule", betont sie. "Ich konnte nicht zur Schule gehen. Mein Wunsch ist es, dass wenigstens meine Kinder Bildung erhalten." Dabei leistet sie ihren Beitrag: "Ich bringe meinen Kindern einen sauberen und gesunden Lebensstil bei. Zähne putzen, Hände waschen und in die Schule gehen. Es macht mich sehr glücklich, sie diese Grundlagen zu lehren", betont sie. Ameena Palari profi tiert von einem Wasser- und Hygiene-Projekt des DRK. So hat sie in einer Schulung vieles über den Zusammenhang von Hygiene und Gesundheit erfahren. Außerdem hat sie eine neue Wasserpumpe und eine Latrine erhalten. "Vielleicht wird das Rote Kreuz auch unsere Häuser wieder aufbauen. Das hoffen wir sehr." <media 12052>Bilanz: Ein Jahr Rotkreuzhilfe in Pakistan, so wurden die Spenden eingesetzt (Download PDF, 1.4 MB)
</media>
Katastrophenhelfer im Einsatz
- Freiwillige verteilten Lebensmittelpakete an über 17.000 Familien.
- Mehr als 150.000 Menschen erhielten Hygieneartikel, Haushaltsgegenstände und Materialien für Notunterkünfte.
- 3.500 Familien in den Bergen erhielten Baumaterial für winterfeste Notunterkünfte.
- Zusätzlich zu den bestehenden Katastrophenschutz- Projekten in Khyber Pakhtunkhwa werden weitere in Sindh beginnen.
Die Gesundheitshilfe in Kürze
- Über 66.000 Menschen wurden in den Provinzen Khyber Pakhtunkhwa, Sindh und Punjab zwischen August und Dezember 2010 in mobilen DRK-Gesundheitsstationen behandelt.
- Von September 2010 bis März 2011 erhielten 9.000 Familien in Sindh eine psychosoziale Betreuung sowie Gesundheits- und Erste-Hilfe-Trainings.
- Für 30.000 Menschen werden zwei Basisgesundheitsstationen im Distrikt Thatta eingerichtet. Gleichzeitig wird die Bevölkerung intensiv über die Zusammenhänge von Hygiene und Gesundheit aufgeklärt.
Die Hilfe rund um Wasser und Hygiene
- 20.000 Familien erhielten Materialien zur Wasseraufbereitung wie Eimer, Baumwolltücher und Reinigungspulver. 13.500 Wasserfilter wurden verteilt. Zudem klärten Helfer über die Aufbereitung und Lagerung des Wassers auf.
- In den Provinzen Sindh und Punjab stellte das DRK eine mobile Einheit zur Trinkwasseraufbereitung und Seuchenvorsorge zur Verfügung. Sie versorgte bis April 2011 an verschiedenen Orten 86.000 Menschen und ist inzwischen Eigentum des Pakistanischen Halbmondes.
- 20.000 Familien in Sindh und Punjab profitieren von neuen Wasserpumpen, Latrinen und Hygieneschulungen.