Ernährungssicherung für Vertriebene in Uganda

Während des langjährigen Bürgerkriegs im Norden Ugandas wurden ca. zwei Millionen Menschen vertrieben, die zum größten Teil in Flüchtlingscamps leben mussten. Es kam zu einer weitgehenden Auflösung der traditionellen Sozialstrukturen und dem Zusammenbruch der auf landwirtschaftlicher Grundlage beruhenden Lebensweise. Die Bevölkerung wurde zunehmend von externer Nahrungsmittelversorgung und anderen lebensnotwendigen Dingen zur Existenzsicherung abhängig. Auch wurden durch den Krieg die Häuser, Felder und landwirtschaftlichen Geräte der Flüchtlinge zerstört.

Seit Mitte 2006 gibt es eine erkennbare Verbesserung der Sicherheitssituation. Damit verbunden ist eine verstärkte und kontinuierliche Rückkehr der Vertriebenen in ihre Dörfer. Das Deutsche Rote Kreuz unterstützt sie gemeinsam mit dem lokalen Partner und mit finanziellen Mitteln des <link http: www.bmz.de de index.html external-link-new-window>Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) durch Ernährungssicherungsprojekte. In der Region Oyam herrscht bis heute keine Nahrungsmittelsicherheit. 19% der Bevölkerung ist unterernährt. Die meisten Familien nehmen nur eine Mahlzeit am Tag zu sich. Die Vertriebenen waren lange von Nahrungsmittellieferungen abhängig und gewöhnen sich nur langsam wieder an die Eigenproduktion. Ziel des Projekts ist es daher, in Zusammenarbeit mit den Rückkehrerfamilien zur Nahrungssicherung beizutragen. Um Spannungen zwischen den Ansässigen und Rückkehrerfamilien vorzubeugen, werden die lokalen Familien in das Projekt miteingebunden. Den meisten Flüchtlingen stehen landwirtschaftliche Flächen zur Verfügung. Diese können jedoch nicht ausreichend genutzt werden, weil die benötigten Produktionsmittel fehlen. An besonders bedürftige Familien werden daher Saatgut, landwirtschaftliche Geräte und Werkzeug verteilt. Um die Nachhaltigkeit zu sichern, finden auch Ausbildungskurse statt, in denen moderne und angepasste Anbaumethoden vermittelt werden. Außerdem finden Veranstaltungen zur Vorbeugung und Aufklärung über AIDS statt. Die AIDS-Infektionsrate ist in der Region Oyam sehr hoch; für Männer liegt sie bei 7,1% und für Frauen bei 9,0%. Die Männer und Frauen sind meist nicht über die Immunschwächekrankheit aufgeklärt, und der Zugang zu Präservativen, um eine AIDS-Infektion zu verhindern, ist schwierig, weil diese für viele nicht bezahlbar sind. Die Durchführung des Projekts erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der nationalen Schwestergesellschaft, dem Ugandischen Roten Kreuz. Die Laufzeit des Vorhabens beträgt 20 Monate und endet im April 2011. Das Projekt hat ein Volumen von 550.000 Euro. Dieser Betrag wird von der Bundesregierung gestellt.
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