Ein bisschen Schutz in der kalten Zeit: Die Stadt Kempten und das Bayerische Rote Kreuz haben eine Wärmestube für sozial Benachteiligte eingerichtet.
Schwere Zeiten auf der Straße
Obdachlose stehen oft vor quälenden Fragen: Woher bekomme ich heute Essen? Wo schlafe ich diese Nacht? Wie überstehe ich den Winter? Burkhard Fliess kennt diese schwere Zeit, denn er lebte selbst einmal auf der Straße. Diese Erfahrungen helfen ihm jetzt, die Wärmestube des DRK in Kempten zu leiten. Dabei lässt er auch seine Beobachtungen in französischen Sozialstationen einfließen. So kann „jeder, der bedürftig ist und wenig Geld hat, die Wärmestube als Tagesaufenthalt nutzen.“ Das sind neben Obdachlosen auch Rentner, Sozialhilfeempfänger und Alleinerziehende.
Menschlichkeit zur Mahlzeit
Das ganze Jahr über kommen täglich bis zu 50 Leute zusammen, um zu frühstücken und Mittag zu essen. Viele schätzen die Gespräche untereinander. Dieser Moment der Zwischenmenschlichkeit tut ihnen genauso gut wie eine warme Mahlzeit. Wer möchte, kann sich mit gebrauchter Kleidung im Rotkreuzladen nebenan versorgen. Außerdem gibt es für Obdachlose zwölf kostenlose Plätze zum Übernachten. Burkhard Fliess weiß, wie wichtig das gerade im Winter ist, und freut sich deshalb über jede zusätzliche Hilfe, egal, ob Lebensmittel-, Kleider- oder Geldspenden. Ohne diese Spenden müsste er seine Türen schließen.