DRK-Zeitzeugen

Christoph Brodesser

„Der Schulkamerad hat gesagt: Ach, dann komm doch mit. Bin dann mit ihm mitgegangen zur DRK-Bereitschaft in Bielefeld-Stadt.“
DRK-Hilfskonvoi im Kosovo-Krieg

Christoph Brodesser wird 1955 in Laasphe, Kreis Siegen-Wittgenstein, geboren. Ein Dienstwechsel des Vaters führt die Familie nach Bielefeld. Dort legt Christoph Brodesser sein Abitur ab und nimmt ein Lehramtsstudium auf.

Mit Blick auf den in den 1970er Jahren in der Bundesrepublik herrschenden Lehrerüberschuss entscheidet er sich gegen den zweiten Teil dieser Ausbildung, das Referendariat. Zu dieser Zeit ist er schon seit vielen Jahren ehrenamtlich im Roten Kreuz tätig, zu dem er über einen Erste-Hilfe-Kurs Zugang gefunden hatte, den ein Freund an der Schule organisiert hatte. Ehrenamtlich übernimmt er Aufgaben als Erste-Hilfe-Ausbilder, Sanitätsausbilder, als Zugführer eines Sanitätszuges und als Kreisbereitschaftsführer des Kreisverbandes Bielefeld.

„Man kann das mit einem Trainer beim Fußball vergleichen. Der schießt nicht selbst die Tore, aber sorgt dafür, dass die anderen in der Lage sind, Tore schießen zu können.“

Hauptamt beim Deutschen Roten Kreuz

Äthiopische Menschen bei Feldarbeit
Am Hilfseinsatz während der Hungerkrise in Äthiopien war Christoph Brodesser ebenso beteiligt wie am DRK-Einsatz während des Kosovo-Krieges (oben).

Mit der beruflichen Neuorientierung beginnt er im Juni 1980 eine hauptamtliche Tätigkeit beim Landesverband Westfalen-Lippe als Referent für Planung und Organisation im Katastrophenschutz, verantwortlich auch für den Aufgabenbereich Auslandshilfe. Ehrenamtlich übernimmt er dort außerdem die Funktion des stellvertretenden Abteilungsführers einer Hilfsabteilung. Als Referent ist er verantwortlich für die Verwaltung der verschiedenen Katastrophenschutzzüge. Er koordiniert die Hilfe für DDR-Flüchtlinge 1989 sowie zahlreiche Hilfseinsätze in verschiedenen Krisenregionen der Welt, wie in Polen 1981, mehrfach bei Erdbebenhilfen in den 1980er Jahren, 1985 Hungerhilfe für Äthiopien, sowie in den 1999 Jahren während des Balkankonflikts in Mazedonien und Albanien. Bei diesen Einsätzen arbeitet er eng mit anderen nationalen Rotkreuz-Rothalbmond-Organisationen zusammen. 1994 übernimmt er im Landesverband Westfalen-Lippe die Abteilungsleitung der Nationalen Hilfsgesellschaft.

Interview mit Christoph Brodesser

Das Gespräch mit Christoph Brodesser wurde telefonisch im Februar 2021 geführt.

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