Gesundheitskrisen weltweit: Einsatz des DRK im Bereich Gesundheitsversorgung

Gesundheitskrisen und Gesundheitsversorgung

Rund um die Uhr weltweit im Einsatz: Gemeinsam mit seinen Schwestergesellschaften vor Ort engagiert sich das DRK in der humanitären Gesundheitsversorgung und der Vorbeugung von Gesundheitskrisen. Das DRK leistet dabei nicht nur in Notsituationen medizinische Hilfe. Die dauerhafte Verbesserung der Gesundheitssituation und die Stärkung der nationalen Gesundheitssysteme sind ebenfalls zentrale Arbeitsbereiche in der internationalen Zusammenarbeit.

Der Fokus im Bereich der weltweiten Gesundheitsversorgung und der Vorbeugung humanitärer Gesundheitskrisen liegt auf den besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen in weniger entwickelten Ländern. Das umfasst, neben der direkten Gesundheitsversorgung, umfangreiche und nachhaltige Unterstützung in den Bereichen Ernährung,Hygiene, Wasser- und Sanitärversorgung. Bei allen Hilfsmaßnahmen wird die Bevölkerung in die Planung und Ausführung der Hilfsprojekte einbezogen.

Schwerpunkte der Unterstützung im Bereich Gesundheit

Finden Sie hier einen Überblick unserer Hilfe in akuten Notsituationen sowie in den Bereichen Gesundheitsversorgung und -vorsorge:

  • Erst- und Basisgesundheitsversorgung
  • Prävention und Behandlung von übertragbaren und hochinfektiösen Krankheiten
  • Behandlung von chronischen Krankheiten
  • Immunisierung
  • Psychische Gesundheit und psychosoziale Unterstützung
  • Sexuelle und reproduktive Gesundheit
  • Mutter-Kind-Gesundheit
  • Intervention bei akuter Mangelernährung
  • Rettungsdienst
  • Blutbanken/Blutspendedienst
  • Erste Hilfe

Soforthilfe-Maßnahmen in Gesundheitskrisen

In akuten Gesundheitskrisen unterstützt das DRK die nationalen Gesundheitseinrichtungen dabei, eine lebensnotwendige Gesundheitsversorgung bereitzustellen. Ziel ist es, verletzten und erkrankten Menschen die dringend erforderliche medizinische Hilfe zukommen zu lassen und Leben zu retten. Im Bedarfsfall kann das DRK mobile Nothilfeeinheiten, Emergency Response Units, entsenden. Diese unterschiedlich skalierbaren und modular aufgebauten Einheiten – von Basisgesundheitsstation bis Feldkrankenhaus – ermöglichen es, temporär einen Teil der akuten Gesundheitsversorgung abzudecken.

Langfristige Gesundheitsmaßnahmen

In den zunehmend langanhaltenden humanitären Krisen legt das DRK ein verstärktes Augenmerk auf die Unterstützung im Bereich psychosozialer Gesundheit und Betreuung sowie auf die Versorgung von Menschen mit chronischen und nicht übertragbaren Krankheiten – sofern das nationale Gesundheitssystem dies vorübergehend nicht leisten kann. 

Mit seinen langfristigen Gesundheitsmaßnahmen konzentriert sich das DRK zudem auf die Gesundheitsprävention und -förderung. Das geschieht unter anderem durch umfassende und regelmäßige Aufklärungsmaßnahmen in den Gemeinden, die von Freiwilligen und Mitarbeitenden der Schwestergesellschaften umgesetzt werden.

Ganzheitlicher Hilfsansatz

  • Stärkung lokaler Kapazitäten im Gesundheitsbereich:  Die Akteure vor Ort leisten den wichtigsten Anteil an der unmittelbaren Hilfe in Notlagen. Übergeordnetes Ziel des DRK ist es daher, die jeweiligen nationalen Rotkreuz- oder Rothalbmond-Gesellschaften zu stärken. So sollen die Voraussetzungen entstehen, dass sie auf akuten, langanhaltenden oder absehbaren Bedarf im Gesundheitsbereich schnell und wirksam reagieren können. Zu den Aktivitäten in diesem Bereich gehört es beispielsweise, die lokalen Aufklärungs- und Behandlungskapazitäten, aber auch die nationalen Rettungsdienste, Blutbanken und Laborkapazitäten auszubauen und zu fördern.
DRK-Hilfsprojekte in Kolumbien für eine bessere Gesundheitsversorgung
  • Verknüpfung mit anderen Sektoren: Die Gesundheit des Menschen ist maßgeblich von Faktoren bestimmt, die außerhalb des Gesundheitssektors liegen. Sichere Wasser-, Abwasser- und Sanitärversorgung sowie eine gute Hygienepraxis erachtet das DRK in seiner Arbeit als Voraussetzung, um Gesundheitsziele zu erreichen. Ebenso sind die Ernährung sowie die Wohn- und Lebensumstände ausschlaggebende Faktoren für die menschliche Gesundheit. Aus diesem Grund verfolgt das DRK den Ansatz einer integrierten Projektplanung und -umsetzung in Koordination mit relevanten Partnern. 
     
  • Inklusion: Das DRK ist bestrebt, zu gewährleisten, dass Menschen mit Behinderungen in allen Lebenslagen Zugang zu alters- und geschlechtsspezifischen Gesundheitsdiensten haben.
  • Klimawandel: Der Klimawandel und die dadurch zunehmende Zahl plötzlich einsetzender oder langsam voranschreitender Naturkatastrophen haben dramatische Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen. Durch den Klimawandel werden zudem Konflikte um lebensnotwendige Ressourcen wie Nahrungsmittel und Wasser intensiviert. Migrationsbewegungen und Vertreibungsrisiken nehmen zu ebenso wie die Häufigkeit und die geographische Ausbreitung von Infektionskrankheiten. Das DRK setzt sich daher seit vielen Jahren in den Bereichen der Katastrophenvorsorge und vorausschauenden humanitären Hilfe ein, um diesen Auswirkungen vorzubeugen.
Deutsches Rotes Kreuz DRK, Einsaetze / Hilfseinsaetze, Ausland / Auslandshilfe, Sudan - Darfur, Flüchtlinge, Versorgung, Betreuung, Ernährung, Kind
Gesundheitsstation des DRK in El Fasher, Darfur: Junge trinkt eine Zucker-Salz-Lösung (ORS) gegen Durchfall.
- 2004
  • Städtische und dicht besiedelte Gebiete: Die Verstädterung und die wachsende Zahl an Flüchtlingslagern tragen dazu bei, dass sich humanitäre Bedarfe in dicht besiedelte Gebiete verlagern. Dies stellt die Gesundheitsversorgung vor große Herausforderungen. Das Risiko, dass sich infektiöse Krankheiten ausbreiten, ist in dicht bewohnten Räumen erheblich höher, während die Versorgung durch die Komplexität in Städten deutlich erschwert ist. Angesichts dieser Herausforderungen schenkt das DRK städtischen Gebieten seit einigen Jahren erhöhte Aufmerksamkeit. Es ist in zahlreichen Ländern speziell im städtischen Bereich tätig und konzentriert sich dabei unter anderem auf die Verbesserung der Gesundheitsversorgung.
  • Health Care in Danger: Die Zahl der Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen und -personal hat in den vergangenen Jahren weltweit zugenommen, obwohl deren Schutz fest im humanitären Völkerrecht verankert ist. Dies gefährdet die akute medizinische Versorgung und stellt die gesamte humanitäre Hilfe vor gravierende Probleme. Das DRK engagiert sich daher gemeinsam mit dem IKRK für den Schutz von medizinischem Personal und Gesundheitseinrichtungen.

Ansprechpartnerin

Franziska Kellerhaus
Referentin Gesundheit
Team Internationale Zusammenarbeit
E-Mail: f.kellerhaus(at)drk.de

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