Collage: Helferin in Einsatzwagen und DriveIn-Testzentrum

Corona-Hilfe: Mittendrin

In der Corona-Krise ist vieles ungewiss. Eines aber nicht: Der selbstlose Einsatz unserer Rotkreuz-Ehrenamtlichen geht weiter! Ein Bericht aus Hannover.

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Fieber, Atembeschwerden, trockener Husten. Wer in den vergangenen Monaten solche oder andere Krankheitssymptome entwickelt hat, an dem nagte die Ungewissheit: Habe ich das Virus oder nicht? Damit die Betroffenen in dieser Situation zu Hause bleiben können, schickt das DRK-Region Hannover mobile Einsatzteams mit Covid-19-Tests zu ihnen.

Ehrenamtliche sitzt in einem DRK-Einsatzwagen.
„Medizin und Menschen zu helfen – das hat mich schon immer interessiert. Es macht einfach Spaß, wie viel man bewegen kann“, sagt Sandra Käker, hier beim mobilen Fahreinsatz.

„Fast alle Patienten sehen zum ersten Mal seit Beginn ihrer Beschwerden einen Arzt. Sie sind erleichtert, dass wir da sind, und freuen sich, dass sie nun bald Gewissheit haben“, berichtet Sandra Käker, die Fahrerin des Einsatzteams. „In erster Linie fahre ich unseren Arzt und den Sanitäter von Tür zu Tür. Aber natürlich übernehme ich gerne auch andere hilfreiche Tätigkeiten, bereite die Patientendaten vor oder beklebe die Probenröhrchen. Oder ich rufe die Patienten an und gebe ihnen Bescheid, dass wir kommen.“

Angst? Nein, aber Respekt.

Vor Ort treffen die Teams meist auf Menschen mit akuten Symptomen. Macht sich die zweifache Mutter da nicht auch Sorgen um die eigene Gesundheit? „Ich habe Respekt, aber keine Angst. Schließlich sind wir bestmöglich geschützt. Der Arzt führt die Untersuchung im Vollschutz aus. Und wir halten Abstand und desinfizieren unser Auto regelmäßig.“

„Das ist sinnvoll. Das machst du.“

Sandra Käker engagiert sich ehrenamtlich seit sie sechzehn Jahre alt ist. „Ich wurde damals so nett empfangen. Es gab so viele sinnvolle Möglichkeiten, etwas zu tun. Da habe ich mir gesagt: Auf jeden Fall, das machst Du. Und seitdem bin ich dabeigeblieben.“

Erst kürzlich hat sie sogar eine Ausbildung zur Sanitäterin gemacht. „Ich war gerade fertig, da hat das DRK jemanden für den Corona-Fahrdienst gesucht.“ Sandra Käker sagte sofort zu. Seitdem düst sie quer durch die gesamte Region, um Abstriche zu machen. Einen festen Feierabend plant sie dann nicht ein: „Wir machen so viele Fahrten wie nötig. Wenn die Menschen uns brauchen, dann besuchen wir sie auch.“

Anfangs ist Sandra Käker täglich gefahren. Seit die Verdachtszahlen gesunken sind, ist sie zwei- bis dreimal die Woche unterwegs. Die so frei gewordene Zeit hat sie dann gleich wieder für ihr Ehrenamt genutzt: „Ich habe dann häufiger im Corona-Testzentrum auf dem Messegelände geholfen.“

Sandra Käker im Vollschutzanzug im Corona-Testzentrum
Sandra Käker trägt einen Vollschutzanzug im Corona-Testzentrum, das wir im Auftrag der kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen betreiben.
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Auf die richtige Spur lenken

Im Testzentrum konnten sich Menschen mit leichten Symptomen im eigenen Auto untersuchen lassen. Bis zu 1.000 Tests am Tag waren in der riesigen Messehalle möglich.

„In der Hochphase hatten wir bis zu zehn Spuren, auf denen wir parallel Abstriche nehmen konnten“, erzählt Carsten Di Palma. Der ehrenamtliche Rettungssanitäter und Erste-Hilfe-Ausbilder des DRK hat ebenfalls regelmäßig im Testzentrum die Ankommenden eingewiesen oder den Ärzten assistiert. Damit es nicht zu größeren Warteschlangen kommt, wurde mit Bedacht organisiert: „Wenn der Hausarzt seinen Verdacht gemeldet hat, haben wir vorher feste Termine und eine Patientennummer vergeben“, erklärt Carsten di Palma. Dank der Nummer konnten die DRK-Helfer die Patienten reibungslos auf die passende Spur lenken.

Ein weiteres Betätigungsfeld von Carsten di Palma war die Lagerführung. „Ich bin hauptberuflich kaufmännischer Betriebswirt, da liegt mir die Organisation im Blut“, schmunzelt er. War denn immer genug Ausrüstung vorhanden? „Anfangs war es sehr knapp. Wir haben viele Materialien aus unseren DRK-Beständen eingesetzt. Aber die Lage hat sich schnell entspannt.

Mittlerweile sind ja auch die Testzahlen stark rückläufig. Darum haben wir unser Testgelände auf das Gelände des DRK Empelde vor die Tore der Stadt verlegt. Das ist hoffentlich ein gutes Zeichen“, wünscht sich der DRK-Ehrenamtliche vorsichtig. Er weiß: Die Ungewissheit bleibt.

Carsten di Palma im Corona-Testzentrum
„Wenn ich Menschen tatkräftig beistehen kann und sehe, wie auch meine Worte ihnen helfen, dann weiß ich, warum ich mich ehrenamtlich engagiere“, sagt Carsten di Palma, Rettungssanitäter und Erste-Hilfe-Ausbilder.

Mut zusprechen

Ungewissheit sieht Carsten di Palma auch weiterhin in den Gesichtern hinter den Windschutzscheiben: „Kaum jemand kann seine Lage richtig einschätzen. Dafür sind die meisten sehr gefasst. Aber es kommen auch Menschen, die bereits Angehörige verloren haben und in tiefer Trauer sind. Ich versuche, mir dann Zeit zu nehmen und ihnen Mut zuzusprechen. In solchen Momenten bin ich froh, dass ich einen Grundlehrgang in psychosozialer Notfallversorgung gemacht habe. Wenn ich sehe, wie meine Worte helfen, ist das die beste Erklärung, warum ich mich ehrenamtlich engagiere.“

Erfahrungen nutzen

Überhaupt helfen Carsten di Palma die Erfahrungen sehr, die er gemeinsam mit seinen Kameradinnen und Kameraden in fast 20 Jahren Ehrenamt beim DRK gemacht hat: „Wir kommen hier alle aus dem Katastrophenschutz. Vieles, was wir gelernt haben, konnten wir jetzt nutzen. Und wir wissen, uns selbst zu schützen. Nicht ein einziger hat sich bisher im Dienst infiziert.“

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Titel des Sorforthilfe Reports 2 2020

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