Amerikanische Kinderspeisung in Mainz, 1924 (DRK)
Amerikanische Kinderspeisung in Mainz, 1924 (DRK)

Dienst an der Gesell­schaft

Bedingt durch die Neuori­en­tie­rung in der Weimarer Republik, nimmt die Sozialarbeit im Roten Kreuz einen starken Aufschwung.

Da in Deutschland durch den Versailler Vertrag militärische Vereinigungen aller Art untersagt sind, konzentriert das DRK sich in den zwanziger Jahren ganz auf seine zivilen Aufgaben. Schon während des Kaiserreichs hatten Gesund­heits­vor­sorge, Hygiene, Familien- und Sozialarbeit für die Hilfs­or­ga­ni­sa­tion eine wichtige Rolle gespielt; nun werden sie zu ihren Hauptinhalten.

Nach dem Krieg stand zunächst die Linderung der allgemeinen Not im Vordergrund; es galt, Grund­be­dürf­nisse nach Nahrung, Kleidung und menschen­wür­digen Lebens­ver­hält­nissen zu gewährleisten. Bald kamen dann auch Kinder­er­ho­lungs­stätten, Studen­ten­kü­chen, Heime für allein­er­zie­hende Mütter und Einrichtungen der Mittel­stands­für­sorge hinzu.

Mit der Einführung des Acht­stun­den­tages, der Entwicklung der Freizeit, dem Ausbau der Verkehrsnetzes und einem starken Drang hinaus ins Grüne, kommt es zu einem wahren Sturmlauf auf Berge, Seen und Strände. Mit dem Aufenthalt von immer mehr Menschen in der Natur steigt zwangsläufig die Zahl der Notfälle. Aus bescheidenen Anfängen heraus entwickeln sich Bergwacht und Wasserwacht zu starken Gemeinschaften. Zur gleichen Zeit entsteht das Jugendrotkreuz. Bildungsarbeit wird generell groß­ge­schrieben. So richtet das DRK Schulen für hauptamtliche Wohl­fahrts­pfle­ge­rinnen ein, und 1927 wird die Werner-Schule in Berlin neu belebt, die sich der Aus- und Fortbildung der Rotkreuz­schwes­tern widmet. Später zieht sie nach Göttingen, wo sie noch heute als zentrale Bildungs­ein­rich­tung für Pflegeberufe besteht.

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