· Berlin · 36/22

Rotes Kreuz verteilt Bargeld bei Ernährungskrise in Somalia

Somalia
Dürre in Somalia © DRK

Die Ernährungskrise in Somalia, wie auch am gesamten Horn von Afrika, bedroht derzeit das Leben vieler Menschen vor Ort. Langandauernde, wiederkehrende Dürreperioden und die Folgen des bewaffneten Konfliktes in der Ukraine verschärfen die angespannte Lage weiter. Bereits jetzt können sich rund 45 Prozent der Bevölkerung nicht mehr mit Nahrungsmitteln versorgen. Um die Menschen in der Region zu unterstützen, verteilt das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Bargeldhilfen – eine besonders selbstbestimmte Form humanitärer Unterstützung. „Die Menschen wissen selbst am besten, was sie in einer Notsituation am dringendsten brauchen“, sagt DRK-Generalsekretär Christian Reuter. „Bargeldhilfen sind gerade deshalb so effektiv, weil sie den Menschen helfen, ihren Bedarf in unterschiedlichen Lebensbereichen eigenverantwortlich zu decken. Auf diese wichtige Säule unserer Arbeit möchten wir anlässlich des Welttags der humanitären Hilfe aufmerksam machen.“

Einer der Hauptgründe für die derzeitige Ernährungskrise in Somalia ist eine bereits seit Jahren anhaltende Dürre. Es ist schon die vierte Regenzeit in Folge mit – je nach Region – 40 bis 70 Prozent weniger Niederschlag als üblich. Diese Situation hat inzwischen rund 6,1 Millionen Menschen dazu gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Ein weiterer zentraler Grund für die gegenwärtige Zuspitzung der Ernährungskrise ist der bewaffnete Konflikt in der Ukraine: Bis vor Kurzem stammten 92 Prozent des nach Somalia importierten Weizens aus der Ukraine und Russland. Die Zufuhr ist jedoch mittlerweile stark eingebrochen und die Preise des verfügbaren Weizens sind dadurch massiv gestiegen.

Um besonders betroffenen Familien zu helfen, unterstützt das DRK in Somaliland seine Schwestergesellschaft, den Somalischen Roten Halbmond, dabei, Bargeld an rund 1.500 betroffene Haushalte zu verteilen. Humanitäre Geldleistungen können auch dazu beitragen, lokale Märkte zu stärken, indem durch mehr Kaufkraft der lokale Wirtschaftskreislauf angeregt wird. „Bargeldzahlungen sind eine sehr kosteneffiziente Form der humanitären Hilfe, weil keine Transport- oder Lagerkosten für humanitäre Güter anfallen“, sagt Reuter. „Mit Bargeldhilfen können die betroffenen Menschen trotz gestiegener Preise Nahrungsmittel kaufen, sofern lokale Märkte noch funktionieren. Dadurch kann die gesamte Hilfeleistung des DRK genau dort ankommen, wo sie gebraucht wird.“

Die Pressestelle vermittelt gern Interviews mit der DRK-Länderreferentin Ostafrika Marieke Krull.

Das DRK bittet um Spenden für die betroffene Bevölkerung:
IBAN: DE63370205000005023307
BIC: BFSWDE33XXX
Stichwort: Hunger in Afrika

Weitere Informationen zu den DRK-Projekten in Somalia:
www.drk.de/hilfe-weltweit/wo-wir-helfen/afrika/somalia/humanitaere-nothilfe-in-somalia/

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