Helferin im Gespräch mit einem Rollstuhlfahrer

Huma­ni­täre Hilfe in Syrien

Dreizehn Jahre bewaffneter Konflikt haben den Menschen in Syrien und den geflüchteten Menschen unermessliches Leid gebracht. Hinzukam das schwere Erdbeben in 2023. Die notleidenden Menschen in Syrien haben weiterhin große und dringende humanitäre Bedarfe. 

Zur aktuellen Lage in Syrien

Das DRK verfolgt die aktuellen Entwicklungen und die humanitäre Lage in Syrien aufmerksam. Seit vielen Jahren arbeiten wir mit unserer Schwes­ter­ge­sell­schaft, dem Syrischen Arabischen Roten Halbmond, eng zusammen, auch mit DRK-Personal vor Ort.  

Die notleidenden Menschen in Syrien haben weiterhin große und dringende humanitäre Bedarfe. Das DRK ist fest entschlossen, weiterhin prin­zi­pi­en­ori­en­tierte humanitäre Hilfe zu leisten und diese angesichts der dynamischen Situation bei Bedarf nochmals auszubauen, insbesondere durch die verstärkte Unterstützung seiner lokal verankerten Schwes­ter­ge­sell­schaft.  

Der Syrische Arabische Rote Halbmond erbringt landesweit lebensrettende Arbeit, indem er Nahrungsmittel, Wasser und grundlegende Hilfsgüter zur Verfügung stellt, medizinische Notversorgung leistet und Krankenhäuser mit medizinischen Hilfsgütern unterstützt.   

Es ist nun von größter Bedeutung, dass alle Konflikt­par­teien die Zivil­be­völ­ke­rung, die humanitären Helfer, die Gesund­heits­ein­rich­tungen und die soziale Infrastruktur respektieren und schützen sowie den Zugang für humanitäre Hilfe in ganz Syrien sicherstellen.

DRK-Such­dienst für Ange­hö­rige

Der DRK-Suchdienst unterstützt seit 2011 Angehörige in Deutschland bei der Suche nach vermissten Fami­li­en­mit­glie­dern in Syrien. Über unsere Bera­tungs­stellen und einen arabisch­spra­chigen Facebook-Kanal stehen wir in Kontakt mit den Betroffenen.

DRK-Suchdienst 

Konflikt im Nahen Osten: Auswir­kung auf Syrien

Die Eskalation der Gewalt in der Region hat mehr als 530.000 Menschen zur Flucht gezwungen - aus dem Libanon in die angrenzenden Gebiete in Syrien. Dort leistet der Syrische Arabische Rote Halbmond (SARC) lebenswichtige Hilfe. Mobile Kliniken versorgen die Geflüchteten medizinisch, während dringend benötigte Hilfsgüter wie Decken, Schlafmatten, Lampen, Winterjacken, Nahrungsmittel und Hygienesets verteilt werden. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) unterstützt diese lebens­ret­tenden Maßnahmen finanziell, ermöglicht durch Mittel der Gene­ral­di­rek­tion Europäischer Kata­stro­phen­schutz und humanitäre Hilfe (ECHO).

Aktuelles Projekt

Training mit Kindern zum Händewaschen in Syrien

Das DRK unterstützt den Syrischen Arabischen Roten Halbmond bei der Verbesserung der landesweiten Gesund­heits­ver­sor­gung sowie durch die Förderung des Kinder­kran­ken­hauses in Aleppo.

Training mit Kindern zum Händewaschen in Syrien

Das DRK unterstützt den Syrischen Arabischen Roten Halbmond bei der Verbesserung der landesweiten Gesund­heits­ver­sor­gung sowie durch die Förderung des Kinder­kran­ken­hauses in Aleppo.

Aktuelle Meldungen aus Syrien

Helfender des Syrischen Arabischen Roten Halbmonds verteilt Nahrung an Kinder
Helfender des Syrischen Arabischen Roten Halbmonds verteilt Nahrung an Kinder
· Syrien
Zur humanitären Lage in Syrien sagt Christof Johnen, Leiter der Internationalen Zusammenarbeit beim Deutschen Roten Kreuz (DRK):
Krankenwagen des Libanesischen Roten Kreuzes im Einsatz
Krankenwagen des Libanesischen Roten Kreuzes im Einsatz
· Libanon
Angesichts der weiteren Eskalation der Gewalt in Nahost nimmt die Gefährdung für die Zivilbevölkerung in Libanon zu. Das Libanesische Rote Kreuz (LRK) ist rund um die Uhr mit Rettungskräften im…
Helfender des Syrischen Arabischen Roten Halbmonds verteilt Nahrung an Kinder
Helfender des Syrischen Arabischen Roten Halbmonds verteilt Nahrung an Kinder
· Syrien
Zur humanitären Lage in Syrien sagt Christof Johnen, Leiter der Internationalen Zusammenarbeit beim Deutschen Roten Kreuz (DRK):
Krankenwagen des Libanesischen Roten Kreuzes im Einsatz
Krankenwagen des Libanesischen Roten Kreuzes im Einsatz
· Libanon
Angesichts der weiteren Eskalation der Gewalt in Nahost nimmt die Gefährdung für die Zivilbevölkerung in Libanon zu. Das Libanesische Rote Kreuz (LRK) ist rund um die Uhr mit Rettungskräften im…
13 Jahre bewaff­neter Konflikt

Huma­ni­täre Hilfe in Syrien

Als Folge des langjährigen Konflikts benötigen 15,4 Millionen Menschen – 70 Prozent der syrischen Bevölkerung –  humanitäre Hilfe. Darunter sind sieben Millionen Kinder. Sie leiden unter der mangelnden Grund­ver­sor­gung mit Nahrung, Trinkwasser, Gesund­heits­diensten und Bildung.

Wirt­schaft­liche Lage

2022 hat sich die wirt­schaft­liche Lage durch den Konflikt in der Ukraine, Inflation und vorherrschende Sanktionen weiter verschlechtert. Die Nahrungs­mit­tel­preise haben sich fast verzehnfacht. Zudem behindert eine dramatische Treib­stoff­knapp­heit die rechtzeitige Lieferung der am dringendsten benötigten humanitären Hilfe.

Zwei Kinder in Syrien lesen eine Broschüre zur Aufklärung über Cholera
Aufklärung zu Cholera in Syrien

Gesund­heits­system

Der Konflikt hat auch im Gesund­heits­system Spuren hinterlassen: Nur 50 Prozent der Gesund­heits­ein­rich­tungen sind noch funktionsfähig, 70 Prozent des Gesund­heits­per­so­nals mussten aufgrund der instabilen Lage ihre Wohnorte verlassen.

Diese massive Unter­ver­sor­gung und der Mangel an Medikamenten im Land treffen auf eine erhöhte Anfälligkeit für Krankheiten durch den schlechten Zugang zu Nahrungs­mit­teln, aber auch zu sauberem Wasser. So kam es 2022 zu einem Cholera-Ausbruch, bei dem von rund 50.000 Erkrankten 100 Menschen starben.

2022 gab es 17 Angriffe auf Gesund­heits­ein­rich­tungen – dies erschwerte die Arbeit der verbliebenen Gesund­heits­mit­ar­bei­tenden zusätzlich.

Stand 2022

Folgen der Krise

  • 6,8 Millionen Menschen sind innerhalb Syriens vertrieben, 5,6 Millionen haben Zuflucht in den Nachbarländern gesucht.
  • 90 Prozent der Bevölkerung leben in Armut; zwei Drittel davon in extremer Armut.
  • 12,1 Millionen Menschen können sich nicht ausreichend mit Lebensmitteln versorgen.
  • 2,4 Millionen Kinder können keine Schule besuchen.
  • 27 Prozent der Haushalte geben an, dass ihre Kinder Anzeichen psychischer Belastung zeigen.
  • 75 Prozent der Menschen mit Behinderung haben keinen Zugang zu medizinischer, wirtschaftlicher und sozialer Unterstützung.
  • 52 Prozent der Bevölkerung hat keinen dauerhaften Zugang zu sicherem Trinkwasser
  • 85 Prozent der Bevölkerung können ihre Grundbedürfnisse wie Nahrungsmittel, Wasser, Seife nicht decken.

Huma­ni­täre Hilfe in Syrien

Das DRK leistet bereits seit 2012 humanitäre Hilfe in Syrien und den betroffenen Nachbarländern und arbeitet dabei eng mit seinen Nationalen Schwes­ter­ge­sell­schaften wie dem Syrischen Arabischen Roten Halbmond (SARC) zusammen.

Die Helfer*innen des SARC decken mehr als 60 Prozent der humanitären Hilfs­leis­tungen in Syrien ab. Im Jahr 2021 erhielten insgesamt 5,9 Millionen Menschen humanitäre Hilfe in Syrien. Beispielsweise erhielten 4,2 Millionen Menschen Haus­halts­ge­gen­stände wie Matratzen, Decken oder Töpfe, und in Einrichtungen des SARC wurden 1,9 Millionen Gesund­heits­dienste durchgeführt.

Sofort­hilfe nach schwerem Erdbeben

Im Rahmen der Soforthilfe stellte das Deutsche Rote Kreuz Hilfsgüter zur Verfügung, um akut bei der Erstversorgung der Betroffenen zu unterstützen, zum Beispiel:

  • Ausrüstung für Rettungskräfte zum Suchen und Bergen
  • 5.000 Matratzen und 9000 Decken sowie weitere dringend benötigte Hilfsgüter
  • Treibstoff und Fahrzeuge, um die Menschen vor Ort mit Hilfsgütern erreichen zu können

Die medizinische Hilfe wurde weiter ausgebaut, zum Beispiel durch große Lieferungen von Medikamenten zur Versorgung der Menschen in den betroffenen Gebieten. Mobile medizinische Teams versorgten Menschen in schwer zugänglichen Regionen, die kein Krankenhaus erreichen konnten.

Katastrophen- und Hilfseinsatz nach dem schweren Erdbeben

Rothalbmond-Freiwillige und 2 Kinder am Rollstuhl einer Frau

Huma­ni­täre Geld­leis­tungen nach dem Erdbeben

Damit sie die Folgen des schweren Erdbebens besser bewältigen können, unterstützt das DRK 6.700 besonders betroffene Familien mit Bargeldhilfen. Wie die Familien die Hilfe nutzen, erfahren Sie in unserer Foto-Galerie.

Gesund­heit

Schwangere, Mütter und Kinder leiden besonders unter der einge­schränkten Funk­ti­ons­fä­hig­keit des Gesund­heits­sys­tems. Das DRK unterstützt Gesund­heits­ein­rich­tungen, wie zum Beispiel das Kinder­kran­ken­haus in Aleppo. Im Kinder­kran­ken­haus in Aleppo werden besonders schwere Fälle aus der ganzen Region behandelt. Darüber hinaus erhalten Frauen Zugang zu Schwan­ger­schaftsvor- und -nachsorge und ihre Geburten werden durch geschultes Gesund­heits­per­sonal begleitet.

Projekt: Verbesserung der Gesund­heits­ver­sor­gung

Bei einer einge­schränkten Gesund­heits­ver­sor­gung sind präventive Maßnahmen und eine gestärkte Selbst­hil­fe­ka­pa­zität essenziell. Ehrenamtliche des SARC werden ausgebildet, um gemeinsam mit den Gemeinden, spezifische Gesund­heits­ri­siken frühzeitig zu erkennen und vorbeugend – zum Beispiel durch intensive Hygie­ne­maß­nahmen – reagieren zu können. Eine tragende Rolle spielen hier lokale Gesund­heits­kom­mi­tees. Sie informieren über Gesund­heits­ri­siken und sind ausgebildet, auf Krisen wie Ausbrüche von Krankheiten reagieren zu können. 

Logistik

Um Menschen in Not landesweit mit Hilfsgütern versorgen zu können, unterhält der Syrische Arabische Rote Halbmond 242 Lagerhäuser, welche unter anderem vom DRK unterstützt werden. Durch den Betrieb von speziellen medizinischen Lagerhäusern ist es möglich, Gesund­heits­ein­rich­tungen und mobile Kliniken mit notwendigen Materialien zur medizinischen Versorgung zu beliefern.

Die Lagerhäuser fungieren als Drehkreuze für alle importierten Hilfsgüter. Vorgehalten werden dort unter anderem Lebens­mit­tel­pa­kete, Hygienepakete, Medizin und medizinisches Material. Das DRK unterstützt hier vor allem die Optimierung der logistischen Abläufe. Dies beinhaltet die Überarbeitung von Ablauf­pro­to­kollen, die Bereitstellung von Gerätschaften und Brandschutz. So können mehr Menschen schneller erreicht werden. Eine besondere Heraus­for­de­rung stellt dabei die medizinische Logistik dar, da unter erschwertem Zugang zu Strom und Benzin Kühlketten für Medikamente und Impfstoffe aufrecht­erhalten werden müssen.

Zwei Kinder tragen Hilfspaket

Ihre Spende kommt an.

Seit 2012 unterstützen wir den Syrischen Arabischen Roten Halbmond dabei, notleidende Menschen zu versorgen. Helfen Sie mit Ihrer Spende!

Geflüch­tete in angren­zenden Ländern

Foto: syrische Flüchtlingskinder spielen vor einer grauen Wand mit Pappkarton

Der Konflikt hat zu direkten Auswirkungen auf die Nachbarstaaten geführt. Etwa 5 Millionen Menschen sind in die Türkei, den Libanon, Jordanien und den Irak geflohen. Allein der Libanon, ein Land mit vier Millionen Einwohnern, hat nahezu eine Million Geflüchtete aufgenommen. 

Das DRK ist in den jeweiligen Ländern vor Ort und stellt mit seinen Partnern tagtäglich die Grund­ver­sor­gung mit Nahrungs­mit­teln, Medikamenten und anderen lebens­not­wen­digen Hilfsgütern für die Geflüchteten sicher. Dazu erhalten Bedürftige neben direkten Hilfsgütern unter anderem Bargeld­zah­lungen, um selbst erwerben zu können, was sie am dringendsten zum Überleben brauchen.

Syrische Geflüch­tete im Libanon

Syrische Frau mit Hilfspaket des DKK

Situation
Fast eine Million aus Syrien geflohene Menschen leben derzeit in dem kleinen Land. Das DRK unterstützt seine Schwes­ter­ge­sell­schaft vor Ort unter anderem mit Bargeldhilfen.

Hilfe des DRK im Libanon

  • Unterstützung des Rettungsdienstes des Libanesischen Roten Kreuzes
  • Unterstützung des Blutbank-Systems
  • Bargeldhilfen zur Deckung von Grundbedürfnissen
  • konfliktsensible Katastro­phen­vor­sorge und Förderung der Resilienz

Zur DRK-Hilfe für Geflüchtete im Libanon

Hilfe für Geflüch­tete im Irak

Irakisches Mädchen mit Suppenteller

Situation
Zu den rund 240.000 Geflüchteten aus Syrien kommen über 1,2 Millionen intern vertriebene Iraker und Irakerinnen. Gemeinsam mit dem Irakischen Roten Halbmond und anderen Akteuren arbeitet das DRK an mittel­fris­tigen Projekten zur Stärkung der Selbsthilfe- und Wider­stands­kräfte der Bevölkerung.

Hilfe des DRK im Irak

  • Bargeldhilfen zur Deckung von Grundbedürfnissen
  • Sicherung der Lebensgrundlagen
  • Gemeindebasierte Gesundheitsvorsorge
  • Erste-Hilfe-Trainings und Schulungen zur Brandvermeidung
  • Gemeindebasierte Katastro­phen­vor­sorge

Zur DRK-Nothilfe im Irak

Syrische Geflüch­tete in der Türkei

Türkische Rothalbmond-Helferin mit syrischem Mädchen am Tisch

Situation
In der Türkei leben derzeit offiziell 4 Millionen Geflüchtete – mehr als in jedem anderen Land der Welt. Der Konflikt in Syrien zwang immer mehr Menschen, ihre Heimat zu verlassen und in der Türkei Zuflucht suchen.

Hilfe des DRK in der Türkei

In Zusammenarbeit mit dem Türkischen Roten Halbmond unterstützt das DRK den Betrieb von ambulanten Zentren für Psychotherapie und Psychiatrie in insgesamt zwölf urbanen Zentren in der Türkei.

Zur DRK-Hilfe für Geflüchtete in der Türkei

Helfende danken für die Spenden für Syrien

Spende für Syrien

Die Helferinnen und Helfer des Roten Kreuzes und Roten Halbmondes sagen „Danke“, denn mit Ihrer Spende für Syrien unterstützen Sie lebens­not­wen­dige Maßnahmen.

Die humanitäre Lage der Bevölkerung ist dramatisch und von Entbehrungen geprägt. Der Großteil der Binnen­ver­trie­benen in Syrien und der Geflüchteten in den Nachbarländern lebt in Notun­ter­künften oder Flücht­lings­camps.

Spenden Sie für Syrien, um denen Hilfe zukommen zu lassen, die sie am dringendsten benötigen – allen voran ältere Menschen, Frauen und Kinder.

Mit Ihren Spenden konnten wir bislang viel bewirken. Unterstützen Sie uns weiterhin mit Ihrer   Online-Spende für die humanitäre Hilfe in Syrien.

DRK-Blog

Stimmen aus Syrien

Gedenkfeier für im Bürgerkrieg ums Leben gekommene freiwillige Helfer vom Syrischen Arabischen Roten Halbmond im Zahira Center in Damaskus. Kollegen haben mit Kerzen das Rote Kreuz und den Roten Halbmond geformt.

Untrennbar mit der Rotkreuz-Bewegung verbunden

Ende 2013: Ein junger Mann flieht aus Syrien. Heute arbeitet er beim DRK-Landesverband Rheinland-Pfalz. In zwei Blogbeiträgen erzählt er seine ungewöhnliche Geschichte – von der Rothalbmond-Arbeit in Syrien, seiner Flucht über das Mittelmeer und seiner heutigen Rotkreuz-Arbeit in Deutschland.

Frau mit Kind in Syrien

Syrien: DRK-Hilfe im Krisen­ge­biet

Im Camp für Binnen­ver­trie­bene im syrischen Jebreen hat DRK-Mitarbeiterin Oana Bara mit Hadra Ibrahim gesprochen. Die junge Mutter spricht von Verlust und einem Leben voller Entbehrungen. Das DRK unterstützt die Nothilfe des Syrischen Arabischen Roten Halbmonds für Menschen wie Hadra Ibrahim.

Unterstützen Sie jetzt ein Hilfsprojekt mit Ihrer Spende