Das Missing Maps Projekt wurde 2014 ins Leben gerufen. Ziel des Projektes ist die Erfassung von unkartierten Gebieten mit Hilfe der Open-Source-Plattform OpenStreetMap.
Das DRK ist seit 2019 Mitglied bei Missing Maps und leistet damit einen wichtigen Beitrag, um die besonders vulnerablen Bevölkerungsgruppen in Krisengebieten auf Online-Karten darzustellen, damit sie im Katastrophenfall schnelle Hilfe erhalten können. Über den E-Mailverteiler können Interessierte up-to-date bleiben.
Alle sind herzlich eingeladen, Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, da es zu Beginn eine Einführung in das Kartieren geben wird. Wenn keine Einführung gewünscht/benötigt wird, kann man natürlich auch später dazu stoßen und unabhängig davon, bei Bedarf, auch früher gehen. Der Mapathon wird auf Deutsch gehalten.
Wenn du Fragen oder Anmerkungen hast oder Hilfe brauchst, kannst du dich gerne melden: i.klipper(at)drk(dot)de oder m.hauenschild(at)drk(dot)de
Zum Mapping wird später ein eigener OpenStreetMap-Account benötigt, welchen Ihr euch, wenn ihr mögt, auch gerne schon vorher einrichten könnt: https://www.openstreetmap.org/user/new. Falls nicht, wird natürlich auch noch genug Zeit dafür während der Veranstaltung vorhanden sein.
Wenn Fragen/Anmerkungen bestehen sollten, kannst du dich selbstverständlich jederzeit melden! Anmeldung über:
Den täglichen Weg zur Arbeit oder den Weg zur nächsten Verabredung finden wir in Deutschland relativ einfach durch die Nutzung von Apps auf unserem Handy. Dem zugrunde liegen Karten, die genau zeigen, wo das nächste Café oder die nächste Bushaltestelle ist.
In den Ländern, in denen das DRK international tätig ist, ist das häufig nicht der Fall. Dort sind beispielsweise ganze Städte nicht auf digitalen Karten verzeichnet, sodass es im Fall einer schwerwiegenden Katastrophe schwierig ist, Hilfsmaßnahmen planen zu können, wenn man nicht verlässlich weiß, wie groß eine möglicherweise betroffene Stadt ist. Auch Straßen sind in vielen Regionen nicht digital erfasst, sodass sich im Notfall nur schwer berechnen lässt, wie man am besten zu einem Einsatzort kommt oder wie Bewohner eines Dorfes oder einer Stadt am schnellsten zu einer Gesundheitseinrichtung kommen.
Missing Maps ist ein Zusammenschluss verschiedener Organisationen. Gegründet wurde das Projekt 2014 vom Humanitarian OpenStreetMap Team, Ärzte ohne Grenzen, sowie dem Amerikanischen und dem Britischen Roten Kreuz. Mittlerweile gehören dem Projekt mehr als 15 Organisationen an, von Nichtregierungsorganisationen bis zu Bildungseinrichtungen und zivilgesellschaftlichen Gruppen.
Das Ziel des Missing Maps Projektes ist es, nichtkartierte Gebiete in Entwicklungsländern und Krisengebieten zu erfassen. Die Kartierung erfolgt auf der OpenStreetMap Plattform, sodass die hinzugefügten Informationen frei nutzbar und für jedermann zugänglich sind. Dies wiederum ermöglicht lokalen und internationalen Hilfsorganisationen besser und effizienter auf Krisen reagieren zu können.
Seit 2014 haben fast 100.000 Freiwillige im Rahmen von Missing Maps schon über 45 Millionen Gebäude und mehr als 1 Millionen Kilometer Straße erfasst.
Im ersten Schritt finden sogenannte Mapathons statt. Diese Mapathons können überall auf der Welt stattfinden, also entweder im Projektland oder auch in Deutschland. Bei diesen Events kommen Freiwillige zusammen und zeichnen die zu kartierenden Objekte mit Hilfe von hochauflösenden Satelliten- oder Luftbildern ab. Die zu kartierenden Objekte können von Projekt zu Projekt unterschiedlich sein, am häufigsten werden Gebäude und Straßen kartiert, aber auch die Erfassung von Flüssen und Landnutzung ist möglich.
Verwendet wird dazu ein browserbasiertes Tool, welches die Daten sofort in OpenStreetMap einpflegt. Das zu kartierende Gebiet wird in kleine Kacheln aufgeteilt, die dann von den Freiwilligen bearbeitet werden. Ist eine Kachel vollständig erfasst, wird sie von einem erfahrenen Freiwilligen einer sogenannten Validierung unterzogen, bei der die Qualität der Arbeit begutachtet wird. So können sofort Probleme aufgedeckt und korrigiert werden, wie zum Beispiel überlappende oder fehlende Gebäude.
Im zweiten Schritt werden zur Vervollständigung des Kartenmaterials Informationen vor Ort ergänzt. Dies erfolgt durch die Zusammenarbeit mit lokalen Freiwilligen der jeweiligen Rotkreuz- oder Rothalbmondgesellschaft. Ausgehend von der Grundlagenkarte, die im ersten Schritt erstellt wurde, fügen die Freiwilligen kontextspezifische Informationen hinzu, wie zum Beispiel Straßennamen oder ob ein Gebäude ein Krankenhaus oder eine Schule ist. Dies kann je nach Gegebenheiten vor Ort analog passieren, indem Karten ausgedruckt und den Freiwilligen zur Verfügung gestellt werden, die dann darin relevante Informationen vermerken. Diese Daten werden nach Abschluss der Begehung des Gebietes digitalisiert und in OpenStreetMap eingepflegt. Ermöglichen die Gegebenheiten es vor Ort, können die Daten auch sofort digital erhoben werden mittels verschiedener Tools, die dafür zur Verfügung stehen.
Im dritten Schritt werden die Informationen aus dem „remote“ mapping und dem lokalen mapping zusammengeführt und stehen nun in OpenStreetMap digital zur Verfügung, sodass lokale und internationale Organisationen die Informationen beispielsweise zur Planung von Hilfsmaßnahmen nutzen können.
Das DRK engagiert sich seit 2016 im Missing Maps Projekt und veranstaltet seitdem regelmäßig Mapathons in Berlin, zu denen sowohl unsere DRK-Freiwilligen, aber auch Interessierte herzlich eingeladen sind. Kartiert werden in den Mapathons Gebiete, die für Projekte des DRK im Bereich der Katastrophenvorsorge, inklusive unserer Forecast-based Financing Projekte, relevant sind und derzeit unvollständig oder noch gar nicht in OpenStreetMap erfasst sind.
Seit 2017 arbeitet das DRK mit dem Heidelberg Institute for Geoinformation Technology (HeiGIT gGmbH) zusammen. Die strategische Partnerschaft wurde ins Leben gerufen, um Lösungsansätze im Bereich GIS-Technologien für die Umsetzung von humanitären Aktivitäten der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung zu entwickeln und gleichzeitig operative Anforderungen, Bedürfnisse und Ergebnisse an das Team des HeiGIT zurückzugeben.
Das Ziel der HeiGIT gGmbH an der Universität Heidelberg ist es den Wissens- und Technologietransfer aus der Geoinformatik-Grundlagenforschung in die Praxis auf Basis innovativer Geoinformationstechnologien zu verbessern. Hierbei liegt ein spezieller Fokus auf nutzergenerierten Geodaten, wie OpenStreetMap. HeiGIT ist ebenfalls ein Mitglied von Missing Maps und unterstützt die Initiative seit Jahren durch Forschung, Analysen und die Entwicklung von relevaten Tools und Anwendungen. Für mehr Informationen zu der HeiGIT gGmbH siehe die Website des HeiGIT.
Die Kooperation zwischen DRK und HeiGIT wird seit 2019 ebenfalls durch die Klaus Tschira Stiftung unterstützt. Durch die Unterstützung konnte eine Geoinformatikstelle innerhalb des Teams für internationale Zusammenarbeit beim DRK geschaffen werden.
Gerne organisieren wir auch einen privaten Mapathon in Ihrer Firma, Schule oder Verein. Hierfür sind keine Vorkenntnise nötig, da ein entsprechendes Training von unserem Team während dem Mapathon bereitgestellt wird.
Bei Fragen und Anmerkungen zum Thema können Sie sich jederzeit an Isabell Klipper wenden: I.Klipper(at)drk(dot)de
Dank Missing-Maps arbeiten Ehrenamtliche in Deutschland und auf den Philippinen gemeinsam an besseren Frühwarn- und Katastrophenschutzmaßnahmen. Vom heimischen Laptop aus kartografieren wir in Deutschland anhand von Satellitenbildern die bedrohten Stadtteile auf den Philippinen. Und dort in der Stadt Butuan erfassten Freiwillige des Philippinischen Roten Kreuzes weitere Informationen. Die so gemeinsam erfassten Daten könnten schon bald Leben retten.