Nothilfe - DRK im Einsatz

Nothilfe - Effizienz im Ernstfall

Extremwetter-Katastrophen und Konflikte lassen Menschen in den betroffenen Gebieten häufig vor dem Nichts stehen. Erdbeben, Überschwemmungen oder Stürme zerstören schnell ganze Regionen und Existenzen. In Situationen bewaffneter Konflikte leidet meist die Zivilbevölkerung unter der Gewalt und dem Mangel an Nahrung und Gesundheitsversorgung. Die Nothilfe des DRK versucht die humanitären Folgen von Krisen zu lindern. 

Die Folgen von Katastrophen und bewaffneten Konflikten zerstören die Lebensgrundlagen unzähliger Menschen. Sie verwüsten ganze Regionen und mit ihnen die Nahrungsgrundlagen und Infrastrukturen für Gesundheit, Hygiene und Transport. Jede Minute zählt – deshalb funktioniert die Nothilfe des DRK auch wie ein Uhrwerk.

Akute Nothilfe in der Katastrophe

Rettungsteam bei der Nothilfe-Versorgung

Während der ersten Tage und Wochen nach einer Katastrophe gilt es vor allem, Leben zu retten und das Überleben zu sichern. Die konkrete Katastrophenhilfe ist von der Situation vor Ort abhängig. Das DRK schätzt zunächst die Lage ein und stimmt seine Hilfsmaßnahmen mit der Rotkreuz- bzw. Rothalbmondgesellschaft des jeweiligen Landes ab. Dann werden zum Beispiel Hilfsgüter wie Nahrungsmittel, Zeltplanen und Kleidung verteilt. Die Wasser- und Abwasserversorgung wird sichergestellt.

Das Rote Kreuz hilft als weltweite anerkannte und neutrale und unparteiisch handelnde humanitäre Organisation auch in bewaffneten Konflikten. Wir kommen verletzten, geflüchteten und erkrankten Menschen zur Hilfe, liefern Medikamente, Wasser und Nahrungsmittel oder bieten Unterkünfte, meistens über die lokale Schwestergesellschaft. Daneben unterstützen wir Freiwillige in Krisenregionen beim Aufbau eigener Strukturen.

Hilfsgüterverteilung im Rahmen der Nothilfe

Hilfsgüter vor Ort und auf Lager

Wenn möglich, werden Hilfsgüter wie Nahrungsmittel, Zeltplanen und Kleidung regional beschafft und auf dem kürzesten und schnellsten Weg in die Krisen- und Katastrophengebiete transportiert. Alternativ stehen Hilfsgüter für 300.000 Personen in den Logistikzentren des Internationalen Roten Kreuzes in Kuala Lumpur, Panama und Dubai transportbereit. Hilfsgüter aus Deutschland werden meist nur eingeflogen, wenn die Kapazitäten dieser Logistikzentren nicht ausreichen.
Hilfsflüge aus Deutschland starten, wenn die Grundbedürfnisse der betroffenen Bevölkerung sichergestellt werden sollen und nach Katastrophen Hilfe nur von außen in ein Land gebracht werden kann.

Dazu gehören sauberes Wasser und die medizinische Versorgung. Hierfür lagert das DRK drei unterschiedliche Nothilfe-Einheiten (Emergency Response Units) in seinem Logistikzentrum am Flughafen Berlin Schönefeld: Das mobile Krankenhaus, die mobile Gesundheitsstation und Wasser- und Hygieneeinheiten.

Die Nothilfe-Einheiten, Zelte und Hygienepakete liegen im Logistikzentrum auf Abruf bereit. Hilfsgüter mit Verfallsdatum wie Lebensmittel und Medikamente werden innerhalb kürzester Zeit eingekauft. Das DRK hat hierfür vorab mit zahlreichen Lieferanten Rahmenvereinbarungen abgeschlossen, die im Ernstfall sofort liefern.

Das DRK Modulsystem - flexible und schnelle Nothilfe

DRK mobilen Nothilfe-Einheiten

Mit mobilen Nothilfe-Einheiten kann das DRK im Notfall schnell und flexibel reagieren. Die transportablen Module werden zur Versorgung vieler Betroffener eingesetzt und helfen, in den ersten Tagen die wichtigsten Voraussetzungen für eine effiziente humanitäre Hilfe zu schaffen. Flexibilität, Schnelligkeit und Bedarfsorientiertheit sind die gebotenen Kompetenzen im Not- und Katastrophenfall.

Das Deutsche Rote Kreuz hat daher gemeinsam mit anderen nationalen Gesellschaften ein einzigartiges modulares System für die weltweite Katastrophenhilfe entwickelt. Die verschiedenen Module können der Situation und dem Bedarf im Katastrophengebiet angepasst werden.

Das DRK hält dabei drei unterschiedliche Nothilfe-Einheiten bereit: das mobile Rotkreuzkrankenhaus, die mobile Gesundheitsstation und die mobilen WASH-Einheiten zur Trinkwasserversorgung und Seuchenvorsorge.

Außerdem wird immer eine Grundausstattung an Technik, Einsatzfahrzeugen und Zelten für die Rotkreuzhelfer vorgehalten.

Diese mobilen Einheiten haben sich in der Not- und Katastrophenhilfe bewährt. Sie sind für einen drei- bis viermonatigen Einsatz im Krisengebiet ausgelegt, wobei sich das Team während der ersten zwei Wochen komplett selbstversorgen kann. Zudem können die Einheiten mittels Stromgeneratoren energieseitig autark betrieben werden. Sogar das Verpackungsmaterial der Einheiten ist fest verplant – es dient dem Aufbau von Tischen und Regalen.

Die Module entsprechen internationalen Standards. Das vereinfacht die Handhabung erheblich, gerade wenn Nothelfer aus unterschiedlichen Ländern zusammenarbeiten. Diese mobilen Nothilfe-Einheiten werden im internationalen Sprachgebrauch Emergency Response Units (ERUs) genannt und haben sich als ein durchdachtes System der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung oft bewährt.

Die mobile Gesundheitsstation des Roten Kreuzes

Aufbau einer Basisstation für die mobile Gesundheitsversorgung

Innerhalb von 72 Stunden kann das DRK eine mobile Gesundheitsstation in ein Katastrophengebiet entsenden. Die Station sichert die medizinische Grundversorgung einer Bevölkerung von bis zu 30.000 Menschen nach den Standards der Weltgesundheitsorganisation WHO. Pro Tag können ca. 250 Menschen bei der Katastrophenhilfe behandelt werden.

Die Gesundheitsstation gehört zu den mobilen Nothilfe-Einheiten (ERUs) des Roten Kreuzes. Die aus Modulen zusammengesetzten ERUs sind standardisiert und können mit den Anlagen anderer Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften kombiniert werden. Der Aufbau der Station erfolgt dabei nach einer systematischen Struktur, die eine optimale Versorgung gewährleisten kann. Nach Ende der Katastrophenlage bleibt die mobile Gesundheitsstation als Katastrophenhilfe in der Region, um für kommende Katastrophen zur Verfügung zu stehen. Mit Ihrer Spende tragen Sie dazu bei, dass das DRK zur Katastrophenhilfe weiterhin Gesundheitsstationen vorhalten kann.

Gesundheitsversorgung in Katastrophengebieten sichern

Behandlung eines Kindes in der Gesundheitsstation

Zur Katastrophenhilfe leistet die mobile Gesundheitsstation das, was in normalen Situationen selbstverständlich ist: Geburtshilfe, Impfungen, ambulante Versorgung und Gesundheitsvorsorge.
Sie ist speziell dafür konzipiert, überlastete oder beschädigte Gesundheitseinrichtungen in Katastrophengebieten zu unterstützen. In der Station arbeitet ein sechsköpfiges DRK-Team aus Ärzten, einer Hebamme, Schwestern und Technikern gemeinsam mit einheimischen Helfern zusammen. So stellt das DRK medizinische Unterstützung in Form von mobilen Krankenhäusern in Katastrophensituationen zur Verfügung.
In der Gesundheitsstation stehen Zelte für die Untersuchungen und Behandlungen der Patienten bereit.

Zudem gehören ein Labor, eine Küche und ein Kühlraum zur Ausstattung. Wie alle Nothilfe-Einheiten hat auch die mobile Gesundheitsstation ihre eigene Wasser- und Stromversorgung. Die gesamte Ausstattung ist so zusammengestellt und verpackt, dass die Packstücke ohne technische Hilfsmittel entladen werden können.

Virtueller Einblick in ein mobiles Krankenhaus im Katastrophengebiet

Einblick in ein Feldhospital im Krisengebiet

Erhalten Sie einen realen Einblick in ein mobiles Krankenhaus des Finnischen Roten Kreuzes im Katastrophengebiet in Bangladesch in der 360°-Ansicht und machen Sie sich einen Eindruck von der Situation vor Ort.

Täglich erhalten in diesem Rotkreuzkrankenhaus rund 100 Menschen Hilfe. Bis heute wurden hier bereits mehr als 20.000 Patienten behandelt.

Sie können einen vollumfänglichen virtuellen Rundgang durch das Feldhospital machen und sich Unterkünfte, Männerstation, Röntgenraum und Operationssaal im Krisengebiet in der Rundumsicht anschauen – multimedial über PC, Tablet, Smartphone, VR-Headset!

Hier geht’s zum mobilen Krankenhaus in der 360°-Ansicht.

Die DRK Katastrophenhilfe-Einheiten

Mobiles Krankenhaus zur medizinischen Versorgung der Bevölkerung

Ebola in Westafrika. Erdbeben in Haiti. Wirbelsturm auf den Philippinen. In jedem Katastrophenfall ist schnelle und effektive Hilfe gefragt, um Menschenleben zu schützen. Dafür hat die Internationale Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung ein weltweit einzigartiges System mobiler Nothilfe-Einheiten entwickelt, dass im Krisenfall schnell und bedarfsgerecht einsetzbar ist.

Die Module dieser Emergency Response Units (ERU) sind sofort einsatzbereit und können die Versorgung der Bevölkerung vor Ort bis zu vier Monate lang gewährleisten. Die ERU-Module des DRK umfassen zur Katastrophenhilfe Basisgesundheitsstationen, mobile Krankenhäuser, Basislager und mobile Trinkwasserversorgungen. In GRCReady, dem humanitären Personalpool des DRK, können Sie sich für die Mitwirkung in den Nothilfe-Einheiten bewerben und ERU-Delegierte werden.

Die Leistungen der ERU-Module des DRK im Überblick

Piktogramm: Spritze

Impfungen

Piktogramm: Schwangere auf einer Liege mit einer Krankenschwester

Geburtshilfe

Piktogramm: Zelt mit einem roten Kreuz neben dem Eingang

Ambulante Versorgung

Piktogramm:Rotkreuzzelt mit Röntgensymbol, Mikroskop und Blutkonserve

Stationäre Behandlung von bis zu 150 Patienten

Piktogramm: Drei Menschenfiguren mit Werkzeugschlüssel, Schreibunterlage und Stethoskop

Unterstützung durch ärztliches und pflegerisches Personal

Piktogramm: zwei Hände und ein Tropfen - Händewaschen

Sicherung hygienischer Lebens-bedingungen

Piktogramm: Zelt mit Tisch und zwei Computern

Unterkunft und Büroräume für ca. 80 Delegierte

Piktogramm: zwei Menschenfiguren mit Sprechblasen, Tafel mit Schrift und eine Schreibunterlage - Schulung und Aufklärung

Aufklärungsarbeit & Schulungen

Das Management der Nothilfe des Deutschen Roten Kreuzes

Mit einer dreistufigen Methode ist das Deutsche Rote Kreuz Vorreiter in Not- und Katastrophenhilfe sowie Bevölkerungsschutz. Im Ernstfall hilft das DRK schnell und effektiv: Binnen 72 Stunden kann ein Hilfsflug in betroffene Regionen starten. Das alleine reicht jedoch nicht, um die Menschen vor dem Zusammenbruch ihrer Lebenswelten zu schützen. Vielmehr bedarf es eines Systems, das sie darauf vorbereitet, sich im Ernstfall richtig zu verhalten und die Folgen gut zu bewältigen.

Katastrophen vorbeugen und mit Präventionsmaßnahmen helfen

1. Katastrophen vorbeugen

Um Katastrophen besser standhalten zu können, führen wir zum Beispiel Baumaßnahmen durch. Dazu gehören unter anderem sturmsichere Gemeindezentren, Flutkanäle oder nachhaltige Aufforstung.

Wir unterstützen aber auch nationale Rotkreuzgesellschaften, beispielsweise beim Bau von Gesundheitsstationen. Außerdem vermitteln wir Fachwissen über Naturgefahren, den Umgang mit eben diesen und Katastrophenvorsorge, unter anderem an Schüler und Lehrer.

Nur wenn wir ein Bewusstsein für die Problematik schaffen, werden wir langfristige Wirkungen erzielen und entsprechend Katastrophen besser vorbeugen können - perfekt vorbereitet auf den Ernstfall.

Rettungsdienste helfen im Katastrophengebiet gezielt und schnell mit Hilfsmaßnahmen

2. Im Katastrophenfall handeln

Jetzt greifen unsere Vorbereitungen: In enger Abstimmung mit unseren Rotkreuzgesellschaften vor Ort schicken wir unsere Rettungsdienste in die betroffenen Gebiete und bringen Hilfsgüter wie Nahrung, Trinkwasser, Medikamente, Zelte und Decken genau dorthin, wo sie benötigt werden.

Außerdem greifen nun die vorbeugenden Maßnahmen: Die Einwohner profitieren von lokalen Frühwarnsystemen, unterstützen sich gegenseitig mit Erster Hilfe und nutzen Not- und Evakuierungspläne.

Nach einer Katastrophe hilft das DRK durch Wiederaufbau und Schulungen

3. Durchdachter Wiederaufbau

Es geht nicht nur um fertige Häuser und eingerichtete Schulen, sondern darum, die Kompetenzen möglichst vieler Menschen im Umgang mit katastrophalen Ereignissen zu stärken. Das Wissen über neue stabilisierende Bautechniken, die Erdbeben und Fluten überstehen, soll ihnen mehr Sicherheit für die Zukunft mitgeben.

Das Rote Kreuz lässt betroffene Menschen nicht alleine, sondern begleitet sie, bis sie wieder ein eigenständiges Leben führen können.

Kreislauf der Katastrophenhilfe

So sind wir erfolgreich

Die Betroffenen bringen ihr Wissen über die Gegebenheiten vor Ort ein und schätzen ihre Bedürfnisse ein. Durch ihr aktives Mitwirken sind sie motiviert, unsere Hilfe zur Selbsthilfe anzunehmen und langfristig fortzuführen.

Die DRK-Katastrophenvorsorge rettet Leben und verringert die Schäden von Naturereignissen drastisch. Nur gemeinsam mit unseren Spenderinnen und Spendern können wir diese nachhaltigen Entwicklungsprojekte für katastrophenanfällige Länder durchführen.

Helfen Sie uns dabei mit einer Spende! So verhindern wir mit vereinten Kräften unendliches Leid.

Weiterführende Informationen

DRK Hilfslogistik

Im Katastrophen- und Krisenfall läuft beim DRK ein technisches und organisatorisches Uhrwerk an, das durch lange Erfahrung und in vielen Einsätzen perfektioniert wurde.

Team der mobilen Trinkwasserversorgung

Ohne frisches Wasser ist jede Hilfe umsonst. Wenn Menschen nach einer Katastrophe keinen Zugang zu sauberem Wasser haben und keine hygienischen Lebensbedingungen möglich sind, droht der Ausbruch von Krankheiten.

Mobiles Krankenhaus des DRKs

Erdbeben in China. Wirbelsturm auf Haiti. Überschwemmungen im Sudan. Das Deutsche Rote Kreuz hilft bei Katastrophen auf der ganzen Welt.

DRK Hilfslogistik

Im Katastrophen- und Krisenfall läuft beim DRK ein technisches und organisatorisches Uhrwerk an, das durch lange Erfahrung und in vielen Einsätzen perfektioniert wurde.

Team der mobilen Trinkwasserversorgung

Ohne frisches Wasser ist jede Hilfe umsonst. Wenn Menschen nach einer Katastrophe keinen Zugang zu sauberem Wasser haben und keine hygienischen Lebensbedingungen möglich sind, droht der Ausbruch von Krankheiten.

Mobiles Krankenhaus des DRKs

Erdbeben in China. Wirbelsturm auf Haiti. Überschwemmungen im Sudan. Das Deutsche Rote Kreuz hilft bei Katastrophen auf der ganzen Welt.

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