DRK-Zeitzeugen

Ingeborg Hahn

„Das Rote Kreuz hat stillschweigend nach 1945 arbeiten dürfen“
Foto: Collage zum DRK-Bahnhofsdienst während der NS-Zeit

Ingeborg Hahn wird 1924 in Kiel geboren, sie besucht die Mädchenmittelschule und macht dort ihr Examen. Da sie aus gesundheitlichen Gründen vom Arbeitsdienst freigestellt wird, leistet sie ein Pflichtjahr ab. Dabei unterstützt sie eine Familie mit Kindern und erledigt dort anfallende Haushaltsarbeiten.

Nach dem Besuch der städtischen Handelsschule erfolgt die Dienstverpflichtung als Protokollführerin bei der Kriegsmarine, wo sie auch bei Kriegsgerichtsverhandlungen mit Todesurteilen anwesend sein muss.

Ihr Eintritt ins DRK erfolgt 1942, von diesem Zeitpunkt bis 1944 ist sie bei einer Kieler Rettungsstelle dienstverpflichtet und kümmert sich um Verletzte, vor allem nach Bombenangriffen. Zudem arbeitet sie im Bahnhofsdienst des DRK mit.

1948 bin ich Gründungsmitglied des Kreisverbandes Kiel gewesen.

1948 ist sie, gemeinsam mit ihrer Mutter, Gründungsmitglied des DRK-Kreisverbands Kiel. Hauptamtlich bis 1951, danach ehrenamtlich, engagiert sie sich für ihren Kreisverband. So organisiert sie die Verschickung erholungsbedürftiger Kinder nach Frankreich und in die Schweiz, finanziert vom Schweizer und Französischen Roten Kreuz. Bei den DRK-Straßensammlungen sammelt sie für das 1950 gegründete Müttergenesungswerk.

Ingeborg Hahn wird 1956 Führerin einer Frauenbereitschaft, 1964 übernimmt sie bis 1973 die Kreisbereitschaft. Während dieser Zeit organisiert sie den Aufbau von zwei Altenheimen, lehrt Erste Hilfe und führt die Sanitätsausbildung. 1973 übernimmt sie die Leitung der Sozialarbeit des Kreisverbands.

Zum Hören

„Meine Mutter war auch beim Roten Kreuz“

Interview mit Ingeborg Hahn

Das Gespräch mit Ingeborg Hahn wurde im Oktober 2018 in Kiel geführt.

In Bildern

Der DRK-Bahnhofsdienst

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