· Berlin · 19/25

Syrien: Humanitäre Hilfe bleibt dringend notwendig

Menschen laden Hilfspakete aus
© SARC

Die humanitäre Lage in Syrien ist weiterhin kritisch. Die Zivilbevölkerung ist dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen, insbesondere in der südsyrischen Region Suweida nach der kürzlichen Eskalation der Gewalt. „Wir verfolgen die humanitäre Lage in Syrien mit großer Sorge“, sagt Christian Reuter, Generalsekretär des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) „Es fehlt den Menschen vor allem im Süden des Landes an grundlegenden Gütern wie Wasser, Lebensmitteln, Medikamenten oder Treibstoff. Um den Menschen vor Ort in dieser schwierigen Situation zur Seite zu stehen, hat unsere Schwestergesellschaft, der Syrische Arabische Rote Halbmond (SARC), mit Unterstützung des DRK vor einigen Tagen eine Hilfslieferung auf den Weg gebracht. Wir stehen mit SARC in engem Austausch, um auch weiterhin unparteiisch, also bedarfsgerecht allein nach dem Maß der Not, zu helfen.“

Die Lage der Menschen in Syrien ist nach wie vor von akuter Not geprägt. Infolge der jüngsten Kämpfe in Suweida ist die Zahl der Vertriebenen stark gestiegen, die Versorgungslage hat sich weiter verschärft. Um bedarfsgerechte humanitäre Hilfe vor Ort zu leisten, hat das DRK am 20. Juli eine Hilfslieferung des Syrischen Arabischen Roten Halbmondes nach Suweida unterstützt. Der Konvoi umfasste 44 Fahrzeuge, darunter fünf Krankenwagen und 31 Lastwagen, beladen mit dringend benötigten Hilfsgütern wie Lebensmittelpaketen, Mehl, Trinkwasser, Medikamenten, medizinischem Material, Wassertanks und Treibstoff. Damit erreichen zum ersten Mal wieder humanitäre Güter die Region seit Aufflammen der Gewalt zwischen drusischen Milizen und sunnitischen Beduinenstämmen im Süden des Landes.

So stammen 2.000 Nahrungsmittelpakete des aktuell zusammengestellten LKW-Konvois aus Beständen, die das DRK mit Mitteln des Auswärtigen Amts und aus Spenden finanziert und angelegt hat. Zusätzlich liefert das DRK 10.000 Liter Treibstoff zur Unterstützung von Pumpstationen und Stromgeneratoren, insbesondere in Krankenhäusern, um die lebensnotwendige Versorgung mit Trinkwasser zu gewährleisten. Diese Hilfe konnte dank der Unterstützung durch die Generaldirektion Europäischer Katastrophenschutz und humanitäre Hilfe (ECHO) und durch Spenden geleistet werden.

Die humanitäre Situation in Suweida ist äußerst angespannt. Viele Gebäude sind zerstört, regelmäßig fällt der Strom aus und die medizinische Infrastruktur ist enorm herausgefordert. Viele Familien befinden sich auf der Flucht. Die Vereinten Nationen berichten, dass seit dem 13. Juli fast 80.000 Menschen vertrieben wurden.

Christian Reuter betont die Bedeutung des humanitären Zugangs in ganz Syrien: „Nur wenn alle Konfliktparteien sicheren und ungehinderten Zugang gewähren, kann Hilfe dort ankommen, wo sie am dringendsten benötigt wird. Zivile Infrastruktur, Gesundheitseinrichtungen und humanitäre Helferinnen und Helfer müssen geschützt und respektiert werden“, sagt Reuter.

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