Sri Lanka: Eingeschlossene Zivilbevölkerung per Boot evakuiert

Foto: An der geöffneten Heckklappe eines Kleinbusses stehen ein Soldat in Uniform und ein Rotkreuz-Mitarbeiter. Im Innenraum des Fahrzeuges sitzen weitere Personen.
Ein Rotkreuz-Mitarbeiter sieht zu während ein Soldat einen Rettungswagen bei einer Straßensperre inspiziert.

Eine Fähre unter der Flagge des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) hat in Sri Lanka 240 Patienten aus Putumattalan nach Trincomalee evakuiert. Die Menschen sind aus dem Krankenhaus Puthukkudiyiruppu im Norden der Region Vanni geflüchtet, nachdem die Einrichtung wiederholt beschossen worden war. Die evakuierten Patienten werden nun in  Trincomalee medizinisch versorgt.

Die Evakuierung konnte durchgeführt werden, nachdem beide Konfliktparteien die sichere Durchfahrt der Fähre garantiert hatten. Auch die zivilen Behörden, medizinisches Personal, die Fischergewerkschaft und Kirchenvertreter unterstützen die Evakuierung aktiv. Weitere 160 Patienten sollen in den nächsten Tagen aus Putumattalan evakuiert werden. Am Montag wurde Putumattalan beschossen. Dabei kamen mindestens 16 Patienten ums Leben. "Wir sind schockiert, dass die Patienten nicht den Schutz genießen konnten, der ihnen zusteht", erklärte Paul Castella, Leiter der IKRK-Delegation in Colombo. "Wir rufen beide Parteien einmal mehr auf, ihre humanitärvölkerrechtliche Verpflichtung einzuhalten, die Verwundeten und Kranken sowie das medizinische Personal und die medizinischen Einrichtungen jederzeit zu verschonen." Das Rote Kreuz verhandelt derzeit mit beiden Parteien, um die Evakuierung der Kranken und Verwundeten aus dem Vanni fortsetzen zu können. "Die medizinischen Einrichtungen sind nicht mehr in Betrieb. Es gibt einige behelfsmäßige Gesundheitsstationen, die angesichts des wachsenden Zustroms von Patienten jedoch völlig überfordert sind", sagte Paul Castella. "Dringende medizinische Evakuierungen müssen regelmäßig durchgeführt werden können." Das Deutsche Rote Kreuz ist weiterhin äußerst besorgt über das Leiden der Zivilisten, die nach wie vor im Vanni festsitzen. In dieser Region wurde in den letzten Tagen sehr heftig gekämpft. Die meisten Einwohner des Gebiets wurden vertrieben. Sie sind vollständig auf Hilfe von Außen angewiesen, doch sind seit dem 29. Januar keine Hilfsgüter mehr vor Ort eingetroffen. Es ist unerlässlich, dass beide Parteien Lieferungen von Nahrungsmitteln und anderen Hilfsgütern gewähren.

Das DRK bittet um Spenden für die Konfliktopfer in Sri Lanka.
Foto: An der geöffneten Heckklappe eines Kleinbusses stehen ein Soldat in Uniform und ein Rotkreuz-Mitarbeiter. Im Innenraum des Fahrzeuges sitzen weitere Personen.
Ein Rotkreuz-Mitarbeiter sieht zu während ein Soldat einen Rettungswagen bei einer Straßensperre inspiziert.
Foto: Ein Mann trägt zwei Kisten mit Hilfsgütern auf dem Kopf über eine nur aus Brettern und Holzlatten bestehende Brücke.
Hilfsgüter für die Zivilbevölkerung in der Nähe von Trincomalee.
Foto: Eine Mutter sitzt neben einem Rotkreuz-Mitarbeiter. Sie hält einen Brief in den Händen.
Eine Mutter liest einen Brief von ihrem inhaftierten Sohn, ein Sri Lankischer Marine-Offizier. Das Rote Kreuz vermittelt Briefe zwischen Gefangene im Konflikt und deren Familien, sogenannte Rotkreuz-Nachrichten.
Foto: Menschen warten in einer langen Schlange darauf Lebensmittel zu erhalten.
2.200 Familien erhielten vom Roten Kreuz Lebensmittelpakete mit Sojafleisch, Salz, Curry, Linsen und anderen landestypischen Lebensmitteln.
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