Die Internationale Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung ehrt damit seine über 50 Jahre reichende Arbeit an der Entwicklung, Verbreitung und Durchsetzung des humanitären Völkerrechts zum Schutz der Opfer bewaffneter Konflikte. Die Vision einer internationalen Bewegung zur Verhütung und Linderung menschlichen Leidens sowie von nationalen Gesellschaften wie dem Deutschen Roten Kreuz gehen auf die Erfahrungen des Schweizer Kaufmanns Henry Dunant bei der Schlacht von Solferino im Jahr 1859 zurück. Auch der Abschluss der ersten Genfer Konvention von 1864, die der erste Völkerrechtsvertrag des modernen humanitären Völkerrechts ist und auf die Garantie eines Mindestmaßes an Menschlichkeit in bewaffneten Konflikten abzielt, wurde von Henry Dunant initiiert.
Nicht zuletzt als Mitglied der deutschen Regierungsdelegation zur Verhandlung der beiden Zusatzprotokolle von 1977 zu den Genfer Abkommen von 1949, deren 40. Jahrestag die Welt in diesem Jahr begeht, hat Professor Michael Bothe maßgeblich an der Gestaltung des humanitären Völkerrechts mitgewirkt. Auf seine Durchsetzung nahm er als Mitglied und Vorsitzender der Internationalen Humanitären Ermittlungskommission Einfluss. Einen wesentlichen Teil seiner Arbeit hat er in enger Verbundenheit und aktiver Zusammenarbeit mit dem Deutschen Roten Kreuz geleistet. Nicht zuletzt die Verbreitung des humanitären Völkerrechts sowie der Grundsätze und Ideale der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung sowohl in das DRK hinein als auch in die Öffentlichkeit lagen ihm immer besonders am Herzen. Inspiration für diese Arbeit war und ist für Bothe das Ziel, durch Verwirklichung des Rechts das Leid zu lindern, welches Kriege in unsäglicher Weise über die Menschheit bringen. „Das DRK ist stolz, einen so engagierten und kompetenten Rotkreuzler sowie international anerkannten Völkerrechtler an seiner Seite zu wissen“, sagte DRK-Präsident Rudolf Seiters.
Die DRK-Pressestelle vermittelt gerne Interviews mit dem Preisträger zum Thema humanitäres Völkerrecht.