Kinder in Kriegsgebieten: Ein Recht auf Schutz und Chancen

Foto: Ein junges Mädchen in Gaza vor den Trümmern ihres Elternhauses.
Plötzlich schutzlos: Ein junges Mädchen in Gaza vor den Trümmern ihres Elternhauses.

Kinder sind die größten Leidtragenden bei Kriegen und bewaffneten Konflikten. Ohne den Schutz der Familie und ihrer Gemeinden sind sie zahlreichen Bedrohungen ausgesetzt, die ihre Kindheit oft zu einem abrupten Ende kommen lassen. Das Rote Kreuz verweist anlässlich des 20. Jahrestages der Kinderrechtskonvention darauf, wie wichtig es in Konfliktsituationen ist, den verletzlichsten Menschen ein kindgerechtes, geschütztes Leben mit Zukunftsperspektiven zu eröffnen.

Ein Leben in Angst

Noam, Adi und Amir Moaz haben ihre Kindheit nahe dem Gazastreifen verbracht. Bewaffnete Gruppierungen feuern hier regelmäßig Geschosse ab. Wenn die Sirene ertönt, haben die Drei fünfzehn Sekunden, um zu dem nächstgelegenen Schutzraum zu gelangen. „Zeitweise hatten wir bis zu acht solcher Alarmrufe am Tag. Da war es schwer, ganz normal zur Schule zu gehen. An so etwas gewöhnt man sich nicht. Wir haben jedes Mal Angst. Manchmal warnt uns die Sirene nicht schnell genug. Eine Rakete ist einmal nur fünf Meter von unserer Tür eingeschlagen. Unser Haus war voller Splitter. Wir hatten Glück.“

Für Bahatin sah alles zunächst aus wie ein normaler Tag in der Schule, bis bewaffnete Männer in sein Dorf im östlichen Kongo einfielen und das Feuer eröffneten. „Meine Eltern arbeiteten auf dem Feld, als die Männer angriffen. „Alle sind geflohen, auch die Lehrer. Ich lief nach Hause und fand meine Schwester mit dem Baby auf dem Rücken. Wir wussten nicht, wo unsere Eltern waren. Zu Fuß sind wir nach Goma gelaufen, wo wir in einer Hausbaustelle Unterschlupf fanden. Zwei Wochen haben wir um Essen gebettelt, bis uns eine Frau zu einer Anlaufstelle für vermisste Kinder brachte.“

Kind bleiben dürfen

Kinder in Kriegsgebieten sind wie alle Kinder im Rest der Welt. Sie wollen groß werden und träumen davon, einmal Arzt, Schauspielerin oder Feuerwehrmann zu sein. Kinder in Kriegsgebieten haben jedoch wenig Möglichkeit, sich mit ihren Träumen zu beschäftigen. Tausende von ihnen sterben jährlich bei bewaffneten Konflikten. Andere behalten lebenslange Verletzungen zurück, werden von ihrer Familie getrennt oder Opfer sexueller Übergriffe. Manche rekrutieren die Konfliktparteien als Kindersoldaten.
Anlässlich 20 Jahre Kinderrechtskonvention rückt das Internationale Komitee des Roten Kreuzes (IKRK) die Schicksale der jüngsten Opfer in Kriegsgebieten mit einem Bericht in den Mittelpunkt. Darin appelliert es an Konfliktparteien, den im Humanitären Völkerrecht festgeschrieben Schutz des Kindes zu gewährleisten. Das IKRK unterstreicht, wie wichtig es gerade in Kriegszeiten ist, dafür zu sorgen, dass Kinder ihr Recht auf Ernährung, Bildung, Schutz und Freiheit ausüben können und Kinder bleiben dürfen.

Das Rote Kreuz nimmt sich den besonderen Bedürfnissen von Kindern in Krisengebieten an, durch die Bereitstellung von Nahrung, sauberem Wasser und der Förderung einer altersgerechten Gesundheitsversorgung. Der internationale Suchdienst des Roten Kreuzes hilft bei der Familienzusammenführung. Mehr als 800 Kinder, die durch einen Konflikt von ihrer Familie getrennt wurden, fanden so im letzten Jahr wieder nach Hause. Besondere Hilfsprojekte weisen den Weg in die Zukunft. In Ruanda unterstützt das Deutsche Rote Kreuz ein Projekt für die Ausbildung von Straßenkindern. Viele von ihnen haben ihre Eltern während des langjährigen Bürgerkriegs verloren.

Ihre Spende hilft

Kinder in Krisengebieten brauchen Schutz und eine Chance. Mit Ihrer Spende können Sie vielen ihr Lachen zurückgeben. Das DRK sagt danke.

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Bank für Sozialwirtschaft
BLZ: 370 205 00
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