· Beirut · 040/21

Jahrestag der Explosion in Beirut am 4. August - DRK: Kein Ende der schweren Krise im Libanon in Sicht

Ein Jahr nach der verheerenden Explosion in Beirut am 4. August 2020 verschlechtert sich die Lage im Land zusehends. „Die anhaltende Wirtschafts- und Finanzkrise im Libanon könnte laut Prognosen der Weltbank global betrachtet eine der schwersten seit Mitte des 19. Jahrhunderts werden. Mindestens die Hälfte der libanesischen Bevölkerung lebt inzwischen unterhalb der Armutsgrenze, die Mittelschicht schwindet, unzählige Menschen haben infolge der Hyperinflation ihr gesamtes Erspartes verloren. Benzin, Medikamente, medizinische Versorgung und Grundnahrungsmittel werden für den Großteil der Bevölkerung zusehends unerschwinglich. Umso bedeutsamer ist es, lebenswichtige Infrastruktur wie den Rettungsdienst und das Blutbankwesen im Land aufrechtzuerhalten. Unsere Schwestergesellschaft, das Libanesische Rote Kreuz, deckt 80 Prozent des Rettungsdienstes ab. Wir als DRK unterstützen sie dabei seit Jahren und auch weiterhin“, sagt DRK-Generalsekretär Christian Reuter.

„Nach einem krisengeschüttelten Jahr 2020 erfasste den Libanon gleich zu Beginn dieses Jahres die zweite Corona-Welle. Das Libanesische Rote Kreuz hat es trotz immenser Finanzierungslücken geschafft, den Rettungsdienst weiter aufrechtzuerhalten und zusätzlich den Transport aller Covid-19-Patienten zu bewerkstelligen. Allein das zeigt, wie unverzichtbar die Arbeit unserer Schwestergesellschaft ist“, betont Reuter.

Nur wenige Tage nach der Explosion in Beirut hatte das Deutsche Rote Kreuz (DRK) mit Unterstützung des Auswärtigen Amts 43 Tonnen Hilfsgüter im Wert von 1,2 Millionen Euro in die libanesische Hauptstadt geflogen, darunter Erste-Hilfe-Sets, Küchenutensilien, Hygienepakete, medizinische Hilfsgüter und Covid-19-Schutzausstattung. Zudem hat das DRK das Libanesische Rote Kreuz (LRK) in der akuten Katastrophenhilfe unterstützt durch die technische Ausstattung von Einsatzzentralen, die Bereitstellung von Schutzausrüstung und Werkzeug für die Räumarbeiten durch LRK-Freiwillige, die Beschaffung von Ambulanzfahrzeugen sowie Bargeldhilfen für betroffene Familien.

Bereits seit Jahren arbeitet das DRK mit dem LRK eng in den Bereichen Katastrophenvorsorge, Rettungsdienst und Blutbankwesen zusammen – Strukturen, die nach der Explosion unmittelbar zum Tragen kamen.

Das DRK bittet um Spenden für die betroffenen Menschen:
IBAN: DE63370205000005023307
BIC: BFSWDE33XXX
Stichwort: Nahost

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