Vor der südwestlichen Pazifikküste erschütterte Freitagnacht (Ortszeit) eines der schwersten je gemessenen Erdbeben Mexiko. Teilweise waren die Erdstöße bis weit ins Landesinnere zu spüren. Millionen von Menschen wurden aus dem Schlaf gerissen. Nach Angaben der mexikanischen Behörden gibt es bisher 61 Tote. Das Ausmaß der Zerstörungen ist groß. Das Mexikanische Rote Kreuz befindet sich im Einsatz, leistet Erste Hilfe und betreut die traumatisierten Menschen. Auch in Guatemala bebte die Erde schwer. Während die ersten Hilfsmaßnahmen nach dem Erdbeben anliefen, näherte sich auf der östlichen Atlantikküste Mexikos Hurrikan Katia.
+++UPDATE (10.09.2017): Nach dem Erdbeben vor der mexikanischen Pazifikküste ist die Zahl der Toten mittlerweile auf mindestens 90 gestiegen. Die Bergung- und Aufräumarbeiten halten weiterhin an. Auch an der Golfküste soll es nach dem Eintreffen des Sturms Katia mindestens zwei Tote nach Erdrutschen gegeben haben. 70.000 Menschen waren zwischenzeitlich ohne Strom.+++
Als in der Nacht des vergangenen Freitags die Erde mit einer Stärke von 8,2 vor der südwestlichen Pazifikküste Mexikos bebte, waren die Stöße auch noch im weit entfernten Mexiko-Stadt zu spüren. Rund 50 Millionen Menschen wurden aus dem Schlaf gerissen. Schon jetzt wird das Erdbeben, das sich rund 140 Kilometer südwestlich von der Stadt Tonalá und in einer Tiefe von gut 20 Kilometern ereignete, als eines der stärksten je in Mexiko gemessenen bezeichnet.
Mexikanisches Rotes Kreuz nach Erdbeben im Einsatz
Die Erdstöße ließen zahlreiche Häuser in mehreren Bundesstaaten Mexikos einstürzen. Besonders die Bundesstaaten Oaxaca, Chiapas und Tabasco wurden schwer getroffen. Es kam zu Stromausfällen. Vorsorglich wurde eine Tsunamiwarnung ausgesprochen. Über 200 Menschen wurden verletzt. Die Behörden haben die Zahl der Todesopfer mittlerweile auf 61 beziffert. Während weiterhin nach Verschütteten und Toten gesucht wird, soll es zu über 260 Nachbeben gekommen sein.
Das Mexikanische Rote Kreuz befindet sich im Einsatz, um den Menschen in den am schlimmsten betroffenen Regionen zu helfen. Hunderte Freiwillige unterstützen die Arbeit des Mexikanischen Roten Kreuzes. Neben leichten Verletzungen, die behandelt werden müssen, leisten die Helfer auch erste psychologische Hilfe. Zudem hat das Rote Kreuz in den drei am stärksten betroffenen Regionen Sammelzentren errichtet, in denen Bürger dringend benötigte Hilfsgüter für die Erdbeben-Opfer abgeben können.
Auch im benachbarten Guatemala kam es am Freitag zu einem Erdbeben mit der Stärke 7,7. Über 60 Häuser wurden dabei zerstört. Mehr als 3.500 Menschen sind direkt davon betroffen gewesen.
Hurrikan Katia trifft auf Land und schwächt ab
Während die Hilfsmaßnahmen nach dem Erdbeben liefen, näherte sich auf der östlichen Atlantikküste des Landes Hurrikan Katia. Wie erwartet erreichte der Wirbelsturm in der Nacht von Freitag auf Samstag unserer Zeit den Staat Veracruz. Der mit Kategorie eins herabgestufte Sturm erreichte Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 Kilometern in der Stunde, schwächte sich jedoch, nachdem er auf Land traf ab. Es wird erwartet, dass er sich im Laufe des Samstages ganz auflöst. In den Regionen Hidalgo, Puebla und Veracruz kam es zu starkem Regen und hohen Wellen. Bisher wurden keine Verletzten oder Tote gemeldet.
Mexiko, das mit seiner Westküste am sogenannten Pazifischen Feuerring liegt, wird immer wieder von starken Erdbeben erschüttert. 1985 wurde das Land von einem Beben mit der Stärke 8,1 schwer getroffen. 40.000 Menschen kamen dabei ums Leben.