Ebola im Kongo: Rotes Kreuz dank seines starken Netzwerks von Anfang an aktiv

Rotkreuzhelfer im Kampf gegen Ebola 2015
Rotkreuzhelfer in Schutzanzügen im Kampf gegen das Ebola-Virus 2015. Foto:

Nach dem neuerlichen Ausbruch des gefährlichen Ebola-Virus im Kongo ist das Rote Kreuz bereits vor Ort aktiv. “Das Kongolesische Rote Kreuz hat in der Vergangenheit schon acht Ausbrüche von Ebola erlebt und hat ein starkes Netzwerk von Experten im Land,” sagt Grégoire Mateso, Präsident des Kongolesischen Roten Kreuzes. „Rotkreuzmitarbeiter und Freiwillige sind derzeit in den Gemeinden unterwegs um Verdachtsfälle zu identifizieren, zu überwachen und überall dort, wo die Gefahr einer weiteren Verbreitung besonders groß ist, präventiv tätig zu werden“.

Am 8. Mai 2018 erklärte die Demokratische Republik Kongo den erneuten Ausbruch von Ebola in der entlegenen Region Bikoro in der Provinz Equateur. Noch am selben Tag richtete die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften eine gemeinsame Task Force ein und entsandte ein Team in den Kongo. Es gibt 51 Verdachtsfälle, 27 Menschen seien bereits an Symptomen gestorben, die mit Ebola einhergehen, darunter Fieber und Blutungen. 

Dieses ist der neunte Ausbruch des gefährlichen Virus, dem in Westafrika zwischen 2014 und 2016 über 11.000 Menschen zum Opfer fielen. Besorgniserregend ist vor allem das Auftreten von vier Ebolafällen im Verkehrsknotenpunkt Mbandaka, wo über eine Million Menschen leben. Zum ersten Mal ist das Virus im Kongo in einer Großstadt aufgetaucht. In dieser dicht besiedelten Provinzhaupstadt, die nur begrenzte Möglichkeiten zur Behandlung von Ebolafällen hat, wird ein rasches Ausbreiten der Infektionskrankheit befürchtet. Hier sind bereits über hundert Freiwillige des Kongolesischen Roten Kreuzes rund um die Uhr damit beschäftigt, betroffene Häuser zu desinfizieren und die Bewohner zu informieren.

In der Provinz Equateur bildet das Kongolesische Rote Kreuz bereits weitere Freiwillige aus und verteilt wichtige Hilfsgüter wie Chlor-Desinfektionsmittel und auch Informationsmaterialien an die örtlichen Gesundheitseinrichtungen.

Am 21. Mai wurde seitens der Regierung damit begonnen, vor allem Mitarbeiter des Gesundheitswesens und potentiell Gefährdete in der Region Bikoro mit einer experimentellen Impfung gegen Ebola zu schützen. Das Robert-Koch-Institut spricht von einem „weiterhin experimentellen Impfstoff, der in der Endphase des großen Ebolafieber-Ausbruchs in Westafrika (2014/2015) in Guinea sehr erfolgreich getestet wurde.“

Die Ebola-Hilfe des DRK von 2014 bis 2016

Die Ebola-Hilfe des DRK von 2014 bis 2016

Das DRK leistete bei dem großen Ausbruch von Ebola in Sierra Leone und Liberia umfangreiche Hilfe und entsandte z.B. Hilfsgüter, wie z.B. Material für ein Ebola-Behandlungszentrum.

In Sierra Leone arbeiteten DRK-Mitarbeiter im Ebola-Behandlungszentrum Kenema der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften. Etwa die Hälfte der Patienten dort konnte überleben. In Liberia unterstützten wir das lokale Rote Kreuz u.a. mit Material und der Stärkung lokaler Strukturen und in Projekten zur Gesundheitsvorsorge, Hygiene und psychosozialen Unterstützung.

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Informationen zur Viruserkrankung Ebola hat das Robert Koch-Institut, die zentrale Einrichtung der Bundesregierung auf dem Gebiet der Biomedizin.

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