· Berlin · 051/17

DRK: Selbst- und Nachbarschaftshilfe wird in Krisenfällen immer wichtiger

DRK-Vizepräsident Dr. Volkmar Schön, Dr. Emily Haber, Staatssekretärin Bundesinnenministerium, DRK-Präsident Dr. Rudolf Seiters besichtigen ein Betreuungszelt des DRK
V.l.n.r: DRK-Vizepräsident Dr. Volkmar Schön, Staatssekretärin Dr. Emily Haber & DRK-Präsident Dr. Rudolf Seiters besichtigen ein Betreuungszelt des DRK.

Deutschland muss sich nach Einschätzung des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) beim Bevölkerungsschutz besser auf große Krisensituationen vorbereiten. „Wir müssen eine nationale Strategie entwickeln und umsetzen, die die Widerstandsfähigkeit der Bevölkerung und des ganzen Landes gegenüber großen Krisenszenarien stärkt. Dabei müssen wir auch die Bevölkerung zur Selbst- und Nachbarschaftshilfe befähigen“, sagte DRK-Präsident Dr. Rudolf Seiters am Mittwoch beim DRK-Sommersymposium „Der Mensch im Mittelpunkt – Impulse für einen zukunftsfähigen Betreuungsdienst“. Schirmherrin der Veranstaltung ist die Staatssekretärin im Bundesinnenministerium, Dr. Emily Haber.

Die Selbst- und Nachbarschaftshilfe der Bevölkerung vor Ort stehe  keineswegs in Konkurrenz zu einem nationalen Krisenmanagement, sagte DRK-Präsident Seiters. Es seien vielmehr zwei sich ergänzende Systeme, die notwendig seien und deshalb jedes für sich mit personellen, materiellen und finanziellen Ressourcen untermauert werden müssten. Die Selbst- und Nachbarschaftshilfe solle  deshalb einen größeren Stellenwert erhalten und die Zeit vom Ereignis bis zum Eintreffen der planmäßigen Hilfe überbrücken. „Um für Gefährdungslagen gut gerüstet zu sein, brauchen wir die Zusammenarbeit der staatlichen Stellen in Bund, Ländern und Kommunen, mit der Wirtschaft und den Hilfsorganisationen. Vor allem aber brauchen wir auch zukünftig viele hunderttausend Bürgerinnen und Bürger, die sich ehrenamtlich engagieren, damit im Ernstfall bundesweit weiterhin professionell Hilfe geleistet werden kann. Ehrenamtliches Engagement ist eine urdemokratische, aktive Teilhabe am gesellschaftlichen Geschehen. Sie muss daher erhalten und gefördert werden“, sagte Staatssekretärin Haber anlässlich der Expertentagung. DRK-Generalsekretär Christian Reuter erklärte: „Weltweit einzigartig ist, dass der Bevölkerungsschutz in Deutschland zu über 90 Prozent von ehrenamtlichen Personen getragen wird. Mit Recht findet daher auch das Ehrenamt in der neuen Konzeption zivile Verteidigung der Bundesregierung seine besondere Erwähnung.“ Die rund 275.000 ehrenamtlichen Führungs- und Einsatzkräfte des DRK in den Bereitschaften, der Bergwacht, der Wasserwacht und der Wohlfahrts- und Sozialarbeit bildeten dabei zu einem großen Teil das Rückgrat des ehrenamtlich getragenen Bevölkerungsschutzes. Unterstützt werden sie dabei von rund 25.000 Rotkreuz-Schwestern sowie über 100.000 weiteren hauptamtlichen DRK-Mitarbeitern.
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