· Berlin

DRK-Präsidentin begrüßt Verlängerung der Suchdienst-Arbeit zum Zweiten Weltkrieg

Vorstellung des Forschungsvorhabens „Suchende und Gesuchte des Zweiten Weltkriegs“ in der Bundespressekonferenz mit Staatssekretär Dr. Markus Kerber, Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat Gerda Hasselfeldt, Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes Prof. Dr. Magnus Brechtken, Stellv. Direktor des Instituts für Zeitgeschichte Heidi Büttner, Suchanfragestellende Manfred Kropp, Suchanfragestellender in Berlin. 26.08.2020, Foto: Henning Schacht
Vorstellung des Forschungsvorhabens „Suchende und Gesuchte des Zweiten Weltkriegs“ in der Bundespressekonferenz mit Staatssekretär Dr. Markus Kerber, Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat Gerda Hasselfeldt, Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes Prof. Dr. Magnus Brechtken, Stellv. Direktor des Instituts für Zeitgeschichte Heidi Büttner, Suchanfragestellende Manfred Kropp, Suchanfragestellender in Berlin. 26.08.2020, Foto: Henning Schacht

Noch heute gehen beim Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) jedes Jahr tausende Suchanfragen von Menschen ein, die Aufklärung über das Schicksal ihrer Angehörigen verlangen – Väter, Mütter, Geschwister, die infolge des Zweiten Weltkrieges oder aufgrund von Flucht und Vertreibung vermisst werden.

Eigentlich sollte die Arbeit des Suchdienstes zum Zweiten Weltkrieg Ende 2023 auslaufen. Das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) hat aufgrund des großen Interesses jetzt entschieden, dass die finanzielle Förderung des DRK-Suchdienstes zum Zweiten Weltkrieg durch das BMI bis Ende 2025 fortgesetzt wird. „Wir begrüßen diese Entscheidung sehr, es ist eine Geste der Humanität“, sagte DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt am 26. August 2020 auf einer Pressekonferenz in Berlin.

Mit rund 11 Millionen Euro fördert das Ministerium den DRK-Suchdienst jährlich. Aktuell sind 25 von 98 Mitarbeitern in der Schicksalsklärung Zweiter Weltkrieg für den DRK-Suchdienst tätig. Das Bundesinnenministerium finanziert zudem ein Forschungsprojekt des Instituts für Zeitgeschichte in München zur Geschichte des Suchdienstes des DRK. Von unzähligen Menschen fehlte nach dem Zweiten Weltkrieg jede Spur. Das Forschungsprojekt des Instituts für Zeitgeschichte München betrachtet die Geschichte dieser Personen und der Organisation, die sich seit Kriegsende die Klärung des Schicksals der Vermissten zur Aufgabe gemacht hat.

„Mit dem Suchdienst des DRK haben wir einen verlässlichen Partner, dessen völkerrechtlich verbindliche und humanitäre Arbeit bei dem persönlichen Bedürfnis nach Erinnern und Aufarbeiten im Dienste des Gemeinwohls steht. Ich freue mich, dass das BMI die Finanzierung der Suchdienst-Tätigkeit zum Zweiten Weltkrieg um zwei Jahre verlängern wird und die Erforschung der Geschichte des Suchdienstes durch ein renommiertes Institut in Auftrag gegeben hat“, erklärte Dr. Markus Kerber, Staatssekretär im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat, zum Internationalen Tag der Vermissten am 30. August.

Allein im vergangenen Jahr gingen insgesamt 10.091 Anfragen zu Vermissten des Zweiten Weltkriegs beim DRK-Suchdienst ein. „Das Interesse an dem Schicksal ihrer im Krieg oder durch Vertreibung vermissten Angehörigen besteht in vielen Familien ungebrochen fort. Die Informationen des DRK-Suchdienstes schaffen für viele nach jahrzehntelangem Warten Klarheit, was mit ihren Angehörigen passiert ist“, sagt DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt.

Professor Dr. Magnus Brechtken, stellv. Direktor des IfZ, weist darauf hin, dass der DRK-Suchdienst nach 1945 für Millionen Deutsche eine wichtige Aufgabe übernommen hat: „Innerhalb unserer wissenschaftlichen Forschung beleuchten wir deshalb den besonderen Anteil des DRK-Suchdienstes – auch dank seiner internationalen Vernetzung – an der individuellen Kriegsfolgenbewältigung der Menschen in Deutschland.“

Mehr Informationen: www.drk-suchdienst.de, www.bmi.bund.de und www.ifz-muenchen.de.

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