· Berlin

DRK: Gute Gespräche über geplante Reform der Notfallversorgung

Gruppenbild von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann, DRK Generalsekretär Christian Reuter und Saarlands Innenminister Klaus Bouillon
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann, DRK-Generalsekretär Christian Reuter und Saarlands Innenminister Klaus Bouillon

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) unterstützt das Vorhaben des Bundesgesundheitsministeriums, die Notfallversorgung in Deutschland zu reformieren, sieht aber auch Nachbesserungsbedarf bei den bisherigen Planungen. „Das Ziel, der hohen Inanspruchnahme der Rettungsdienste und Notfallambulanzen der Krankenhäuser bei leichteren Erkrankungen entgegenzuwirken und die Patientenströme besser zu steuern, ist grundsätzlich richtig. Wir haben aber auch ein gut funktionierendes Rettungswesen unter der Hoheit der Länder, die den Bedarf und die Situation der Notfallversorgung vor Ort am besten beurteilen können. Das darf nicht gefährdet werden“, sagte DRK-Generalsekretär Christian Reuter nach einem Treffen des Deutschen Roten Kreuzes und der anderen anerkannten Hilfsorganisationen mit Unions-Innenministern der Länder.

Auf Einladung von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann trafen sich Saarlands Innenminister Klaus Bouillon und Hessens Innenstaatsekretär Dr. Stefan Heck mit Vertretern des DRK und der anderen anerkannten Hilfsorganisationen am 30. Januar 2020 im DRK-Generalsekretariat in Berlin. „Wir haben gute Gespräche über dieses für die deutsche Gesundheitsversorgung so wichtige Thema geführt“, sagte Reuter.

DRK-Generalsekretär Reuter wies darauf hin, dass die bestmögliche Versorgung von Menschen in medizinischen Notfällen zwar zu den zentralen Aufgaben des Gesundheitswesens gehöre, das gut ausgebaute System der Notfallversorgung aber auch ein wichtiges Instrument der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr sei. Der Bevölkerungsschutz in Deutschland werde zum großen Teil von ehrenamtlichen Helfern getragen, deshalb dürfe die personelle Aufwuchsfähigkeit des Rettungswesens nicht gefährdet werden.  Außerdem sei es Ziel der sogenannten Bereichsausnahme bei Ausschreibungen, den speziellen Charakter der Hilfsorganisationen und deren Bedeutung für den Zivil- und Katastrophenschutz sowie für die alltägliche Gefahrenabwehr auf alle Fälle zu wahren.

Reuter sprach sich gegen eine zentralistische Steuerung bei der Planung der integrierten Notfallzentren durch den Gemeinsamen Bundesausschuss aus. Das föderale System sei dafür besser geeignet. Auch seien ausreichende finanzielle Regelungen notwendig, um eine Verschärfung des Fachkräftemangels bei der Notfallsanitätern zu vermeiden. „Wir freuen uns auf die weiteren konstruktiven Gespräche mit Bund, Ländern sowie dem Deutschen Landkreistag und Deutschen Städtetag über die Reform der Notfallversorgung“, sagte Reuter abschließend.

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