China: Mobiles Rotkreuz-Hospital auf dem Weg ins Erdbebengebiet

"Im Ernstfall können wir in unserem mobilen Krankenhaus auch eine Entbindung vornehmen – aber in erster Linie werden uns viele Atemwegsinfektionen und Durchfallerkrankungen im Erdbebengebiet erwarten", sagt Joachim Gardemann kurz vor Abflug in die chinesische Provinz Sichuan. Er ist leitender Arzt in einer elfköpfigen Delegation des DRK, die am Donnerstag, 22. Mai, um 18.30 Uhr nach China aufbricht.

Die Delegierten aus dem ganzen Bundesgebiet begleiten eine Frachtmaschine mit einem mobilen Rotkreuz-Hospital nach Cheng-Du.Der Geschäftsträger der Chinesischen Botschaft in Berlin, ZHAO Bin, bedankte sich im Namen des Chinesischen Volkes beim Deutschen Roten Kreuz für die Hilfeleistung.

Elf Experten begleiten das Hospital

Die DRK-Delegation setzt sich zusammen aus:
  • Marianna Knirsch (Berlin / Kuala Lumpur) Koordinatorin der Katastrophenhilfe
  • Prof. Dr. Joachim Gardemann (Münster), Leitender Arzt
  • Dr. Thomas Moch (Breitnau), Krankenhaus-Manager
  • Anette Kohlmeier (Bremen / Berlin), Leitende Krankenschwester
  • Hannelore Fleischmann (Würzburg), Laborantin
  • Ann-Christine Schulz (Nürnberg), Finanzen
  • Holger Schmidt (Kreuztal), Krankenhaus-Administration
  • Claus Muchow (Steinfurt), Leitender Techniker
  • Johann Keppeler (Augsburg), Techniker
  • Michael Breunig (Augsburg), Techniker
  • Alexander Schneider (Mainz), Techniker

Landung Freitag, 3.00 Uhr

Nach der Landung am Freitag gegen 3.00 Uhr deutscher Zeit wird das aus Modulen bestehende Hospital auf Lastkraftwagen verladen und in die stark betroffene Stadt Dujiangyan gebracht. Dort kann das Krankenhaus, das die medizinische Grundversorgung von 250.000 Menschen sicherstellt, innerhalb von 24 Stunden aufgebaut und in Betrieb genommen werden.

Hand in Hand mit chinesischen Kollegen

Die Deutschen Experten arbeiten vor Ort eng mit ihren chinesischen "Counterparts" zusammen – also mit Kollegen vom Chinesischen Roten Kreuz, die nach Abschluss des DRK-Einsatzes den Betrieb des Krankenhauses allein weiterführen.

Mobil und hocheffizient

Um die Sicherheit der stationär versorgten Menschen in der Region auch bei Nachbeben sicher zu stellen, werden die einzelnen Behandlungsplätze in 30 bis 50 Quadratmeter großen Zelten errichtet. Das mobile Krankenhaus ist mit Operationssälen, einer Entbindungsstation, einer Notfallaufnahme, einer Röntgeneinheit, einem Labor und einer Apotheke ausgestattet. Zeitgleich können hier bis zu 120 Personen behandelt werden.

Weiterhin Spenden dringend nötig

Das Chinesische Rote Kreuz hatte um das Hospital gebeten, um die Überlebenden des verheerenden Erdbebens vor zwei Wochen besser versorgen zu können. Das Auswärtige Amt unterstützt den Einsatz des Hospitals.

Um den Menschen in China weiter helfen zu können, ist das Rote Kreuz dringend auf Spenden angewiesen. <link internal-link>» Mehr über die Rotkreuz-Hilfe in China erfahren Sie hier.
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