Ein Chinese in buntem Hemd kommt auf uns zu: "Sie fliegen ins Erdbebengebiet? Ich möchte Ihnen von ganzem Herzen danken." Im Flugzeug das gleiche. Die Stewardess beugt sich herab und bedankt sich für etwas, was noch nicht zu sehen ist: Das mobile Rotkreuzhospital für die Erdbebenopfer in China.
Mit einer Boeing 747 wurden die Module des Krankenhauses ins Land geflogen. Nun stehen sie in der Stadt Dujiangyan in der Provinz Sichuan. Dujiangyan ist Unesco-Weltkulturerbe. Was davon wohl noch geblieben ist?Die Stadt ist weitläufig und grün, aber die Schäden sind unübersehbar. Menschen hocken auf den Trümmern ihrer Häuser und haben mit Bambus-Stangen und gestreifter Plastik-Folie eine notdürftige Bleibe errichtet. Bagger planieren Flächen für riesige Zelt-Städte. Auf einer gesperrten Stadtautobahn soll das Rotkreuz-Hospital in zwei bis drei Tagen seinen Betrieb aufnehmen. Inmitten zwischen kilometerlanger Reihen von Flüchtlings-Zelten. Thomas Moch, Arzt aus Breitnau und medizinischer Leiter des Projekts, sagt: "Die Versorgung der Obdachlosen ist beeindruckend. So viel Solidarität - auch uns gegenüber - habe ich in so einem Einsatz noch nie erlebt." Vertreter des chinesischen Außenministeriums und der chinesischem Botschaft bereiteten den elf Helfern aus Deutschland einen herzlichen Empfang. "Das macht auf mich alles einen sehr effizienten Eindruck. Wir spüren eine große Motivation. Dass sich alle bemühen, Deutsch zu sprechen, macht uns die Anfangsphase leicht", sagt Krankenschwester Ann-Christine Schulze, die sich vor Ort um die Finanzen kümmert. Wenn es wieder hell wird, geht die Arbeit richtig los. Ein Team aus 40 chinesischen Schwestern und Ärzten, die für das Rotkreuz-Hospital von ihren Arbeitgebern freigestellt wurden, stehen bereit. Bitte helfen Sie mit Ihrer Spende. <link internal-link>» Die Rotkreuz-Hilfe in China - lesen Sie mehr.