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72. Bundesversammlung des DRK: Krisen vorausschauend begegnen

Plenum einer Bundesversammlung mit DRK-Präsidentin Hasselfeldt und DRK-GEneralsekretär Reuter im Vordergrund
© Henning Schacht / DRK

In Zeiten multipler und sich überlagernder Krisen im In- und Ausland fordert das Deutsche Rote Kreuz (DRK) langfristige, nachhaltige und vorausschauende Investitionen in humanitäre Hilfe und das Sozialsystem. „Wir leben in Zeiten, die von unterschiedlichen Krisen geprägt sind, die sich gegenseitig verstärken. Um ihnen begegnen zu können, müssen wir vorausschauend, langfristig und nachhaltig denken und agieren. Dafür machen wir uns seit Jahren stark”, so DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt im Vorfeld der 72. Ordentlichen Bundesversammlung des DRK am 18. November in Düsseldorf. „Allerdings fehlt es oft an politischer Weitsicht in der Finanzierung. Das fällt uns auf die Füße, wenn es so weitergeht.”

Bewaffnete Konflikte, Extremwettereignisse und Naturkatastrophen, die Krise in vielen Bereichen des deutschen Sozialsystems und die Suche nach einer nachhaltigen Migrationsstrategie – die vergangenen Jahre waren von Krisen, Katastrophen und großen gesamtgesellschaftlichen Fragen geprägt. Der Umgang mit ihnen in der Zukunft sowie Fragen der Finanzierung und der Weiterentwicklung des Verbands werden im Fokus der Versammlung des obersten Beschlussorgans des DRK stehen.

„Die derzeitige Häufung von Katastrophen und Krisen müsste eigentlich ein politisches und gesellschaftliches Signal sein, den Katastrophenschutz und die vorausschauende humanitäre Hilfe aktiv zu stärken und langfristig zu fördern. Das Gegenteil ist leider oft der Fall”, sagt Christian Reuter, Generalsekretär des DRK. Auch finanziell ergäbe dabei ein langfristiges und nachhaltiges Engagement mehr Sinn: „Letztendlich ist das aktuelle Vorgehen Selbstbetrug. Denn im Falle einer Katastrophe müssten dann adhoc Mittel freigegeben und neue Strukturen etabliert werden. Vorsorge ist also nicht nur notwendig, sie ist auch effizienter.”

Gleiches gilt für Investitionen im Sozialbereich, in dem es an nachhaltigen Lösungsansätzen und langfristiger finanzieller Sicherheit für erwiesenermaßen wirksame Maßnahmen fehlt. Und das, trotz anhaltender Krisen und einer seit Jahren zunehmender Belastung in fast allen Arbeitsfeldern. „Wir brauchen auch hier ganzheitliche Ansätze und langfristige Strategien, statt kurzfristige Investitionen, die nur wenig Wirkung entfalten können”, sagt Gerda Hasselfeldt. „Hier wird vielfach an der falschen Stelle gespart. An jenen, die besonders auf die Hilfe anderer angewiesen sind. Das DRK wird sich auch in Zukunft für sie einsetzen und gemäß seines Grundsatzes der Menschlichkeit versuchen, ihren Anliegen Gehör zu verschaffen.”

Ein zentraler Grundpfeiler des DRK sind seine ehren- und hauptamtlichen Mitarbeitende, die sich mit großem Engagement und viel Leidenschaft dafür einsetzen, dass Menschen in Not geholfen werden kann. Im Rahmen der Bundesversammlung werden einige von ihnen für ihre besonderen Leistungen und kreativen Ideen ausgezeichnet. „Gerade in schwierigen Zeiten zeigt sich die herausragende Bedeutung der Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung, des DRK und der Engagierten. Sie stimmen mich zuversichtlich, dass wir auch in Zukunft gemeinsam viele Herausforderungen bewältigen werden”, sagt Christian Reuter.

Weitere Informationen zur DRK-Bundesversammlung: https://www.drk.de/das-drk/drk-verbandsstruktur/bundesversammlung/

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