Das ZDF zeigt am Sonntagabend das Fernsehspiel "Schicksalsjahre" nach der Familiengeschichte von Ex-Regierungssprecher Uwe-Karsten Heye. Maria Furtwängler spielt die Rolle von Heyes Mutter Ursula. Ursula Heye verliert in den Kriegswirren von Danzig ihren Mann, wird zur Scheidung gedrängt, schlägt sich mit ihren Kindern durch und baut sich ein neues Leben auf. Erst Jahre später erfährt sie durch den Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes, dass ihr Mann überlebte.
Die anschließende Dokumentation "Schicksalsjahre - Von der Liebe in den Zeiten des Krieges" schildert die historischen Hintergründe des Familiendramas. Die Geschichte der Familie Heye steht dabei beispielhaft für die Brüche und die Zerrissenheit, wie sie unzähligen Menschen durch Diktatur und Krieg widerfahren sind. Für die Produktion wurde mehrere Tage in den Archiven des DRK-Suchdienstes am Standort München gedreht.
Nach dem Krieg: Jeder vierte Deutsche sucht Angehörige
Der Zweite Weltkrieg riss hunderttausende Familien auseinander: Frauen suchten nach ihren Männern, Kinder nach ihren Eltern, Geschwister nach ihren verschollenen Brüdern und Schwestern, Mütter nach ihren Söhnen und Töchtern. Jeder vierte Deutsche war in Folge des Zweiten Weltkrieges auf der Suche nach Angehörigen oder wurde selbst gesucht. Die Nachforschungen gestalteten sich schwierig, viele behalfen sich im Chaos des Kriegsendes mit an Hauswände, Litfasssäulen und Straßenschildern gehefteten Fotos und handgeschriebenen Zetteln.
1,3 Millionen Weltkriegsschicksale ungeklärt
Im Mai 1945 gründete das Deutsche Rote Kreuz seinen Suchdienst. Er hat bisher rund 16 Millionen Menschen wieder miteinander in Verbindung gebracht. Auch wenn heute, 66 Jahre nach Kriegsende, noch immer Angehörige kriegsbedingter Trennungen lebend zusammen geführt werden können, sind weiterhin rund 1,3 Millionen Verschollenen-Schicksale ungeklärt.Suchdienstarbeit heute
Die Folgen des Zweiten Weltkriegs beschäftigen den DRK-Suchdienst noch heute. Immer noch gehen jährlich rund 20.000 Anfragen nach Vermissten des Zweiten Weltkriegs beim Suchdienst ein. Aber auch in aktuellen Konflikten und Katastrophen wird der Suchdienst tätig. Jährlich erreichen den Suchdienst weit über Tausend Suchanfragen im Zusammenhang mit weltweiten Konflikten, wie beispielsweise im Irak, in Afghanistan und in Somalia.
In diesen Fällen übermittelt der DRK-Suchdienst auch so genannte "Rotkreuznachrichten" zwischen Menschen in Konflikt- und Katastrophengebieten in aller Welt und ihren Angehörigen in Deutschland. Diese Nachrichten werden über das weltweite Netzwerk der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften weitergeleitet - und sind oft die einzige Möglichkeit für getrennte Familien, miteinander in Kontakt zu bleiben. Außerdem berät der DRK-Suchdienst mit seinen Standorten auf Bundes-, Landes- und Kreisverbandsebene in allen Fragen von Familienzusammenführungen.
Kontakt für Suchanfragen
DRK-Suchdienst
Standort München
Chiemgaustr. 109
81549 München
Telefon: 089-6807730
Telefax: 089-68074592
E-Mail: info@drk-suchdienst.org
Internet: www.drk-suchdienst.org