Frau mit zwei Kindern in Madagaskar

Vorausschauende humanitäre Hilfe in Madagaskar

In Madagaskar kommt es häufig zu Zyklonen und Überschwemmungen mit gravierenden Folgen für die Bevölkerung, die ohnehin unter schwierigen Lebensbedingungen leidet.

Um die Auswirkungen von Extremwetterereignissen und Katastrophen zu reduzieren, unterstützt das DRK das Madagassische Rote Kreuz bei der Verbesserung des Katastrophenschutzes: Auf Gemeindeebene werden effektive Maßnahmen zur Katastrophenvorsorge und vorausschauenden humanitären Hilfe umgesetzt.

Rotkreuzler schwingt gelbe Fahne vor Hütten
Die Vorwarnung der madagassischen Bevölkerung auf Extremwetterereignisse wie Zyklone kann Leben retten.

Situation in Madagaskar

In Madagaskar ereignen sich aufgrund seiner geografischen Lage und der negativen Folgen des Klimawandels wiederkehrende extreme Wetterphänomene wie Überschwemmungen und Wirbelstürme. Ein Großteil der Bevölkerung lebt in Armut und hat somit den Auswirkungen der Extremwetter wenig entgegenzusetzen. Diese bedrohen und beeinträchtigen vielmehr bestehende Lebensgrundlagen, das Gesundheitssystem, die soziale Stabilität und die Ernährungssicherheit.

Im Jahr 2023 benötigten fast vier Millionen Menschen aufgrund von Wirbelstürmen und Dürren dringend humanitäre Hilfe, und 1,5 Millionen Menschen litten unter akutem Hunger. Die aus Zyklonen resultierenden Überschwemmungen erhöhen zudem das Risiko von Epidemieausbrüchen.

Vorausschauende humanitäre Hilfe

Um die Widerstandsfähigkeit der betroffenen Menschen gegenüber den Auswirkungen von Katastrophen und Extremwettern zu stärken, fördert dieses Projekt die Kapazitäten des Madagassischen Roten Kreuzes im Bereich Katastrophenrisiko-Management, insbesondere verschiedene antizipatorische Maßnahmen zur Verbesserung der Katastrophenvorsorge. Die entwickelten Maßnahmen für einen effektiven Katastrophenschutz werden gemeinsam mit den ausgewählten Gemeinden erprobt und verankert.

Aktivitäten

Rotreuz-Helfende im Raum mit vielen Menschen
Rotkreuz-Mitarbeitende bei einer Informationsveranstaltung für die Bevölkerung zu Frühwarnprotokollen im Fall von Extremwettern.

Erarbeitung eines Frühwarnprotokolls

Ein zentraler Baustein des Projekts ist die Erarbeitung eines offiziellen Frühwarnprotokolls zu Zyklonen und Epidemien. Hier werden unter anderem bestimmte Schwellenwerte („Trigger“) definiert (z.B. „Windstärke“), bei deren Überschreitung automatisch bestimmte Mechanismen greifen. Zuständige Behörden, Zielgemeinden und das lokale Netzwerk unserer Schwestergesellschaft erhalten dadurch schon im Vorfeld das nötige Wissen, um frühzeitig Maßnahmen für ein bestimmtes Katastrophenszenario in die Wege leiten zu können – und damit bestmöglich Schaden von besonders vulnerablen Menschen und Familien abzuwenden.

Frau erhält Wasserkanister von Rotkreuzler
Die Vorhaltung von Hilfsgütern gehört zur Hilfslogistik. So sind wichtige Dinge im Notfall schnell verfügbar - wie hier im Zuge der Hungerkrise 2023.

Stärkung des Madagassischen Roten Kreuzes

  • Verankerung von vorausschauenden Maßnahmen in bestehende Strategien und Prozesse, z.B. Risikoanalyse und Szenarienplanung, Hilfslogistik, Informations- und Datenmanagement
  • Schulungen und Trainings für Personal und Zweigstellen der nationalen Schwestergesellschaft 
  • Durchführung einer Studie und Entwicklung eines Frühwarnprotokolls zu vorausschauendem Handeln bei Epidemien, um potenziellen Ausbrüchen gezielt vorbeugen zu können 
  • Stärkung der lokalen Zusammenarbeit in den Gemeinden und angegliederten Behörden sowie mit relevanten nationalen Stakeholdern wie dem Amt für Katastrophenrisikomanagement (BNGRC)
Rotkreuzer spricht vor Gruppe Kinder und Erwachsene
Damit die Bevölkerung sich besser schützen kann, werden Informationskampagnen durchgeführt.

Katastrophenvorsorge in den Gemeinden

  • Stärkung und Ausrüstung von Katastrophenvorsoge-Komitees – auch an Schulen
  • Sensibilisierungskampagnen für Katastrophenvorsorge in Zielgemeinden und Schulen basierend auf vorher durchgeführten Risikoanalysen
  • Maßnahmen zur Hygieneförderung und Epidemieprävention in ausgewählten Gemeinden
  • Entwicklung von Notfallplänen und Beschaffung von Hilfsgütern für den Katastrophenfall

Das Projekt

Region

Tamatave, Majunga

Laufzeit

Januar bis Dezember 2024

Volumen

400.000 Euro

Finanzierung

Deutsche Bank Stiftung

Partner

Madagassisches Rotes Kreuz

Madagassin mit Wasserkanister auf Kopf vor Hütte

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