Nach dem schweren Erdbeben benötigen die betroffenen Menschen dringend humanitäre Hilfe. Das DRK unterstützt vor Ort.
Das DRK unterstützt die laufenden Hilfsmaßnahmen der marokkanischen Schwestergesellschaft fortlaufend. In einem nächsten Schritt kommt es darauf an, die Materiallager und logistische Infrastruktur des Marokkanischen Roten Halbmonds auszubauen und zu befüllen, da die Vorräte aufgrund des hohen Bedarfs an Zelten, Decken und anderen Materialien nicht ausreichend sind. Ziel ist es hier, lokale Anbieter zu berücksichtigen und miteinzubeziehen.
Wir arbeiten mit Hochdruck daran, unsere Schwesterngesellschaft vor Ort bestmöglich dabei zu unterstützen, den Menschen nach dem Maß der Not zu helfen.
Helferinnen und Helfer des Marokkanische Rote Halbmond (MRH) waren bereits unmittelbar nach dem Beben in den jeweiligen Gebieten aktiv, um die betroffenen Menschen zu versorgen. Der MRH koordiniert die Soforthilfe in enger Zusammenarbeit mit den örtlichen Behörden und weiteren Organisationen vor Ort.
Rettungsteams des MRH unterstützen örtliche und nationale Behörden bei den Such- und Rettungsmissionen, auch in schwer erreichbaren Gebieten.
Freiwillige und Mitarbeitende des Marokkanischen Roten Halbmonds stellen Nahrungsmittel und Trinkwasser bereit, leisten Erste Hilfe, helfen bei der Überführung von Verletzten in Krankenhäuser und bei der Evakuierung von Menschen aus beschädigten Gebäuden.
Die Logistik ist sehr anspruchsvoll, insbesondere da das Erdbeben abgelegene Bergregionen besonders stark getroffen hat. Herausforderungen sind blockierte Straßen durch Trümmer, Mangel an Treibstoff für Fahrzeuge und unterbrochene Wasserversorgung.
Die psychosoziale Unterstützung spielt für Betroffene eine große Rolle. Für die psychologische und mentale Gesundheit in den betroffenen Gemeinden ist eine unmittelbare Unterstützung erforderlich. Auch hier sind die Freiwilligen des Marokkanischen Roten Halbmonds im Einsatz: Denn die Angst vor dem Erdbeben wird noch Tage, Wochen, Monate und vielleicht Jahre anhalten – und kann somit die Menschen lähmen und Hilfsmaßnahmen verlangsamen.
Die wichtigsten Fragen und Antworten
In der Nacht zum 9. September wurde Marokko von einem schweren Erdbeben erschüttert. Das Beben der Stärke 6,8 hatte dramatische Auswirkungen auf die Menschen im Südwesten des Landes und in dicht besiedelten Städten wie Marrakesch und Agadir.
Das Erdbeben ereignete sich in geringer Tiefe im marokkanischen Hochatlasgebirge, etwa 75 km südöstlich von Marrakesch.
Die Katastrophe forderte bereits mehr als 3.000 Menschenleben und tausende Verletzte. Über 360.000 Menschen sind von den Auswirkungen der Beben direkt betroffen.
Eine große Anzahl von Gebäuden wurde zerstört oder beschädigt; ebenso ist die öffentliche Infrastruktur - Verkehrswege, Wasser- und Gesundheitsversorgung - stark beschädigt.
Wir befinden uns stetig in der Abstimmung mit unseren Schwestergesellschaften vor Ort und unseren Partnern in der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung, um genau zu erfassen, welche Hilfe in welchem Umfang am dringendsten benötigt wird, damit wir zielführend unterstützen und unsere Hilfe fortwährend an die sich ständig verändernden Bedarfe vor Ort anpassen können. Unmittelbar nach den Geschehnissen wurden erste Projektmittel aus bestehenden Vorhaben allokiert, um nach Bedarf den Freiwilligeneinsatz finanziell zu unterstützen. Weitere Maßnahmen sind in Planung.
Das DRK ist in Marokko seit längerer Zeit aktiv und hat einen Delegierten, Petrus Herpoele, vor Ort (Rabat). Ansonsten sind derzeit keine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des DRK vor Ort. Der Marokkanische Rote Halbmond ist aber seit den ersten Stunden nach dem Erdbeben vor Ort im Einsatz. Je nach Bedarfslage wird das DRK die Anzahl der Mitarbeitenden vor Ort zur Unterstützung der Schwestergesellschaft erhöhen.
Wir wissen, dass die Betroffenheit angesichts des Erdbebens in Marokko auch in der deutschen Bevölkerung groß ist und der Wunsch, den Menschen vor Ort Unterstützung zu bieten, ebenso. Das Deutsche Rote Kreuz bittet um Spenden und hat dafür folgenden zentralen Spendenzweck eingerichtet: „Erdbeben Marokko“.
Laut Medienberichten plant die marokkanische Regierung einen Sonderhilfsfonds für die Not leidende Bevölkerung. Dabei soll es sich um Gelder aus öffentlichen Einrichtungen und freiwillige Beiträge des Privatsektors handeln. Die Spenden, die das DRK aktuell für die Erdbebenhilfe in Marokko sammelt, sind davon nicht betroffen. Sie werden nach Bedarf der Schwestergesellschaft, dem Marokkanischen Roten Halbmond, zur Verfügung gestellt beziehungsweise für konkrete Hilfsanforderungen eingesetzt.
Nein, unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor Ort geht es gut.
Den MRH und das DRK verbindet bereits seit Jahren eine enge Zusammenarbeit. Die Kooperation umfasst vor allem Projekte im Bereich der Katastrophenvorsorge und Erster Hilfe.