Nach dem schweren Erdbeben benötigen die betroffenen Menschen dringend humanitäre Hilfe. Das DRK unterstützt vor Ort in den Bereichen Hilfslogistik und Wiederaufbau.
Das DRK unterstützt die laufenden Hilfsmaßnahmen der marokkanischen Schwestergesellschaft fortlaufend. Materiallager und logistische Infrastruktur wurden mit Unterstützung des DRK aufgebaut, sodass wichtige Hilfsgüter gelagert und an die betroffenene Menschen verteilt werden können. Zur Stärkung der lokalen Märkte werden die Hilfsgüter vor Ort beschafft: Zelte, Decken, Hygiene-Sets, Küchen-Sets und spezielle Artikel zur Überwinterung.
Die Menschen in den entlegenen Dörfern sind nach wie vor stark betroffen: Allein in der Provinz Al Haouz leben schätzungsweise 83.000 Menschen, welche die Folgen des Bebens bis heute spüren. Nach der akuten Nothilfe plant das DRK, seine Unterstützung für den Marokkanischen Roten Halbmond weiter zu vertiefen.
Der Winter stellt die Menschen vor große Herausforderungen: Die kalte Jahreszeit beginnt bereits im Oktober und es kann nachts bis zu -10 Grad Celsius werden. Viele der Familien, die durch das Erdbeben getroffen wurden, leben noch in provisorischen Unterkünften und Zelten, die nicht genügend Wärme und Schutz bieten
Mit Unterstützung des DRK und der IFRC verteilte der Marokkanische Rote Halbmond Hilfsgüter an Familien, insbesondere zur Vorbereitung auf den Winter - dazu gehören warme Decken, Kochsets und Hygieneartikel.
Für den besseren Schutz vor Kälte erhielten sie zudem Material und Werkzeug zur Stabilisierung und Isolierung der Unterkünfte.
Die Hilfsaktion läuft in mehreren betroffenen Gebieten in Zusammenarbeit mit Frewilligen, den Gemeinden und örtlichen Behörden.
Das DRK als langjähriger Partner wird den Marokkanischen Roten Halbmond perspektivisch darin unterstützen, sein Katastrophenmanagment zu stärken sowie weitere Projekte in den Bereichen Katastrophenvorsorge, gemeindebasierte Gesundheit & Erste Hilfe zu realisieren.
Helferinnen und Helfer des Marokkanische Rote Halbmond (MRH) waren bereits unmittelbar nach dem Beben in den jeweiligen Gebieten aktiv, um die betroffenen Menschen zu versorgen. Der MRH koordiniert die Soforthilfe in enger Zusammenarbeit mit den örtlichen Behörden und weiteren Organisationen vor Ort.
Rettungsteams des MRH unterstützten örtliche und nationale Behörden bei den Such- und Rettungsmissionen, auch in schwer erreichbaren Gebieten.
Freiwillige und Mitarbeitende des Marokkanischen Roten Halbmonds stellten Nahrungsmittel und Trinkwasser bereit, leisteten Erste Hilfe und halfen bei der Überführung von Verletzten in Krankenhäuser und bei der Evakuierung von Menschen aus beschädigten Gebäuden.
Die psychosoziale Unterstützung spielt für Betroffene eine große Rolle. Für die psychologische und mentale Gesundheit in den betroffenen Gemeinden ist eine unmittelbare und langfristige Unterstützung erforderlich. Auch hier sind die Freiwilligen des Marokkanischen Roten Halbmonds im Einsatz: Denn die Verarbeitung der Katastrophe und die Bewältigung der Schäden wird noch Tage, Wochen, Monate und vielleicht Jahre anhalten.
In der Nacht zum 9. September wurde Marokko von einem schweren Erdbeben erschüttert. Das Beben der Stärke 6,8 hatte dramatische Auswirkungen auf die Menschen im Südwesten des Landes und in dicht besiedelten Städten wie Marrakesch und Agadir.
Das Erdbeben ereignete sich in geringer Tiefe im marokkanischen Hochatlasgebirge, etwa 75 km südöstlich von Marrakesch.
Die Katastrophe forderte mehr als 3.000 Menschenleben und tausende Verletzte. Über 380.000 Menschen sind von den Auswirkungen der Beben direkt betroffen.
Eine große Anzahl von Gebäuden wurde zerstört oder beschädigt, ebenso die öffentliche Infrastruktur - Verkehrswege, Wasser- und Gesundheitsversorgung.
Die wichtigsten Fragen und Antworten
Wir befinden uns stetig in der Abstimmung mit unseren Schwestergesellschaften vor Ort und unseren Partnern in der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung, um genau zu erfassen, welche Hilfe in welchem Umfang am dringendsten benötigt wird, damit wir zielführend unterstützen und unsere Hilfe fortwährend an die sich ständig verändernden Bedarfe vor Ort anpassen können. Unmittelbar nach den Geschehnissen wurden erste Projektmittel aus bestehenden Vorhaben allokiert, um nach Bedarf den Freiwilligeneinsatz finanziell zu unterstützen. Weitere Maßnahmen sind in Planung.
Das DRK ist in Marokko seit längerer Zeit aktiv und hat einen Delegierten, Petrus Herpoele, vor Ort (Rabat). Ansonsten sind derzeit keine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des DRK vor Ort. Der Marokkanische Rote Halbmond ist aber seit den ersten Stunden nach dem Erdbeben vor Ort im Einsatz. Je nach Bedarfslage wird das DRK die Anzahl der Mitarbeitenden vor Ort zur Unterstützung der Schwestergesellschaft erhöhen.
Wir wissen, dass die Betroffenheit angesichts des Erdbebens in Marokko auch in der deutschen Bevölkerung groß ist und der Wunsch, den Menschen vor Ort Unterstützung zu bieten, ebenso. Das Deutsche Rote Kreuz bittet um Spenden und hat dafür folgenden zentralen Spendenzweck eingerichtet: „Erdbeben Marokko“.
Laut Medienberichten plant die marokkanische Regierung einen Sonderhilfsfonds für die Not leidende Bevölkerung. Dabei soll es sich um Gelder aus öffentlichen Einrichtungen und freiwillige Beiträge des Privatsektors handeln. Die Spenden, die das DRK aktuell für die Erdbebenhilfe in Marokko sammelt, sind davon nicht betroffen. Sie werden nach Bedarf der Schwestergesellschaft, dem Marokkanischen Roten Halbmond, zur Verfügung gestellt beziehungsweise für konkrete Hilfsanforderungen eingesetzt.
Nein, unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor Ort geht es gut.
Den MRH und das DRK verbindet bereits seit Jahren eine enge Zusammenarbeit. Die Kooperation umfasst vor allem Projekte im Bereich der Katastrophenvorsorge und Erster Hilfe.