Frau nimmt Decken von Helfer entgegen
Äthiopien

Hilfe für Binnenvertriebene und Rückkehrende

Eine der größten Herausforderungen in Äthiopien ist die Not der durch bewaffnete Konflikte vertriebenen Menschen. Neben Geflüchteten – etwa aus dem Sudan und Südsudan – sind es vor allem Binnenvertriebene und Rückkehrende, die humanitäre Hilfe benötigen. Das DRK unterstützt das Äthiopische Rote Kreuz bei der grundlegenden Versorgung und weiterführenden Sicherung der Lebensgrundlagen der betroffenen Menschen.

Äthiopierin mit Sohn vor Hütte aus Stroh und Decken
Die humanitäre Not von Geflüchteten, Binnenvertriebenen und Rückkehrenden ist groß.

Humanitäre Herausforderungen in Äthiopien

Mehr als 28 Millionen Menschen in Äthiopien benötigen humanitäre Hilfe. Drei besonders stark betroffene Gruppen sind Binnenvertriebene, Vertriebene innerhalb Äthiopiens und in den Nachbarländern, die in ihre Heimatorte zurückkehren, sowie Geflüchtete aus angrenzenden Ländern.

Sie leiden vielerorts unter Nahrungsmittelunsicherheit und Mangelernährung, unzureichendem Zugang zu Wasser und dem damit einhergehenden höheren Risiko sich mit übertragbaren Krankheiten anzustecken. Es mangelt ihnen an Medikamenten, Artikeln des täglichen Bedarfs und sicheren Unterkünften. Durch ihre kritische Lage ist es ihnen zudem nicht möglich, sich gegen klimabedingte Gefahren wie Überschwemmungen oder Dürren zu wappnen.

Grenzregion Benishangul-Gumuz

In der Region Benishangul-Gumuz, an der Grenze zum Sudan und Südsudan, ist die Situation besonders kritisch: Viele Menschen dort leben von der Landwirtschaft und haben sehr geringe und schwankende Einkünfte – nicht zuletzt aufgrund von wiederkehrenden Extremwettern. Eine weitere Herausforderung sind zum einen die vielen Geflüchteten aus dem angrenzenden Sudan und Südsudan und zum anderen anhaltende interne Konflikte, die zu einer steigenden Anzahl von Binnenvertriebenen führen. Da der Zugang zur Region teilweise beeinträchtigt ist, kommt es zu Versorgungsengpässen mit essenziellen Hilfsgütern.

Rotkreuzler vor Hilfsgüter-Transport
Anlieferung von Hilfsgütern

Es fehlt an Wasser und Unterkünften

Rund 550.000 Menschen in Benishangul-Gumuz sind auf humanitäre Hilfe angewiesen: Sie leiden unter einer defizitären Wasserversorgung, schlechten hygienischen Bedingungen und einer prekären Wohnsituation. Sie leben in behelfsmäßigen Camps, in beschädigten Strohhütten oder Unterkünften aus Plastikplanen. Meist fehlt es ihnen an grundlegenden Haushaltsgegenständen wie Kochutensilien und Decken.

Binnenvertriebene und Rückkehrende haben unter diesen schweren Bedingungen kaum die Möglichkeit, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten und sich eine Existenzgrundlage aufzubauen, wenn sie keine externe Unterstützung erhalten. 

Hilfsmaßnahmen

Im Zuge des Projekts erhalten insgesamt 53.700 Binnenvertriebene, Rückkehrende und Mitglieder der Aufnahmegemeinden Unterstützung in den Bereichen Wasser & Hygiene, grundlegende Hilfsgüter, sichere Unterkünfte, Verbesserung des Lebensunterhalts und humanitäre Geldleistungen.

Bargeldhilfen 

  • Finanzielle Unterstützung für 644 besonders vulnerable Haushalte – das sind circa 3.606 Menschen – für die Deckung ihres individuellen Bedarfs

Wasser- und Hygieneversorgung

  • Sanierung von 50 Wasser- und Sanitäranlagen für 11.200 Menschen
  • Verteilung von Hygieneartikeln wie Seife
  • Durchführung von Hygienekampagnen für 53.700 Menschen
  • Ausbildung Freiwilliger zu den Themen gemeindebasierte Gesundheit und Erste Hilfe
Mann nimmt Päckchen von Rotkreuz-Helfer entgegen
Ein Begünstigter nimmt Hilfsgüter entgegen.

Unterkünfte und Hilfsgüter

  • Bargeldhilfen für 644 Haushalte für den Bau und die Sanierung von wetterfesten Unterkünften und Haushaltslatrinen
  • Technische Unterstützung beim Bau von Unterkünften durch einen Projektingenieur
  • Schulung lokaler Handwerker und Qualitätskontrolle 
  • Ausstattung von 644 Haushalten mit Decken, Schlafmatten, Kochutensilien und Solarlichtern
Zwei Mütter mit Babys im Arm
Verschiedene Maßnahmen des DRK-Projektes richten sich vor allem an Frauen und Jugendliche.

Lebensunterhalt und Einkommen 

  • Einbindung der Bevölkerung – vor allem Jugendlichen und Frauen – an der Sanierung der Wasser- und Sanitäranlagen mit Cash-for-Work-Programmen
  • Ausbildung von 200 Jugendlichen aus Haushalten ohne Einkommensquellen, z.B. in Betriebswirtschaft, Finanzen und der Entwicklung von Geschäftsmodellen
  • finanzielle Zuschüsse für 100 ausgebildete Jugendliche zur Gründung von Kleinunternehmen, die der Gemeinschaft zugutekommen, sowie Begleitung/Beratung der Gründenden

Stärkung des Katastrophenmanagements

  • Verbesserung der Kapazitäten des Äthiopischen Roten Kreuzes (ERCS) für die Reaktion auf Notlagen durch Vorhaltung von 1.250 Hilfspaketen für Notunterkünfte und grundlegende Alltagsgegenstände sowie Einrichtung eines regionales Notfallzentrums

  • Schulung von 150 ERCS-Mitarbeitenden und Freiwilligen in den Bereichen Wasser & Hygiene, Unterkünfte, humanitäre Geldleistungen, Freiwilligenmanagement sowie Schutzmaßnahmen, Gender und Inklusion

Das Projekt

Region

Benishangul-Gumuz, Bambasi, Bilidigilu

Projektvolumen

2,3 Mio. €

Laufzeit

01/2023 bis 12/2025

Finanzierung

Auswärtiges Amt, DRK / Spenden

Partner

Äthiopisches Rotes Kreuz

Vorgängerprojekt

Region: Benishangul-Gumuz, Zonen Asosa und Metekel
Projektvolumen:  1.5 Mio. €
Laufzeit: 06/2020 bis 12/2022
Finanzierung: Auswärtiges Amt, Deutsches Rotes Kreuz/Spenden
Partner: Äthiopisches Rotes Kreuz

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Lachender Junge in Äthiopien mit Rotkreuz-Helfer

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