Collage mit Rotkreuzhelfenden in Ukraine-Krise

Hilfe für ukrainische Geflüchtete in Deutschland

Der bewaffnete Konflikt in der Ukraine hält an und zwingt weiterhin Millionen Menschen, ihre Heimat zu verlassen oder im Ausland zu verbleiben. Der Großteil der Geflüchteten sucht Schutz in den Nachbarländern der Ukraine. Die Menschen, die nach Deutschland flüchten, unterstützt das DRK mit Unterkünften, Beratungs- und Betreuungsleistungen.

Die Situation der Zivilbevölkerung in der Ukraine

Der bewaffnete Konflikt, der 2014 im Osten des Landes begann und im Februar 2022 eskalierte, verursacht unermessliches Leid. Tagtägliche Gefahren und Entbehrungen für die Zivilbevölkerung sowie massive Zerstörungen der Infrastruktur führen zu großer humanitärer Not.

Zudem löste die Eskalation des Konflikts die größte Fluchtbewegung innerhalb Europas seit dem Zweiten Weltkrieg aus. Rund 6,3 Millionen Menschen sind bisher ins Ausland geflohen. Bis Ende 2023 wurden in Europa 5,9 Millionen Geflüchtete aus der Ukraine registriert – davon rund eine Million in Deutschland.

Ukraine: Hilfe für die Betroffenen

Hilfe in Deutschland: Gesundheit, Betreuung & Verpflegung

Neben der humanitären Hilfe für die Menschen innerhalb der Ukraine ist das DRK in Deutschland aktiv, um den Schutzsuchenden  dringend benötigte Hilfe zukommen zu lassen. Die Schwerpunkte der Aktivitäten umfassten bisher:

  • Bereitstellung von Material und Aufbau von Unterkünften
  • Betreuung: Betrieb der Unterkünfte rund um die Uhr
  • Verpflegung mit Mahlzeiten und Versorgung mit grundlegenden Hilfsgütern
  • Medizinische Dienste und psychosoziale Unterstützung
  • Transport von Schutzsuchenden
  • Beratung und Bildung von Schutzsuchenden
  • Schaffung von Angeboten wie Begegnungscafés und Freizeitaktivitäten
  • Integrationsmanagement

Aktivitäten des DRK-Bundesverbands

Beratung für Menschen aus der Ukraine

DRKlerin am Tisch und Frau von hinten
Eine geflüchtete Ukrainerin in Deutschland im Gespräch mit einer DRK-Helferin

In 113 Migrationsberatungsstellen erhalten geflüchtete Menschen Auskunft zu verschiedenen Fragen rund um ihre Ankunft in Deutschland: zur Wohnungssuche und zu Sozialleistungen, zum Spracherwerb, Schulbesuch oder zur Arbeit.

Mit 7.780 Ratsuchenden stellten Geflüchtete aus der Ukraine im Jahr 2023 die zweitgrößte Gruppe der Klientinnen und Klienten in den Beratungsstellen dar.

Das DRK schult alle Haupt- und Ehrenamtlichen im Bereich der Migrationsarbeit regelmäßig hinsichtlich der aktuell geltenden Rechtslage und Aufnahmebedingungen.

Mehr zur Migrationsberatung

Bundeskontaktstelle für Geflüchtete mit Behinderungen und/oder Pflegebedarf

Rotkreuz-Pflegerin mit Seniorin in der Ukraine
Patientin und Pflegerin des häuslichen Pflegedienstes vom Ukrainischen Roten Kreuz

Seit Mai 2022 betreibt das DRK federführend die Bundeskontaktstelle für geflüchtete Menschen mit Behinderungen und/oder Pflegebedarf. Sie stellt grundlegende Informationen zum Thema „Flucht und Behinderung/Pflegebedarf“ zur Verfügung. Als Schaltstelle der zahlreichen in das Fluchtgeschehen involvierten Akteure vermittelt sie Angebote für einreisende Geflüchtete aus der Ukraine, die Behinderungen und/oder einen Pflegebedarf aufweisen. Die Bundeskontaktstelle arbeitet eng mit den 16 Landeskoordinierungsstellen zusammen, welche die Betreuungssituation vor Ort im Blick haben.

Bis Anfang Januar 2024 konnten mehr als 1.494 Unterbringungsanfragen bearbeitet und 295 Menschen mit besonderen Bedarfen in für sie passende Unterkünfte vermittelt werden. Eine besondere Situation war die Unterbringung von elf Kindern und Jugendlichen aus dem Frontgebiet der Ukraine in eine Einrichtung im Berchtesgadener Land Ende 2023. Das Ereignis bedurfte einer mehrmonatigen Vorbereitung und Abstimmungen auf nationaler wie europäischer Ebene.

Das vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) gemeinsam mit dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) entwickelte Konzept der Bundeskontaktstelle wird fortwährend weiterentwickelt.

Zur Webseite der Bundeskontaktstelle

DRK-Suchdienst: Familien wiedervereinen

Rotkreuzlerin hängt Banner der internationalen Suchdienstes auf
Um Menschen wieder zu vereinen, arbeitet das internationale Suchdienst-Netzwerk des Roten Kreuzes über Grenzen hinweg zusammen - hier in Kroatien.

Als Teil des internationalen Suchdienst-Netzwerks steht der DRK-Suchdienst Menschen, die durch den bewaffneten Konflikt von Angehörigen getrennt wurden, bei ihrer Suche zur Seite und sorgt für den Kontakt zwischen Kriegsgefangengen und ihren Angehörigen. Er informiert rund um die Einreise von Geflüchteten aus der Ukraine, berät zum Familiennachzug und begleitet Spätaussiedelnde bei ihrem Aufnahmeverfahren. Die Informationen zu den Suchdienstangeboten gibt es auf Deutsch und Englisch sowie Ukrainisch und Russisch.

Bis Ende 2023 hat der Suchdienst mehr als 240 Suchanfragen von Personen aus der Ukraine aufgenommen.

Mehr zur Suchdienstarbeit

Einsätze der DRK-Mitgliedsverbände für Menschen aus der Ukraine

Beauftragt durch Länder und Kommunen sind zahlreiche DRK-Landes- und Kreisverbände sowie Schwesternschaften eigenständig im Einsatz für Schutzsuchende aus der Ukraine. Ihre Tätigkeitsschwerpunkte umfassten anfangs vor allem den Aufbau und Betrieb von Notunterkünften, die sanitätsdienstliche Begleitung von Sonderzügen oder die psychosoziale Unterstützung. Vermehrt haben die Gliederungen neben dem Betrieb von Not- und Gemeinschaftsunterkünften viele längerfristige Beratungs- und Begleitungsangebote geschaffen, zum Beispiel: 

  • Betrieb des Ankunftszentrums (UA-TXL) am ehemaligen Flughafen Berlin-Tegel: Erstversorgung für ca. 4.500 Menschen inklusive Unterkunft, Verpflegung, Sprachmittlung, psychosozialer Betreuung, sozialer Beratung, Pflegeversorgung, medizinischer Erst- und Notfallversorgung, Sport- und Freizeitangeboten
  • Einrichtung von Spielzimmern in Sammelunterkünften in Bottrop
  • Begegnungsangebote: Begegnungscafé in Ulm, Ukrainefrühstück inkl. Sprachmittlung in Iserlohn, offener Treff für Geflüchtete aus der Ukraine in Michelstadt
  • eine kunsttherapeutische Betreuung für geflüchtete Kinder, Jugendliche und Erwachsene im Saarland
  • Ausstattung eines Computerraums für Begegnungsabende mit Kulturprogramm und Bereitstellung von Internetzugängen für die Sammelunterkünfte (LV Westfahlen-Lippe)
  • Begegnungs- und Beratungsangebote für geflüchtete Mütter
  • Erstausstattung für Schulkinder und Ferienfreizeiten für Kinder
  • Veranstaltungen und Gruppenaktivitäten für geflüchtete Kinder und Jugendliche: Bastelaktionen, Spielenachmittage, Sportgruppen, Fotoworkshops, Musik-Workshops, Spielmobil
  • Ausflüge für Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene: Freizeitparks, Weihnachtmärkte, Herbstleuchten
  • Hinweise, wie man mit Kindern über den Konflikt reden kann: www.brk.de/aktuell/ukraine/umgang-mit-kindern.html
  • Hilfsgüterbeschaffung für Familien mit Bedarf
  • Angebot von Schwimmkursen, Erste-Hilfe-Kursen, Schulung von Gesundheitslotsen
  • Aufbau von Patenschaften
  • Bildung eines Forums für Ehrenamtliche, die Geflüchtete aus der Ukraine unterstützen und begleiten;  Austausch, Fort- und Weiterbildung (LV Westfahlen-Lippe)

Viele der Projekte der DRK-Gliederungen im Inland sind mit Spenden für die Ukraine-Nothilfe finanziert. Das DRK-Generalsekretariat hat erstmals ein Kofinanzierungsprogramm ins Leben gerufen, das sozialen Projekten für Geflüchtete aus der Ukraine Unterstützung aus Spendenmitteln ermöglicht. Bis Ende 2023 konnten so 23 Projektvorhaben realisiert werden. Knapp die Hälfte der Projekte richtet sich an Kinder und Jugendliche sowie deren Familien oder Begleitungen. Die Projekte reichen vom Sprachcafé bis zur psychosozialen Begleitung.

Das Führungs- und Lagezentrum

Als Schnittstelle zwischen den Alarmspitzen der DRK-Mitgliedsverbände und allen an der Bewältigung der Lage Beteiligten im DRK-Dachverband war das Team des Führungs- und Lagezentrums (FüLZ) im DRK-Generalsekretariat vor allem in den ersten Monaten nach Eskalation der Ukraine-Krise im Einsatz, um länderübergreifende Hilfsmaßnahmen zu koordinieren. Das Team hat bis zu 194 Kräfte für Einsätze im In- und Ausland koordiniert. Zu den Aktivitäten des  FüLZ gehörten beispielsweise:

  • die Abstimmung von Hilfsgütertransporten und Überführung von Einsatzfahrzeugen
  • die Koordination medizinisch notwendiger Transporte von Schutzsuchenden
  • die Entsendung von Einsatzkräften an das IKRK
  • die Organisation des Aufbaus von 1.000 Notunterkunftsplätzen als Pufferkapazität am Flughafen Tegel, im Auftrag des Bundes und des Landes Berlin
  • Vernetzung und Austausch mit den Wohlfahrtsverbänden sowie mit der staatlich-zivilgesellschaftlichen Koordinierungsstelle des BMI

Wie kann ich helfen?

DRKlerin spricht mit zwei ukrainischen Kindern im Zug

Geldspenden

Das DRK bittet um Spenden für die Menschen in der Ukraine und hat dafür folgenden zentralen Spendenzweck eingerichtet: „Nothilfe Ukraine“.

IBAN: DE63370205000005023307
BIC: BFSWDE33XXX
Stichwort: Nothilfe Ukraine

Geldspenden: universal und flexibel

Auch wenn es weniger persönlich erscheinen mag, sind Geldspenden in der gegenwärtigen Lage die wirkungsvollste Art, um die humanitäre Hilfe im Ausland zu unterstützen. Geldspenden sind gegenüber Sachspenden effektiver, da sie flexibel eingesetzt werden können. Damit lässt sich die humanitäre Hilfe gezielter an die jeweiligen Bedarfslagen vor Ort anpassen: So können Hilfsgüter in großer Stückzahl beschafft werden, die in der aktuellen Situation wirklich vor Ort benötigt werden. Dies ist erforderlich in Situationen, die sich beständig ändern.

Kommen die Spenden an?

Das DRK ist Mitglied im Deutschen Spendenrat, zudem erkennt es als Grundlage seiner Arbeit die Leitlinien zur Selbstverpflichtung Spenden sammelnder Organisationen des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) an. Das DZI bescheinigt dem DRK jährlich mit dem Spenden-Siegel den sorgfältigen und verantwortungsvollen Umgang mit den Spenden und anderen Finanzmitteln.

Das DRK ist Mitglied der Initiative „Transparente Zivilgesellschaft“ und dokumentiert in seinem Jahresabschluss nachvollziehbar, wie die Mittel beschafft und verwendet werden.

Rotkreuz-Freiwillige packen Lebensmittelpakete in einem Lebensmittellager

Sachspenden

Das DRK (wie auch unsere Schwestergesellschaften in der Ukraine und in den Nachbarländern) können keine Sachspenden von privaten Organisationen, Unternehmen oder Privatpersonen aus Deutschland entgegennehmen.

Gut gemeinte, aber nicht abgestimmte Lieferungen füllen Lagerhäuser, binden Transport- und Sortierkapazitäten. In der Ukraine finden Kampfhandlungen statt, ein sicherer Zugang und eine Verteilung von Sachspenden ist in vielen Landesteilen schlicht nicht möglich. Die beste Möglichkeit zu helfen, sind Geldspenden.

Humanitäre Hilfe in der Ukraine

Unternehmensspenden

Wollen Sie mit Ihrem Unternehmen spenden oder eine Kooperation eingehen, um Geflüchtete aus der Ukraine unterstützen, wenden Sie sich gern an das DRK-Team für Unternehmenspartnerschaften.

Telefon: 030 / 85 404 386

Zwei lächelnde DRK-Helfende (Frau und Mann)

Privates ehrenamtliches Engagement

Wer sich in Deutschland für ankommende ukrainische Geflüchtete engagieren möchte, der wendet sich am besten an die örtlichen Behörden und gern auch an die örtlichen DRK-Gliederungen. Sie können am besten einschätzen, welche Hilfe sinnvoll ist und aktuell gebraucht wird. Es wird mit Sicherheit über längere Zeit Hilfe benötigt werden.

In der Ukraine finden derzeit schwere Kampfhandlungen statt. Wie das Auswärtige Amt raten auch wir dringend von einer Reise in die Ukraine ab.

Blutspende

Die DRK/BRK-Blutspendedienste halten die Unterstützung mit Materialien zur Durchführung von Blutspenden in der Ukraine derzeit für zielführender als zusätzliche Blutspendeaktionen in Deutschland. Die Spendebereitschaft vor Ort ist noch groß und es gibt aktuell keine Möglichkeit, Blutkonserven sicher und gekühlt in die Ukraine zu bringen.

Der kontinuierliche Nachschub an Blutspenden ist jedoch unerlässlich, um auch in Krisensituationen sofort helfen zu können. Daher bitten wir darum, die vielfältigen Blutspendeangebote wahrzunehmen. Eine Blutspende ist immer eine gute Gelegenheit, sich solidarisch zu engagieren.

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