Foto: DRK-Mitarbeiterin tröstet ein Mädchen und legt einen Arm um sie.

Zwergenaufstand für mehr Gehör

Wenn der Familienfrieden bricht, leiden Kinder oft am meisten. Um ihnen beizustehen, macht das DRK Märkisch-Oder-Havel-Spree Angebote für Grundschulkinder und ihre Eltern.

Jede Spende hilft!

40 € helfen, deutschlandweit Projekte zugunsten von Kindern zu unterstützen, zum Beispiel mit Bastelmaterial.

Manchmal ist es der Streit zwischen Mama und Papa. Manchmal auch die quälende Stille, wenn die Eltern gar nicht mehr miteinander reden. Dass Kinder familiäre Konflikte erleben, die ihnen in der Seele wehtun, ist keine Seltenheit.

„Wenn Eltern in eine schwierige Situation geraten, überträgt sich das häufig auf das Kind. Seine Verunsicherung und Ängste zeigt es dann häufig in aggressivem oder selbstgefährdendem Verhalten“, berichtet Claudia Thiel vom DRK Märkisch-Oder-Havel-Spree. Der Kreisverband hat ein vielfältiges Angebot entwickelt, um Eltern-Kind-Beziehungen zu stärken. Eine tragende Säule dabei ist das von Frau Thiel geleitete Projekt „prima plus DRK“ im brandenburgischen Städtchen Erkner südöstlich von Berlin.

„Familiäre Probleme zeigt ein Kind oft, indem es nicht stillsitzen kann, nicht zuhören will oder unaufmerksam ist. Eltern erkennen das manchmal erst spät. Und dann wissen sie nicht weiter. Sie fragen sich: Was kann ich jetzt noch für meine Tochter oder meinen Sohn tun?“

Kinder basteln an einem Tisch
Vor Corona bastelten die Kinder bei „prima plus DRK“ noch zusammen. Auch wenn das aktuell leider nicht geht, denkt sich Projektleiterin Claudia Thiel immer wieder etwas für die Mädchen und Jungen aus.

Mit Rat und Tat helfen

Dann weiß Claudia Thiel in ihrer Sprechstunde Rat. „Ich bin für Kinder, für die Eltern oder die ganze Familie erreichbar, wenn sie ein akutes Problem haben und wenn
sie längerfristig Hilfe benötigen.“

Die Kita „Koboldland“ und die gegenüberliegende Grundschule in Erkner helfen dabei nach Kräften mit: „Beide haben mir jeweils einen Büroraum zur Verfügung gestellt. Das ist eine außergewöhnliche Unterstützung – erst recht in Corona-Zeiten, wo jeder Raum gebraucht wird“, betont Claudia Thiel dankbar.

Gelegentlich helfen schon einfache Maßnahmen, um das tägliche Miteinander in den Familien zu verbessern. „Ich rate den Eltern: Lest Euren Kindern doch mal was vor. Und denkt daran, immer gemeinsam und ohne Ablenkung zu essen.“ Die gemeinsame Familienzeit hilft den Kindern, Ängste und Verunsicherung und damit zusammenhängende
Aggressionen abzubauen.

Mit Elternworkshops, etwa zu Erziehungs- oder Gesundheitsfragen, der Begleitung zum Jugendamt oder Veranstaltungen und Tagesausflügen für Kinder stärkt „prima plus DRK“ die Eltern-Kind-Beziehungen. Dabei kann die Projektleiterin auch auf die Unterstützung von Freiwilligen zählen. „Ohne Ehrenamtliche und die Unterstützung von Kita und Grundschule wäre das nicht zu schaffen. Ein Modellbauer hat zum Beispiel vor der Corona-Pandemie mit den Kindern Flugzeugmodelle gebastelt. Und auch die freiwillige Feuerwehr organisiert immer gerne zusammen mit der Kita ‚Koboldland‘ lustige Veranstaltungen.“

Bemalte Zwerge am Gartenzaun mit Wunschschildern
Hoffnung hinterm Gartenzaun: Auf den Schildern ihrer selbst bemalten Zwergenfiguren drücken Grundschulkinder ihre Hoffnungen aus.
Jede Spende hilft! 20 Euro oder jeder andere Betrag helfen, dass Kinder in DRK-Einrichtungen Spielgeräte erhalten.

Mehr Gehör geben

Seit dem Corona-Ausbruch müssen einige Angebote pausieren. Doch für das Wohl der Kleinen lässt Claudia Thiel sich auch von Covid-19 kaum aufhalten. Sie hat zum Beispiel ein herzergreifendes Video aufgenommen. Damit motiviert sie die Kinder, an einem schönen Bastelprojekt teilzunehmen. „Ich habe die Mädchen und Jungen eingeladen, sich bei mir eine Basteltüte mit einer Holzfigur in Zwergenform abzuholen und sie nach Herzenslust zu bemalen.“ Der Clou ist ein kleines Schildchen. Darauf können die Kinder schreiben, was sie bewegt – was ihnen gefällt oder was sie ärgert. 

Den fertigen Zwerg stecken sie dann beim Hort in die Wiese. „So bekommen Kinder, die sonst wenig auf sich aufmerksam machen können und sich oft übersehen fühlen, eine Stimme und werden sichtbar. Dann gibt es einen richtigen, kleinen Zwergenaufstand“, erklärt die engagierte Rotkreuzlerin augenzwinkernd.

Neue Pläne schmieden

Die Idee vom Zwergenaufstand ist bei den Kindern sehr gut angekommen: Über 40 Kinder haben schon mitgemacht. Derweil schmiedet Frau Thiel weiter eifrig neue Pläne, auch für die Zeit nach Corona. „Ich will wieder dahin gehen, wo die Menschen sind. Darum wollen wir eine Fahrradbibliothek einrichten. Damit machen wir uns mit Büchern und Hörspielen in die Wohngegenden der Kinder auf, damit sie sich kostenlos etwas ausleihen können.“


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Titelseite des Soforthilfe Reports 1/2021

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