Unter dem Zeichen des Roten Kreuzes: Hilfe bei der Sturmflut in Hamburg
Unter dem Zeichen des Roten Kreuzes: Hilfe bei der Sturmflut in Hamburg

Katastrophenhilfe im Inland

Anfang der 1960er Jahre sind beide deutschen Rotkreuzgesellschaften in ihren jeweiligen Ländern bei den bis dahin schwersten Katastrophen der Nachkriegsgeschichte gefordert. Bereits 1955 ereignet sich bei Niederschlema im sächsischen Wismutgebiet ein Grubenunglück mit 33 Toten. Am 22. Februar 1960 kommt es dann im Zwickauer Steinkohlenwerk zum schwersten Grubenunglück in der Geschichte der DDR. Angehörige des DRK-Grubenrettungsdienstes und DRK-Gesundheitshelfer sind vor Ort im Einsatz und leisten die Erste Hilfe. Dennoch kommen 123 Bergleute ums Leben.

In der Nacht vom 16. auf den 17. Februar 1962 erlebt die gesamte deutsche Nordseeküste eine als „sehr schwer“ eingestufte Sturmflut. Besonders folgenschwer sind die Deichbrüche an der Elbe in Hamburg. Es kommt zu verheerenden Schäden: 222 Menschen sterben, 20.000 werden obdachlos.

Das Hamburger Rote Kreuz ist mit DRK-Unterstützung aus der gesamten Bundesrepublik über mehrere Wochen im Einsatz. Die Betreuung der obdachlos gewordenen Flutopfer zieht sich sogar noch bis zum Ende des Jahres hin. In beiden Ländern führen die Unglücke zu nachhaltigen Veränderungen in der Organisation des Katastrophenschutzes. Zugleich erfolgt eine stärkere Einbindung der beiden Rotkreuzgesellschaften in die jeweilige Zivilverteidigung.


Bergungstrupp des Grubenhilfsdienstes transportiert Verletzten auf Trage

Bereits in der Gründungsphase des DRK der DDR beginnt 1952/53 zunächst in den Steinkohlerevieren und dann auch in den Uranbergbau-Revieren der Wismut AG von Sachsen und Thüringen der Aufbau eines eigenen DRK-Grubenrettungsdienstes. Der Uranbergbau unterliegt strengster Geheimhaltung, der Wismut-Komplex ist militärisches Sperrgebiet. Daher entsteht hier ein separates DRK-Gebietskomitee mit eigener Organisationsstruktur, dessen Kommunikation mit der Zentrale des DRK streng geregelt ist. Bis Juli 1955 können 2.000 Personen für diese Aufgabe gewonnen werden. Die hohe Zahl von 42.000 Unfällen, davon 916 schweren, mit über 1.000 Toten bis zum Ende der Tätigkeit im Jahr 1990 macht die Bedeutung dieser Aufgabe deutlich.

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