Gegen die herrschende Meinung

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Kältehilfe in Berlin, Foto: Wichert

Zivilcourage

Aufstehen gegen die herrschende Meinung ist ebenso Zivilcourage, wie das Eintreten für soziale Werte an die man selber glaubt, ohne Rücksicht auf sich selbst. Zivilcourage ist sichtbarer Widerstand aus grundsätzlicher Überzeugung.
„Das Böse braucht das Schweigen der Mehrheit“, sagte UNO-Generalsekretär Kofi Annan im Jahr 2005 anlässlich einer Gedenkfeier zum 60. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz. Die Aussage veranschaulicht, wie wichtig Zivilcourage für eine Gesellschaft ist. Und das beginnt im Kleinen. Zivilcourage wird häufig mit Unerschrockenheit und Heldenmut verbunden: Das Aufbegehren gegen Diktaturen oder das Aufdecken krimineller Machenschaften. Ein Beispiel ist der Kampf des ehemaligen Bürgermeisters von Palermo, Leoluca Orlando, gegen die Mafia. Zivilcourage muss aber nicht gleich in dramatischen Situationen zum Tragen kommen. Zivilcourage fängt schon viel früher an - immer dann, wenn eine offensichtliche Ungerechtigkeit passiert, in der sich das Opfer nicht wehren kann. Der herausragende Mut Einzelner darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass Zivilcourage auch "im Kleinen" möglich und nötig ist, wenn Menschen gedemütigt, bedroht oder angegriffen werden: Gewalt irgendwo unterwegs, Mobbing an Schulen und Arbeitsplätzen, rassistische und antisemitische Übergriffe, Gewalt zu Hause gegen Kinder, Frauen und Männer.

Wissenswert!

Zivilcourage setzt sich aus den beiden Wörtern "civilis" und "courage" zusammen. Das eine ist lateinisch und bedeutet bürgerlich, früher auch "nicht militärisch", aber auch "anständig" oder "annehmbar". "courage" heißt auf Französisch "Mut". Zusammen bedeutet das also etwa "Mut von Bürgern". Früher hieß das oft, dass Bürgerinnen und Bürger Mut bewiesen gegenüber "nicht zivilen" Autoritäten, also zum Beispiel gegenüber Militär und Polizei. Der Begriff Zivilcourage wurde wohl das erste Mal in Frankreich um 1835 benutzt. Die „coaurage civil“ stand für den Mut des Einzelnen zum eigenen Urteil. In Deutschland hat Otto von Bismarck den Begriff verwendet. Bismarck soll 1864 einem Verwandten vorgeworfen haben, ihn in einer Debatte des Preußischen Landtags nicht unterstützt zu haben:„Mut auf dem Schlachtfelde ist bei uns Gemeingut, aber Sie werden nicht selten finden, dass es ganz achtbaren Leuten an Zivilcourage fehlt“.

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