Gelebte Menschlichkeit
Am Anfang des Roten Kreuzes stand die Humanität
Das Rote Kreuz hat den Grundsatz der Humanität besonders konsequent verwirklicht und in konkrete Hilfe umgesetzt. "Tutti fratelli" sagte schon Henry Dunant, und meinte „Wir sind alle Brüder.“ Dies begriffen auch die Einheimischen von Solferino, als sie Dunant, den fremden, jungen Mann, wirken sahen. Die Botschaft: Jeder Mensch ist immer und überall Mitmensch und für andere Menschen verantwortlich.
Die Internationale Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung entstand aus eben dieser menschlichen Haltung heraus. Verwundete sollen unterschiedslos Hilfe erhalten. Menschliches Leiden soll überall und jederzeit verhütet und gelindert werden. Die Rotkreuzbewegung will Leben, Gesundheit und die Würde der Menschen schützen. Sie fördert Verständnis, Freundschaft, Zusammenarbeit und einen dauerhaften Frieden der Völker.
Hilfe ist gelebte Menschlichkeit
Humanität und das Konzept der Solidarität führen zum Begriff Hilfsbereitschaft. Beispiele sind das Engagement in sozialen Einrichtungen, der Einsatz für Menschenrechte, die Nachbarschaftshilfe oder die Mitarbeit im Roten Kreuz. Überall hier äußert sich der Wille, anderen Menschen zu helfen, und damit zur Menschlichkeit. Im Gegensatz dazu ist zum Beispiel die unterlassene Hilfeleistung ein Verstoß gegen die Menschlichkeit. Sie wird im Strafgesetzbuch auch als Straftatbestand definiert. Damit wird die Überzeugung ausgedrückt, dass eine allgemeingültige Pflicht zur Menschlichkeit besteht.