Rettungseinsatz bei einem Unfall: Sanitäter tragen einen Verletzten in einen Krankenwagen, sechziger Jahre (Willy Heudtlass / DRK)
Rettungseinsatz bei einem Unfall: Sanitäter tragen einen Verletzten in einen Krankenwagen, sechziger Jahre (Willy Heudtlass / DRK)

Rollende OP-Säle

In den sechziger Jahren baut das DRK in der Bundesrepublik sein weitverzweigtes Netz aus Rettungsstationen und Krankentransporten aus.

Während der Zeit des Wirtschaftswunders steigt mit der Zahl der Autos auch die Zahl der Unfälle. Die Rettungswagen des DRK bringen die Verletzten schnell in die örtlichen Krankenhäuser. Da die Fahrzeuge aber weder mit medizinischen Geräten noch mit Notärzten ausgestattet sind, versterben viele Unfallopfer bereits während der Fahrt. Eine schnelle medizinische Versorgung ermöglicht 1957 etwa das "Clinomobil" der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg. Ärzte können in dem umgebauten Reisebus die Unfallopfer stabilisieren und wenn notwendig sogar operieren. Das schwerfällige Gefährt wird wenig später durch kleinere Notarztwagen ersetzt. 

Gleichzeitig baut das DRK schrittweise die Logistik für den Rettungsdienst und den Krankentransport aus. Der Funksprechverkehr sorgt für eine schnelle Übermittlung der Notrufe, und eine neue Straßenverkehrsordnung ermöglicht den Einsatz von Martinshörnern. Auch Motorräder sind später für den Rettungsdienst unterwegs. In den achtziger Jahren ist das DRK mit 22.000 Mitarbeitern die größte nichtstaatliche Rettungsorganisation der Welt.

Heute nimmt durchschnittlich jeder neunte Bürger einmal im Jahr den Rettungsdienst des DRK in Anspruch. Mit über 1400 Rettungswachen und 4700 Notarzt-, Rettungs- und Krankentransportwagen gelingt es den Sanitätern, innerhalb von fünfzehn Minuten an jeden erdenklichen Ort in Deutschland zu gelangen. Jährlich werden fast zwei Millionen Notfälle versorgt und ebenso viele Krankentransporte durchgeführt.

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