Jetzt wie auch in Zukunft muss sich das DRK unterschiedlichen Herausforderungen annehmen. Eine wesentliche Herausforderung stellt sich mit dem Thema Nachhaltigkeit. Nicht nur im öffentlichen Diskurs in Deutschland wie international wird das Thema facettenreich beleuchtet. Auch die Internationale Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung hat dieses Thema als ein zentrales Zukunftsthema identifiziert. Der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen und unserer Umwelt sowie die damit verbundene Fürsorge für kommende Generationen ist Teil dessen, was das Rote Kreuz in seinem Kern ausmacht. Der DRK e.V. hat sich klar für einen nachhaltigen Umgang mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen ausgesprochen.
Vor diesem Hintergrund hat sich der DRK e.V. darauf verständigt, eine Nachhaltigkeitspolicy zu entwickeln. Obwohl der Nachhaltigkeitsbegriff auch soziale und wirtschaftliche Aspekte mit einbezieht, wurde sich in einem ersten Schritt zunächst auf die nachstehende Policy zum Thema umweltbezogene Nachhaltigkeit verständigt und diese für den DRK e.V. verabschiedet.
Die Policy wurde von einer bereichsübergreifenden internen Arbeitsgruppe entwickelt und greift fünf zentrale Themenfelder, mit Gültigkeit für den gesamten DRK e.V., auf. Diese umfassen im Einzelnen: Energie, Reisen, Veranstaltungen, Beschaffung und Abfallvermeidung und werden im Folgenden genauer dargestellt.
Im Bereich der Internationalen Zusammenarbeit steht die Anpassung an die Herausforderungen des Klimawandels in unterschiedlichen Kooperationen mit Schwestergesellschaften im Vordergrund. Die Projekte der vorausschauenden humanitären Hilfe (Forecast-based Financing) z.B. befähigen Schwestergesellschaften in Hochrisikoländern wie Bangladesch, Mosambik oder Peru, bereits vor Eintreten eines Extremwetterereignisses durch Ausschüttung von Geldern frühe, risikoreduzierende Maßnahmen umzusetzen. So können die Auswirkungen des Klimawandels auf vulnerable und besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen wirkungsvoll reduziert werden.
Im Jahr 2020 hat das DRK den sogenannten Anticipation Hub entwickelt, auf dem sich mittlerweile rund 75 Partner aus Wissenschaft, humanitärer Hilfe, Entwicklungszusammenarbeit und Politik über das Thema Antizipation informieren und austauschen können.
Auch in den Bereichen der Nationalen Hilfsgesellschaft, der Wohlfahrt und des Jugendrotkreuzes wird das Thema Nachhaltigkeit zunehmend in die Projekte integriert.
Der DRK e.V. hat sich darüber hinaus dafür ausgesprochen, für das Thema umweltbezogene Nachhaltigkeit eine breite Resonanz im DRK-Gesamtverband zu schaffen und somit kontinuierlich und langfristig für das Thema zu sensibilisieren. Konkretisierungen hierzu sowie zu der Frage, wie die Maßnahmen der Policy nachgehalten werden, finden sich ebenfalls in den nachstehenden Ausführungen wieder.
Das JRK hat es sich zum Ziel gesetzt, nachhaltiges Handeln fortlaufend in allen Bereichen der Jugendverbandsarbeit mitzudenken und im Alltag fest zu integrieren. Ein wesentlicher Schritt in diese Richtung gelang bereits durch die Aufnahme des Nachhaltigkeits-Kriteriums in die Hauptziele der JRK-Strategie. Ein Weg, um diesem Ziel messbar gerecht werden zu können, ist die jährliche Definition eines konkreten Nachhaltigkeitsziel auf Bundesebene, das im gesamten Verband umgesetzt wird. Das Prädikat “Nachhaltiges Handeln”, mit dem Mitglieder für ihre nachhaltigen Projekte ausgezeichnet werden, ist nur eines von vielen erfolgreichen Beispielen davon. Welche Kampagnen das JRK bislang schon umgesetzt hat und welche Themen für die Zukunft geplant sind, können Sie beim JRK nachlesen.
Um die Verbindlichkeit der Maßnahmen für Nachhaltigkeit und Umweltschutz zu betonen, werden die in der Policy festgehaltenen Maßnahmen über die oben genannte bereichsübergreifende Arbeitsgruppe nachgehalten und begleitet. Hierbei setzt die Arbeitsgruppe auf den fortlaufenden Dialog in die Fachbereiche hinein und agiert als Sprachrohr zum Vorstand sowie zur zweiten Führungsebene, wo der Umsetzungsstand berichtet wird. Darüber hinaus ist es Aufgabe der Arbeitsgruppe, die Policy fortlaufend auf eventuellen Änderungsbedarf hin zu prüfen und diesen sodann einzuleiten.
Maßnahmen und Schwerpunkte zur Realisierung der Policy zum Nachhaltigkeitsmanagement sind hierbei je nach Reifegrad und zukünftigen Anforderungen in regelmäßigen Abständen zu prüfen und der Maßnahmenplan entsprechend unter folgenden Aspekten anzupassen:
Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind nicht nur ein Wahlspruch – sie muss beständig gelebt und vorgelebt werden. Hierbei kommt dem DRK e.V. eine besondere Verantwortung und Leitbildfunktion zu. Dies gilt sowohl für das bundespolitische und das internationale Umfeld als auch für die verschiedenen Verbandsgliederungen innerhalb Deutschlands.
Nachhaltigkeit wird zurecht von verschiedenen Seiten der Gesellschaft erwartet und eingefordert. Konsequentes und transparentes Handeln tragen in diesem Kontext maßgeblich dazu bei, das Vertrauen in den DRK e.V. als verlässlichen und zukunftsgewandten Partner im Umgang mit globalen Herausforderungen wie dem Klimawandel zu positionieren.
Voraussetzung dafür ist eine breite Resonanz im Gesamtverband, was wiederum wirksame, erfolgreiche und inklusive Kommunikationsstrategien und -maßnahmen nach innen wie nach außen erfordert. Die vorliegende Policy zum Nachhaltigkeitsmanagement und die damit verbundenen Anstrengungen und Maßnahmen werden nicht nur von allen Leitungsebenen des DRK e.V. mitgetragen und vorangetrieben, sondern auch aktiv in den DRK-Gesamtverband sowie an externe Partnerorganisationen und Unterstützende des DRK kommuniziert.
Sie haben Fragen zum Thema Nachhaltigkeitsmanagement beim DRK e.V.?
Schicken Sie ihre Anfrage einfach per Mail an: nachhaltig(at)drk(dot)de