Therapiehunde beim DRK

Seelentröster

Kinderhände streicheln DRK-Therapiehund Milow

Trauernde Kinder sind nicht einfach zu trösten. Doch mit seinem anhänglichen Wesen und seiner Bereitschaft, zuzuhören und zu kuscheln, gelingt es Golden Retriever Milow, dass sie sich öffnen.

Wenn ein geliebter Mensch stirbt, bleiben wir Trauernde oft einsam zurück. Der Verlust reißt eine große Lücke ins Leben. Für Kinder und Jugendliche ist es besonders schwer, ihren Schmerz zu teilen.

Die Trostinsel des Hospizhauses Wolfsburg ist ein Ort, an dem sie ihre Trauer verarbeiten können. In Kinder- und Jugendtrauergruppen finden sie Gleichaltrige mit ähnlichem Schicksal. Der Austausch hilft ihnen, denn Kinder und Jugendliche trauern oft anders als Erwachsene.

Mitgefühl ohne Worte

Petra Büssow und Milow auf einer Gartenwiese
Frauchen Petra Büssow und Milow sind ein eingespieltes Team. Beiden liegt das Wohl der trauernden Kinder und Jugendlichen sehr am Herzen.

Eine große Hilfe ist dabei ein siebenjähriger Ehrenamtlicher, der sein Mitgefühl ganz ohne Worte zeigt: Milow ist ein friedfertiger, Menschen zugewandter Golden Retriever, der für sein Leben gerne kuschelt. „Tiere verstehen uns auch ohne große Gesten. Mehr denn je brauchen Menschen, die zurückbleiben, einen Freund. Tiere spenden uns Liebe, Trost, Freude und Abwechslung“, erklärt Petra Büssow, das Frauchen von Milow.

Milows freundliche Gelassenheit färbt auf die Kinder ab. Selbst hyperaktive Kinder, die in ihrer Trauer keine Lust auf Erwachsene haben, suchen gerne seine Nähe. Wenn sie mit ihm auf dem Sofa sitzen, ihn streicheln und ihm etwas erzählen, kommen sie zur Ruhe. Mit seiner Nähe, seiner Wärme und seinem unwiderstehlichen Hundeblick gelingt es Milow immer wieder, die Seelen der Kinder zu trösten.

Kinderhände streicheln Therapiehund Milow

AUSGEZEICHNET!

2020 wurden die Therapiehundeteams des DRK Wolfsburg-Mitte mit dem Niedersächsischen Ehrenamtspreis für Bürgerengagement ausgezeichnet.

Ehrenamt auf vier Pfoten

Milow und Petra Büssow haben sich für die Besuche der Trostinsel extra ausbilden lassen. Geplant war das nicht. „Er war höchstens als ‚Familientherapiehund‘ gedacht“, lacht Petra Büssow. „Aber dann wurden wir vor fünf Jahren beim Stadtgeburtstagsfest an einem Stand vom DRK Wolfsburg-Mitte angesprochen: ‚Wir wollen Therapiehunde ausbilden. Wäre das nicht was für Sie?‘“

Die Idee kam von Tanja Weiler. Sie wollte sich mit ihrem Hund Sammy sinnvoll engagieren: „Als ich herausgefunden hatte, dass der DRK-Landesverband Hessen Therapiehunde ausbildet, war ich sofort Feuer und Flamme. Doch erst einmal wollte ich herausfinden, ob in der Stadt überhaupt Interesse für so ein Projekt besteht.“

Die Resonanz war überwältigend. Tanja Weiler konnte ihr Herzensprojekt starten. Beim ersten Eignungstest für das Therapiehundeteam des DRK Wolfsburg-Mitte begrüßte sie 19 Hund-Mensch-Gespanne. Eines davon waren Milow und Petra Büssow: „Ehrenamtlich aktiv zu werden, hörte sich gut an. Das wollten wir versuchen.“

Therapiehund Milow mit einem Jungen
Auf dem Sofa nimmt sich Milow Zeit für gefühlvolle „Einzelgespräche“.

Sorgfältig ausgebildet

Doch nicht jeder Hund ist als Therapiehund geeignet. Zuerst muss er einen Wesenstest bestehen. Lässt er sich von Fremden anfassen? Wie reagiert er auf einen Rollstuhl oder auf Gehhilfen? Bleibt er in Stresssituationen gelassen?

„Anschließend werden die Teams von den Fachleuten vom DRK Hessen sorgfältig auf ihren Einsatz vorbereitet. Die Ausbildung ist umfangreich und kostet etwa 500 Euro. Davon trägt jeder Hundeführer einen Eigenanteil von 100 Euro. Den Rest versuchen wir, über Zuwendungen aufzubringen. Darum freuen wir uns sehr über Spenden“, betont Tanja Weiler.

Trost für Alt und Jung

Milow bestand den Wesenstest und die Ausbildung mit Bravour. „Zuerst sind wir in ein Seniorenheim gegangen. Dann kam ich mit Dagmar Huhnholz, der Koordinatorin des Hospizhauses Wolfsburg, ins Gespräch. Ihr Hund Lotti wollte ‚in Rente‘ gehen“, erinnert sich Petra Büssow.

„Wenn Hunde sich beim Anblick des Halstuches, das sie bei ihrem Einsatz immer tragen, nicht mehr freuen, sondern umdrehen, dann signalisieren sie: ‚Geh Du mal allein‘. Dann ist klar, dass sie keine Lust mehr aufs Ehrenamt haben“, schmunzelt Tanja Weiler.

Also machten sich statt Lotti nun Petra Büssow und Milow auf den Weg. Erst ging es ins Hospiz. „Auch dort hat Milow immer super reagiert und den Gästen viel Freude beschert.“ Vor eineinhalb Jahren kam dann die Anfrage der Trostinsel, deren Angebot nur durch Spenden und Unterstützung von Ehrenamtlichen wie Petra Büssow ermöglicht werden kann. Seitdem spendet Milow den Kindern und Jugendlichen Trost. „Er fühlt sich pudelwohl dabei und tut den Trauernden gut – und das beruht ganz auf Gegenseitigkeit“, strahlt Petra Büssow glücklich.

Seniorin streichelt Therapiehund

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