Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bemerkt dazu: Drogenabhängigkeit bezeichnet einen körperlichen und/oder seelischen Zustand, der sich aus der Wechselbeziehung zwischen einem bestimmten Stoff und dem Organismus entwickelt und der mit dem Zwang der fortlaufenden Einnahme des Mittels verbunden ist. Jeder, der suchterzeugende Stoffe anwendet, läuft Gefahr, abhängig zu werden. Suchtgefährdende Stoffe, mit denen wir konfrontiert werden können sind Alkohol, Medikamente, Nikotin und Rauschgift. Es gibt kein ungefährliches Suchtmittel!
Warum sind Drogen so gefährlich?
Weil sie die Gesundheit schädigen und den Menschen physisch und psychisch zerstören.
Weil die Suchtgefahr nicht bemerkt wird.
Weil wir uns überschätzen und glauben, mit der Abhängigkeit fertig zu werden.
Weil wir, wenn wir die Abhängigkeit erkennen, nicht wissen wie wir ihr erfolgreich begegnen können.
Übrigens...
Aus ganz "normalen Familien" kommen ganz "normale Suchtkranke"..
Eine spezielle Erste Hilfe für den akuten Rauschgiftnotfall gibt es nicht.
Es gelten die während des Erste-Hilfe-Lehrgangs allgemein erlernten Maßnahmen. Allerdings sind einige Besonderheiten zu beachten. Man muss beispielsweise damit rechnen, dass die Betroffenen die angebotenen Hilfen ablehnen oder sich gegen sie wehren. Hier kann unter Umständen energisches Handeln den notwendigen Erfolg bringen.
Hilfe fängt bei Drogen schon viel früher an, nämlich bei der Vorbeugung.
Vorbeugung ist möglich.
Die ersten wichtigen Schritte für Drogenabhängige:
Sich umfassend an kompetenter Stelle informieren
Sich die tatsächlichen Gefahren, die von Suchtmitteln ausgehen, bewusst machen.
Sich nicht überschätzen, also keine "Ich-mache-das-schon-Stimmung" aufkommen lassen.
Hilfen annehmen.
Kein Mitläufer werden.
Drogenabhängige Menschen sind kranke Menschen und kranke Menschen bedürfen der Hilfe.
Es ist sinnvoll, zwischen nichtakuten und akuten Zuständen zu unterscheiden.
Akute Rauschzustände
Zu den akuten Rauschzuständen zählen u. a. :
Erwünschter Rauschzustand
Angenehmer Rauschzustand
Verlangsamung der Denkabläufe "High-Gefühl" (Morphin-Typ)
Intensivierung von akustischen und optischen Wahrnehmungen (Musik/Farben)
Veränderungen des Zeit- und Raumerlebens (Cannabis-Typ)
Minderung von Ermündungsgefühl, Steigerung von Antrieb und subjektivem Kraftgefühl (Amphetamin-Typ)
Vergiftung (beabsichtigte oder unbeabsichtigte Überdosierung)
Entzugserscheinungen
Folge-/Begleiterscheinungen (z.B. Sturz)
Woran können akute Rauschzustände erkannt werden?
Es können an dieser Stelle nicht alle Vergiftungs- oder Entzugserscheinungen nach Einnahme der verschiedenen Rauschmittel (Drogen) aufgeführt werde. Im akuten Einzelfall können Vergiftungsmerkmale des einen Rauschgiftes den Entzugserscheinungen einer anderen Droge sehr ähneln.
Beispiele:
Akute Vergiftung bei Amphetaminmissbrauch (Überdosierung)
Optische und akustische Sinnestäuschungen (Halluzinationen)
Unruhe, Angstzustände, Zittern
Pulsbeschleunigung, Blutdruckanstieg
Kopfschmerzen
Hinweis
Diese Symptome kann den Entzugserscheinungen bei Schlafmittelsucht sehr ähneln mit
ängstlicher Überwachheit
deliranten Zuständen mit Halluzinationen
Zittern
Kollapserscheinungen
Magen-Darm-Störungen
ggf. epileptische Anfälle
Umgekehrt führt ein Entzug bei der Drogenabhängigkeit vom Amphetamin-Typ zu Müdigkeit und Abgeschlagenheit.
Eine akute Überdosierung von Schlafmitteln äußert sich ebenfalls in Verlangsamung aller seelischen und psychomotorischen Abläufen, z.B. ist die Denk- und Sprachgeschwindigkeit herabgesetzt. Bei ausgeprägter Vergiftung kommt es zu Bewusstseinsstörungen.
Beispiel für eine besonders bedrohliche Vergiftung
Morphin-Vergiftung:
Bewusstseinstrübung bis zur Bewusstlosigkeit
max. enge Pupillenstellung
Atemstörung bis zum Atemstillstand
Erste Hilfe bei Entzugs- oder Vergiftungserscheinungen
Ruhig und freundlich bleiben (ruhige, besonnene Einflussnahme).
In allen Telefonbüchern finden Sie unter dem Stichwort "Drogenberatungsstelle" die entsprechenden Selbsthilfegruppen oder öffentliche Institutionen.
Nichtakute Rauschzustände
Zu den nichtakuten Zuständen zählen Langzeitauswirkungen der Sucht, allgemeine seelische Auswirkungen, oft mit Änderungen in der Lebensführung, wie z. B.
Abweichen von bisherigen Gewohnheiten,
Isolieren vom Freundes-/Bekanntenkreis,
Neigung zu Selbstentschuldigungen,
Interessenverlust,
Initiativeverlust,
Antriebsarmut,
Gleichgültigkeit,
Persönlichkeits- und Wesenänderung mit Abnahme des Pflichtgefühls,
Nachlässigkeit,
ggf. Verwahrlosungstendenz,
häufiger Wechsel von euphorischer und depressiver Stimmungslage,
ggf. Entwicklung von schizophrenieähnlichen Psychosen.
Woran können nichtakute Rauschzustände erkannt werden?
Vegetative Störungen wie Schwitzen
Pulsunregelmäßigkeiten (z.B. Pulsanstieg bei Amphetaminmißbrauch, Abnahme der Pulsfrequenz bei Schlafmittelsucht)
Pupillenstörungen (z.B. enge Pupillen bei chronischer Einnahme von Amphetaminpräparaten)
Störungen des Blutdrucks (z.B. erhöht bei Amphetaminmißbrauch, niedrig bei Schlafmittelsucht)
Was kann gegen nichtaktue Rauschzustände unternommen werden?
Maßnahmen - Langzeitmaßnahmen als Hilfe zur Selbsthilfe
Vertrauen gewinnen (keine "Detektivarbeit")
Motivieren zum offenen Gespräch über Veränderungen in der Lebensführung
Motivationsversuche:
Erkennen der eigenen Situation
Kontaktvermittlung zu fachkundigen Personen
Achtung: Es genügt nicht, nur Ratschläge zu geben. Helfende müssen sich mit den Betroffenen und deren Situation befassen. Dabei dürfen Rückschläge nicht entmutigen. Lassen Sie sich von Fachleuten beraten, z.B. von Selbsthilfegruppen, Ärzten, Krankenhäusern (Suchtfachkliniken), Drogenberatungsstellen.
Sie waren sicherlich schon mal in einer Situation, in der Sie oder andere die Hilfe eines Mitmenschen benötigt haben. In unseren thematisch unterteilten Bereichen erhalten Sie grundlegende Informationen zur Ersten Hilfe.
Die genaue Notfall-Unfallmeldung ist für die Rettungskräfte sehr wichtig, da sie sich anhand der Informationen genau auf den Notfall vorbereiten können.
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