Schulobst: Politischer Streit schadet den Schulkindern

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DRK Vizepräsidentin Donata Freifrau von Schenck beim Essen zusammen mit Schulkindern
059/09 Morgen verhandelt der Vermittlungsausschuss über das Schulobstgesetz. Um die Landwirtschaft zu stärken und damit Kinder kostenloses Obst und Gemüse in Schulen bekommen, gibt die Europäische Union 20 Millionen Euro. Das Deutsche Rote Kreuz bedauert, dass dies Projekt in Deutschland umstritten ist. Die EU verlangt, dass Deutschland 18,6 Millionen dazu zahlt. Die Länder sagen, dass sei Bundessache - der Bund erklärt die Länder für zuständig. Und wenn sich der Vermittlungsausschuss nicht einigt, erhalten die Schulkinder kein Obst.

„Die Streitigkeiten zwischen Bund und Ländern über die Zuständigkeit werden auf dem Rücken der Schwächsten in unserer Gesellschaft ausgetragen“, warnt die Vizepräsidentin des Deutschen Roten Kreuzes, Donata Freifrau von Schenck.  „Die EU gibt viel Geld, damit Schulkinder gesund ernährt werden. Und Deutschland ist nicht bereit, einen eigenen finanziellen Anteil beizutragen. Bund und Länder müssen eine Einigung zum Wohl der Kinder finden“, fordert von Schenck.

Nach einer Umfrage des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) erhält fast jedes zweite Kind aus sozial benachteiligten Familien kein Frühstück, viele Kinder gehen ohne Pausenbrot zur Schule und ernähren sich von Fastfood. Das mindert die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit.
Das Deutsche Rote Kreuz setzt sich bundesweit mit Projekten und in seinen Einrichtungen für die Gesundheitsförderung von Kindern ein.

Das DRK fordert die Länderregierungen auf, die Landesschulgesetze zu erweitern und einen Rechtsanspruch auf ein kostenloses Mittagessen zu verankern. Die kostenlose Verteilung von Obst an Schulen wäre ein erster Schritt zur besseren Ernährung der Kinder.

Weitere Infos unter www.drk.de

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