Das DRK schlägt vor, die bestehenden Freiwilligendienste als freiwillige Alternative zum neuen Wehrdienst anzuerkennen, ausreichend überjährig zu finanzieren und auszubauen, auch um die Widerstandsfähigkeit der Gesellschaft in Krisenfällen zu erhöhen. Durch eine Aufnahme dieser Alternative in den angedachten Fragebogen, ein individuelles Beratungsangebot sowie Attraktivitätssteigerungen, zum Beispiel durch bessere Bezahlung, könnte man ohne großen zusätzlichen Aufwand, schnell und ohne Pflicht das Engagement junger Menschen erhöhen. Aus Umfragen ist bekannt, dass sich viele junge Menschen gerne im Rahmen eines Dienstes engagieren möchten, aber oft nicht die möglichen Angebote kennen. Durch die Steigerung der Attraktivität und Bekanntheit eines freiwilligen, sozialen Dienstes könnten schätzungsweise rund 200.000 Freiwillige gewonnen werden.
„Mit den Freiwilligendiensten haben wir ein bewährtes Angebot, das aber noch großes Potenzial hat“, sagt Gerda Hasselfeldt. „Wenn mit der Einführung des neuen Wehrdienstes auch bei den Freiwilligendiensten an ein paar Stellschrauben gedreht und die zivile Ergänzung besser mitgedacht wird, dann können wir hier einen richtigen Schub für das gesellschaftliche Engagement entfalten. Ein weiterer Vorteil: In die damit geschaffenen Strukturen könnten wir dann gegebenenfalls auch einen neuen Zivildienst integrieren.“
Das DRK sieht in Freiwilligendiensten, die derzeit von rund 100.000 Menschen jedes Jahr geleistet werden, eine Chance für junge Menschen, vielfältige Kompetenzen zu erwerben, Verantwortung zu übernehmen und praktische Erfahrung in unterschiedlichen Arbeitsfeldern zu erlangen. Doch bisher wissen viele junge Menschen nicht von diesen Möglichkeiten oder könnten sich die Ableistung wegen eines zu geringen Taschengeldes nicht leisten.
Mehr zur Position des DRK, auch hinsichtlich der möglichen Umsetzung eines neuen Zivildienstes finden Sie unter dem folgenden Link: https://drk-wohlfahrt.de/veroeffentlichungen/details-veroeffentlichungen/brennpunkt-wohlfahrt-nr-06-2005.html